StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin



 

Teilen | 
 

 Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten 
Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5  Weiter
AutorNachricht
Cabezan


Cabezan

AMSELN FLIEGEN TIEF

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 14, 2012 3:58 am

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Kalter_atem_verkleine6kixg

Kapitel 7


Jahreszeit : Herbst, Ende November
Wetter und Temperaturen : Bewölkt und windig. Unter 0° Grad. Eine hauchdünne Schneekruste bedeckt die Landschaft.
Tageszeit : Mittags.
Zeitsprung : 2 Monate
ACHTUNG! Die Welpen Kalucy & Sharouk sind nun 3 1/2 Monate alt und der Welpe Jin ist 5 Monate alt!

Der Herbst hatte sich im Laufe der Zeit immer tiefer in das Land eingenistet, doch langsam kündeten sich schon die ersten Boten des Winters an. An einem dieser blassen, vielleicht etwas windigen letzten Novembertage erwachten die Wölfe der Region zu allgemeiner Überraschung zu dem Anblick von Schnee. Natürlich war nur wenig gefallen, gerade so, das eine dünne Kruste den Boden und vielleicht einige Äste bedeckte, jedoch konnte man es mit guten Herzen einen frühen Wintereinbruch nennen.

Das Rudel der Heaven Wolves residierte immer noch unten im Tal Cataracta, wo etwas weniger Schnee lag als in den Bergen rundherum. Von dem feindlichen Rudel Mikas, haben sie seit der Gründung von jenem vor zwei Monaten kein flüchtiges Wörtchen gehört und es herrscht angespannte Stille. Manche der Wölfe sagen, er wäre immer noch dort draussen und warte nur auf den richtigen Augenblick, um zuzuschlagen, wobei das nervöse Warten sie langsam immer unsicherer und misstrauischer machte. Andere hingegen wiegten sich völlig in der falschen Sicherheit und verkündeten optimistisch, Mika wäre doch längst über alle Berge. Dabei ahnt keiner der Wölfe, dass sich im Laufe der letzten Monate ein eingebauter Spion Mikas sich in ihre Reihen geschlichen hat und dann und wann nachts weghuscht, um dem unsichtbaren Feind Bericht über das Rudel zu erstatten. Bis jetzt ist dieser Spitzel nicht aufgeflogen und hat sich gut in in das Rudel integriert.
Das Rudel besteht zur Zeit aus : Blake ; Ramyla ; Raziel ; Cabezan ; Kalucy ; Kartane ; Sharouk ; Sakura ; Lonato ; Sachi ; Kayra ; Cassian ; Sideka ; Meo ; Jin; Kiba; Aikana
Am Anfang des Plots befinden sich alle am Rudelplatz AUSSER die Welpen Kalucy & Sharouk & Jin, die sich einige Minuten entfernt in einer U-förmigen Schlucht, der Rabenschlucht (*klick*), aufhalten und spielen. Für die Hauptgruppe herrscht erst freies Posting, bis dann aber die ersten Steine ins Rollen gebracht werden und der Spaß beginnt c:

Mikas Gefolge lebte die vergangene Zeit in den Bergen der Eulenzunge, wo es sich schon ziemlich sicher auch wenn eher unauffällig bewegt. Mika ist ein autoritärer Alpha, aber seinen Mitgliedern gegenüber größtenteils gerecht, solange sie seinen Befehlen folgten und sich an die Regeln hielten. Die Ränge unterhalb des Alphas sind nicht klar strukturiert, sondern wurden der Durchsetzungskraft der einzelnen Mitglieder überlassen. Auch Aufgaben wir Jagd und Grenzkontrollgänge wurden immer abwechselnd erteilt. Durch seinen Spion erfuhr Mika die ganze Zeit über Details und wichtige Informationen über die Heaven Wolves und teilte den Großteil davon auch mit seinen Mitgliedern.
Das Rudel besteht aus : Mika & Samir & Caves & Azzardo & Shadan & Jequn & Nayer & Aquilya.
Sie befinden sich zur Zeit in der Nähe und oberhalb der Rabenschlucht, in dem die Welpen der Heaven Wolves spielen und scheinen auf etwas zu warten. Sie werden von einigen Felsbrocken und Gestrüpp verdeckt und die meisten haben die Welpen bis jetzt noch nicht bemerkt. Für das erste halten sie sich versteckt und entwickeln Gespräche, während sie Mikas weitere Befehle erwarten. Mika hat ihnen nur so viel verraten, dass es im Laufe des Tages zu einem Kampf gegen ihren größten Feind kommen würde.
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 14, 2012 6:45 am

Kalt war es geworden. Seit dem Sturm in dem sie Mika getroffen hatte war viel Zeit vergangen. Die Blätter verfaulten, die Pflanzen verdorrten und alles unter ihren Pfoten starb. Alles verging. Bisher hatte sie ihre Schwester noch immer nicht gesehen und auch nicht gefunden. Ob diese noch lebte? Ob es ihr gut ging? Caves betete dafür, dass die Himmelstochter in guten Pfoten war. Sie keine Not erlitt und ihre Seele den Frieden auf dieser Welt gefunden. Das Gesicht der reinweißen erschien vor dem innerem Auge und verschwamm mit der Dunkelheit der geschlossenen Augen. Leise entging ihr ein seufzen und anschließend öffnete sie den Blick der braunen Augen nur um vor sich den dreckigen Schlittenhundverschnitt zu sehen.

Zwei verruchte Monate sind vergangen. Zwei verfluchte Monde die im vollem Glanz aufgingen und sie an der Seite dieses Rüdens ging. Wieso nur hatte sie sich jenem Wolfshund angeschlossen? Wieso war sie nicht gegangen? Wieso stand sie bei ihm, wich nicht einen Schritt und suchte sogar seine Nähe? Es war eine verkorkste Beziehung die sie da führte, eine verdrehte Welt die sie nach außen nicht zeigte und niemals Mika ihren Zwist preisgeben würde. Nie im Leben würde sie sich vor ihm öffnen, sich einfach hinwerfen oder gar hingeben. Sie hasste ihn. Sie begehrte ihn. Sie verachtete und brauchte ihn. Sie hing an seinen Lippen voller Faszination, während spöttisches Gelächter ihre Kehle verließ. Jeden anderen Wolf trat sie mit ihrem ungebändigtem Temperament, hielt die Distanz aufrecht und biss warnend in die Luft wenn ihr jemand zu nahe auf die Pelle rückte. Nur bei Mika war es anders. Es war ein Tanz der Worte. Oft auch ein Tanz in dem sie ihre Mäuler wieder gerne ineinander verkeilten und immer zog Caves die Rute voller Angst und Unsicherheit ein. So wie sie sich ihm unbeugsam und schnippig zeigte, so unterwürfig und gehorsam war sie auch. Unverkennbar blieb, dass sie stetig versuchte ihm gleich auf zu sein und die Stirn zu bieten, dabei aber auch unverholem nach seinem Wissem gierte. Es war ein komisch Ding was die beiden da verband. Nichts echtes und auch nichts rechtes.

Leicht zuckten die rötlichen Ohren, während ihre Aufmerksamkeit noch immer auf dem Herr dieser Bande lag. Jener Bande die um sie herum hinter Geröll und Gebüsch versteckt war so wie auch sie. Ihre Augen ließen vom Anführer ab und wanderten mit ihrem Glanz zu den anderen. Samir, einem schwarzem Wolf – einem Hünen der der Stille gewogen war und mit dem sich Caves noch nicht wirklich angelegt hatte. Klar sind hier und da Spötteleien gefallen, doch wirklich drauf eingegangen war er nie. Dann war da noch der schwarze Schatten von der ersten Nacht: Shadan. Sie konnte ihn fast schon noch weniger leiden als Mika selbst. Dieser selbstgerechte Wolf hatte ihre den Spaß mit dem Welpen damals verbaut und schien hier am falschem Ort zu sein. Etwas ähnliches galt für Azzardo und Jequn. Wölfe die ihre Widerworte offen heraus posaunten und Caves einfach nur auf den Geist gingen. Stumm sah sie von dem Rudel wieder weg und ließ den Blick durch das Gebüsch wandern. Hinunter in diese unendlichen Schluchten vor ihr die sich da auftaten. Ja. Vor ihr war wirklich eine Schlucht. Und hinter ihr? Die Wand. Sie war schon weit gefallen und noch immer nicht aufgeschlagen. Ein Geräusch weckte ihr sporadisches Interesse und witternd drücke die Fähe die Nase durch das Gestrüpp. Nur schwer nahm sie den Geruch eines bekannten Welpen und einiger anderer auf. Leis grollend die Nase gerümpft, dann wandte sie sich an Mika.

“Also, Bastardssohn, du willst deinen Spaß hier freien Lauf lassen?“

Auch wenn Caves den Rüden eindeutig mit dieser Anrede beleidigte, so schwang ein gewisser Respekt in dieser emotionslosen und desinteressierten Aussage mit. Verzweifelt hatte sie sich versucht anzugewöhnen ihren Alpha mit Verachtung zu strafen. Doch die Emotionen kochten immer wieder über und der Wolf vermochte es ihr allerlei Wirrwarr einupflanzen. Caves wusste schon gar nicht mehr wo sie stand, was sie für den Rüden empfand und von ihm dachte. Der Kopf legte sich zwischen den Pfoten ihres Körpers. Wie lange lag der Haufen eigentlichs chon auf der Lauer? Auf diesem kaltem Stein? Trotz ihres dichter werdenden Pelzes hatte sie das Gefühl sie würde frieren.

Ein Kampf. Große Feinde. Hatte Caves sich je näher nach diesen Feinden erkundigt die sie nichts angingen? Sie wusste es nicht mehr. Es war ihr egal. Es war nicht ihr Krieg – eigentlich. Und doch zog sie mit. Dicht am Boden verschmolz die Herbstfarbene Beinahe mit den Bergen und blickte stumm zu den anderen. Sie wartete. Worauf wartete sie? Vielleicht auf Worte, auf Erklärungen. Was auch immer Mika vor hatte. Das Gebiet war perfekt. Wenn sie Pech haben würden, dann leider besser für die anderen.

[SCHLUCHT | MIKA (&& DIE ANDEREN) | denkt | spricht | beobachtet]
Nach oben Nach unten
Kartane


Kartane


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Do Nov 15, 2012 9:21 am

Müde blinzelte die Wölfin und blickte über die einsame Landschaft. Kalt war es geworden und eine dünne Schneeschicht zeichnete sich bereits auf dem Boden ab. Tief atmete sie ein und genoss die Luft; genoss den kalten Wind, der über ihr weißes Fell strich. Kartane liebt den Winter so viel mehr als den Sommer. Es war nicht drückend heiß, sondern angenehm. Und der Schnee tauchte die ganze Welt in die schönste und reinste Farbe, die Kartane kannte. Alles würde weiß sein. Weiß und unschuldig. Jeder würde unschuldig aussehen – bis Mika kommen würde und mit ihm das Blut, welches den Schnee unheimlich rot färben würde.

Ein Schauer lief ihr über den Rücken und Kartane erhob sich schnell. Sie mochte die Gedanken um Mika nicht – hasste sie. Hass. Abgrundtiefer Hass. Ein Gefühl, welches sie nicht gern spürte. Ein leises Seufzen entwich ihr und die Wölfin blickte sich um. Die übrigen Wölfe des Rudels lagen überall verteilt oder wanderten umher. Blake hatte sie nicht ausmachen können – dabei war er heute in der Frühe noch bei ihr gewesen. Ihr Herz krampfte sich ein wenig zusammen bei dem Gedanken, dass er nicht bei ihr war. Kartane war nicht egoistisch, aber sie war so gern in Blakes Nähe. Sie liebte ihn einfach zu sehr, als nicht in seiner Nähe zu sein.

Neugierig lauschte sie den Geräuschen der Natur und vernahm ausnahmslose Stille. Noch einmal blickte sie sich um und entdeckte ein kleines schwarzes Fellknäuel, das aufgeregt zu sein schien. Sachi. Mit freudig wedelnder Rute trabte die Weiße auf den kleinen Gegensatz zu und blieb vor ihr stehen. Oh, sie mochte die Kleine. Sie war so aufgeweckt und naiv und stand der Welt so freundlich gegenüber. Amüsiert blickte sie nun auf die Kleine zu ihren Pfoten.

„Hallo Sachi. Wie geht es dir“

fragte sie freundlich und neigte den Kopf leicht. Ihre Ohren zuckten kurz und ihre Rute wedelte noch immer hin und her. Wie lange hatte sie mit dem Chaos auf vier Pfoten schon nicht mehr gesprochen? Schon viel zu lange war es her. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf ihre Lefzen und schon sehnte sie sich nach eigenen kleinen Welpen wie Sachi – wobei diese natürlich schon ein wenig älter war. Doch benahm sie sich noch immer wie ein ungeschickter Welpe. Doch erneut stellte Kartane fest, dass sie gerade dies an der Kleinen so mochte.

{ allein ; sieht sich nach Blake um ; SACHI }
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Do Nov 15, 2012 11:06 am

Die Luft war eisig. Zwar war der Rüde schlechteres Wetter gewohnt, aber dennoch war es in den Tagen immer kühler geworden. Immer mehr Blätter vielen von den ohnehin kahlen Bäumen, trockneten und zerfielen in ihre Einzelteile oder klebten am Boden, weil es geregnet hatte. Jetzt würde es schneien, dachte der Rüde. Die Welt würde sich ihm wieder anpassen, anpassen für einen ganzen Winter lang. Sein weißes Fell würde mit dem Weiß des Schnees verschmelzen und er würde vollkommen unsichtbar werden. Der Gedanke an Unsichtbarkeit heiterte ihn auf.
Dann würde er nicht immer den groben Sprüchen in die Quere kommen, denen er in letzter Zeit ausgeliefert wurde. Die ruppige Gruppierung von Wölfen, die sich ein Rudel nannten, denen er sich angeschlossen hatte, waren mehr als zährtlich zu dem Weißen gewesen. Nun gut, er hatte es auch oft darauf an kommen lassen, jedenfalls indirekt. In dem Schädel des weißen Rüden waren schon oft Mordgedanken an den einen oder anderen in diesem Rudel gegangen. Ausgesprochen hatte sie sein böses Herz, das seit etwa zwei Mondphasen den Körper Azzardos reagierte. Immer wieder riss es das Maul auf und ließ Beleidigungen und Kommentare aus dem Maul des Wolfes kommen. Er hatte seine böse Seite einfach nicht im Griff.

Bei einem Kampf, den er sich mal mit einem der ruppigen Gestalten geleistet hatte, hatte sein böses Herz sogar Zugriff auf die Muskeln und Nerven des Weißen genommen. Azzardo fühlte sich von dem Ding in seinem Körper zurück gedrängt. Es war, als würde er nur Zuschauer eines großen Theaterstückes sein oder eine Nebenrolle. Eigentlich sollte er die Hauptrolle spielen aber irgendwie war er verdrängt worden.
Bald würde es wieder um ihn gehen, spätestens nach dem Winter. Vertrieb der Frühling nicht immer die bösen Geister mit seinen ersten Sonnenstrahlen? Vielleicht war das bei Azzardos bösem Herz ebenso. Vielleicht würde es wieder in den Schatten gehen und ihm einen ganzen Sommer ohne Zwischenfälle schenken.. vielleicht, aber er wusste es nicht.

Die bernsteinfarbenden Augen erfassten die paar Sträucher, die sich in den Steinritzen irgendwie ein Leben aufgebaut hatten und bei starkem Wind immer hin und her gerissen wurden. Ansonsten gab es hier nichts mehr außer den kalten Stein, der seine Kälte immer mehr in die Pfoten Azzardos schraubte. Immer mehr spürte er die Kälte, wie sie anfing seinen Körper zu einem unkontrollierbaren Beben zu bewegen. Zittern, obwohl das Fell des Weißen dicker war, als das einiger Anderen.
Ruhelos blickte er sich um, wartete auf Gemeinheiten, Stichellein. In einem solchen Moment wünschte er sein böses Herz an seiner Seite. Er wusste, dass es irgendwo einen unruhigen Schlaf in ihm schlief und nur darauf wartete hochgeschreckt zu werden um dementsprechend zu reagieren. Dann würde sich wieder der Rüde vor seinen Kameraden aufbauen, wie sie ihn nun kannten. Wütend, gehetzt, voller Wut und von blindem Hass geprägt.

Aber vermutlich hatten sie ihn deshalb in ihrem Rudel aufgenommen, weil er so war, so böse. Azzardo unterdrückte das Zusammenzucken als er die Stimme dieser komischen Fähe hörte, die irgendwo noch eine Schwester hatte. Caves oder sowas hieß sie. Azzardo prägte sich die Namen nicht ein. Es reichte, wenn er wusste, wie dieser Vollfosten von Alpha hieß. Mika. Netter Name, echt. So gefährlich..
Die Fähe sprach den Anführer ein bisschen provokant an. Vermutlich nervte es sie auch, dass die Meute auf dem kalten Stein kauerte. Azzardos Muskeln spannten sich ruckartig an.

"Klar lässt er hier seinem Spaß freien Lauf. Schau mal wie lustig es ist durch dieses Gebüsch das Tal runter zu kullern. Macht echt Spaß sich danach noch beschissener zu fühlen als ohnehin schon. Mal im Ernst; Was sollen wir hier? Ich bin nicht scharf drauf hier noch länger wie ein Stück Eis am Boden zu kleben, Herr."

Ein unterdrückes Knurren kam aus der Kehle des Weißen. Ja, das Monster war zurück. Schön. Dann war ja alles wie sonst auch immer. Perfekter Tag.
Wenigstens behandelte es Mika noch mit einem gewissen Respekt. Herr. Eine Führungsperson. Warum es den Rüden immer mit Herr anredete wusste der Weiße nicht. Er wusste nur, dass Respekt oben auf der Liste seines bösen Herzens stand. Es hatte Respekt, aber den musste man sich erkämpfen.


{ MIKA & CO ; REDET ; ANGEPISST }
Nach oben Nach unten
Jin


Jin


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Nov 19, 2012 5:25 am

Die großen Pfoten glitten leitfüßig über die frische Schneeschicht. Es hatte über Nacht nicht viel geschneit, trotzdem hatte es gereicht, um eine dünne Kruste über dem Herbstboden entstehen zu lassen. Es war der erste Schnee, denn Jin sah und es würde sein erster Winter werden. Seine flauschigen Ohren zuckten aufgeregt. Bei jedem Schritt hörte er das leise knirschen unter seinen Pfotenballen. Wenn er zurück blickte, konnte er seine Spuren im Schnee erkennen. Scharf zog der Welpe die eisige Luft in seine Lungen und spürte sogleich einen stechenden Schmerz. Der kühle Wind machte sich bemerkbar.
Trotzdem machte es dem Braunen noch nichts aus. Sein stoppelkurzes Fell hatte in den letzten Wochen an Länge dazugewonnen. Die Zeichnungen und Markierungen auf seinem Fell wurden klarer und auch seine Läufe stiegen in die Höhe.
Er war nun geschätzt einen Kopf kleiner als die kleinste Fähe bei den Heaven Wolves. Es störte ihn zwar immer noch, dass die anderen Rudelmitglieder ihm mühelos über den Kopf blicken konnten, doch Jin wusste, dass er noch wachsen würde. Jedenfalls verrieten ihm dies seine großen Pfoten, die etwas unproportional wirkten, im Vergleich zu seinem Körper. Nach wie vor, war Jin sehr schlank geblieben, doch wegen seinem flauschigen Fell wirkte er um einiges breiter. Der melierte Rüde warf einen schelmischen Blick über seine Schulter, grinste die Geschwister an und lief etwas schneller.

Er hob seine Schnauze, sprang auf seine Hinterbeine und stützte sich mit seinen Pfoten an dem feuchten Gestein ab, sodass er auf seinen Hinterpfoten stehen konnte und seinen Kopf weiter in die Höhe strecken konnte. Aufmerksam schnüffelte Jin an der Wand und blickte mit schräggelegtem Kopf kurzzeitig nach oben. Seine Ohren zuckten nach vorne, aufmerksam und gespannt. Er verharrte für einen Moment, bis er zufrieden mit seiner Zunge über seine hochgezogenen Lefzen fuhr. Jin stieß sich von der Wand ab und vollrichtete eine kleine Drehung und landete selbstsicher auf seine Vorderpfoten. Seine dunklen Kastanienaugen tasteten die Umgebung ab und letztendlich blieb er auf dem schwarzen Körper liegen. Hinter der kleinen Fähe befand sich noch ihr Bruder. „Hey, nun zieht doch nicht so ein Gesicht.“, rief Jin ihnen zu und zog seine Lefzen zu einem frechen Grinsen hoch. „Es ist sicher nichts dabei, wenn wir uns hier etwas aufhalten. Außerdem war ich hier bereits öfter, ohne dass die Alten das gemerkt haben.“ Jin verdrehte seine dunklen Augen und trabte in einem lockeren Schritt zu seinen kleinen Freunden. Ohne zu zögern stellte sich der Rüde neben Kalucy und folgte neugierig ihrem Blick. „Hey, Kalu.“, flüsterte Jin ihr leise zu und beugte sich etwas runter. Sharouk ließ er dabei etwas außen vor. „Was hältst du von diesem Ort?“

{ Rabenschlucht | Kalucy, Sharouk, Jin }
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Nov 19, 2012 7:42 am

Eine kleine Eiswüste hatte sich über den sonst dunklen Erdboden gelegt und ließ ihn weiß erstrahlen. Der Wind war kalt und ohne Mitgefühl. Keine Vögel sangen. Der Himmel zeigte sein Wolkenmeer, welches das sonstige Blau verdeckte. Eine Drei-Pfotige Spur unterbrach die unberürte Eisdecke. Es waren die Spuren der Dreibeinigen Wölfen, die vor einigen Monaten zu dem Rudel, das hier lebte Anschluss gefunden hatte. Noch immer war sie kein fester Bestandteil der Wölfe hier. Es war ein relativ freundliches Rudel. Trotzdem sah die junge Fähe noch keinen Grund um für immer an diesem Ort zu bleiben. Nur der Winter hielt sie hier. Allein war es zu gefährlich für sie. Ihr Bein hatte sich mittlerweile kuriert und schmerzte nicht mehr. Etwas zugenommen hatte sie auch, wodurch sie weniger mager aussah.

Ihre Nase suchte den Boden ab. Nicht, dass sie etwas bestimmtes suchte. Es war mehr ein Training und ein kleiner Zeitvertreib, während sie eine Wasserquelle suchte. Kein Geruch machte sich bemerkbar. Nach einiger Zeit legte sie sich neben ein Gebüsch. Besser sie machte eine kleine Rast. Ihr Bein hatte sich gerade erst erholt gehabt, da wollte sie es nicht shcon wieder überbelasten. Ihr dichtes Fell hinderte die Kälte daran in ihren körper zu steigen, während sie ihren Kopf auf den kalten Boden lag und die Welt vom Boden aus betrachtete. Durch diesen Blickwinkel sah alles irgendwie... anders aus. Wie eine andere Welt.

[auf Wassersuche I liegt neben Gebüsch I anspielbar]
Nach oben Nach unten
Mika


Mika

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Mika210

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Nov 19, 2012 8:47 am

Im fahlen Licht des späten Herbsttages schien das Kohlschwarz seiner Augen noch kälter und tiefer als sonst. Sie waren schon seit einiger Weile regungslos auf den grauweißen Himmel gerichtet, wo die Wolken erbarmungslos von harschen Winden getrieben wurden. Er war zufrieden, auch wenn in ziemlich melancholischer Stimmung. Das bevortstehende Ereignis löste gemischte Gefühle in ihm aus. Einerseits war Blake der Grund, sein geliebter Erzfeind, der so hilflos und gutmütig war, dass es Mika schon schmerzte. Er hatte ihn so lange schon nicht mehr gesehen, dass er sich gar nicht sicher war, ob er noch echt war. Konnte so ein lächerlich weichherziger Rüde wirklich in seinem Leben eine so wichtige Rolle übernehmen? Konnte er zu dem Grund werden, zu dem einen und letzten Grund, für den er noch die schneeschwere Luft in seine Lungen zog? Er würde den Rüden bald wiedersehen. Etwas kribbelte erwartungsvoll in seiner Magengegend, ein eiskaltes Brennen. Ein süßer Hass, einer, wie er ihn für niemand anderen je empfunden hatte, als für den grauen Alpha der Himmelswölfe. Je näher dieser Tag gerückt war, desto öfter hatte er an ihn gedacht. Es war absurd, aber ihm war klar geworden, dass er den einfältigen Rüden tatsächlich vermisste. Die Zeit, in der er der Omega der Heaven Wolves gewesen war, hatte ihm mehr bedeutet, als er anfangs geglaubt hätte. Vielleicht war es auch deswegen gut gewesen, erst Distanz von ihnen zu nehmen. Der Hass musste wachsen. Der Konflikt anschwillen. Denn Streit verband Wölfe und Hass war ein ebenso starkes Gefühl wie Liebe sein konnte. Die meisten wölfe schworen auf diese Liebe, er dagegen, schwor schon seit seinen jungen Tagen auf den Hass. Eigentlich war kein großer Unterschied zwischen den beiden Gefühlen. Nur das Liebe viel schneller zerbrechen konnte und es viel zerstörerischer war. Wer dem Hass dagegen verfiel, der opferte zwar etwas, jedoch umlullte er ihn sanft. Vielleicht war Hass sogar ein kleines bisschen stärker als Liebe, ja, er dachte es war wirklich so.

Der andere Punkt, der ihn an diesem lang erwarteten Tag nachdenklich machte, war sein Rudel. Es hatte in der Zeit in der sie zusammengehalten hatten keinen Namen erlangt und würde wahrscheinlich auch nie einen haben. Er wollte nicht gleich die Sterne herabschießen mit Begriffen wie Himmel oder Engel, das war nicht sein Stil. Wenn er zu ihnen sprach, dann nannte er sie mein Gefolge und so hatte sich der Titel 'Mikas Gefolge' langsam in aller Munde gelegt, auch wenn er nicht so oft ausgesprochen wurde. Er mochte es, Alpha zu sein. Sein Rudel war vielleicht nicht so groß wie das der Heaven Wolves, aber er hatte ja auch nicht jeden dahergelaufenen Streuner aufgenommen. Einige von seinen Untergebenen waren ziemlich raue Gesellen, sodass es oft sehr unterhaltsam war, mit ihnen zu verkehren. Doch letztenendes hatte er sie mehr oder weniger alle in die Schranken weisen können, wenn sie zu weit gingen - und Mika hatte mit seinem guten Sinn für Humor doch einen weiten Kreis der Toleranz und Geduld, wenn man sich ihm nur nicht wiedersetzte oder ihn klar herausforderte. Selbst Caves hatte sich letztenendes gebeugt, was ihn dann ehrlicherweise doch überrascht hatte. Auf jeden Fall war das jetzt sein Rudel und er genoss die Zeit, die er mit der Führung dieses verbracht hatte. Er war vielleicht streng, aber nicht ungerecht als Alpha gewesen. Oh Blake, wenn er nur das alltäglich funktionierende Rudelleben gesehen hätte, wie ein schweizer Uhrwerk und doch war jedem eine gewisse Freiheit gegeben. Mika verspürte einen kleinen Stich bei dem Gedanken, dass dieses Rudel bald vielleicht gar nicht mehr existieren würde. Doch Opfer mussten gemacht werden, an jedem Ende der Welt. Außerdem reichten seine Pläne auch nur bis zu diesem Tag. Danach hatte er alles offen gelassen.

Eine nur allzu bekannte Stimme riss ihn aus seinen schwirrenden Grübeleien. Der wuchtige Kopf drehte sich, die schwarzen Augen zuckten mit einer einzigen kalten Bewegung zu der Fratze der Fähe, die ihm in den letzten Monaten nur allzu gewohnt geworden war. Wenn er das Aufbegehren von jemanden am meisten tolerierte, dann war es wohl Caves. Nachdem sie sich so ausgiebig gefetzt hatten, am Gründungstag seines Rudels, hatte er sich fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Er hatte ehrlich gesagt auch nicht viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Aufgrund einer Tatsache die ihm unbekannt war, hatte sich die Herbstfarbene ziemlich freiwillig seinem Gefolge angeschlossen. Ehrlich gesagt wurde er mit jedem Tag den er mit ihr verbrachte weniger schlau aus der Fähe. Natürlich, man lernt die Marotten des Gegenübers ziemlich gut kennen, wenn man sozusagen täglich mit ihnen zu tun hat, das war nicht sein Punkt. Eher sah er überhaupt keine Logik im Verhalten der Fähe und mittlerweile lockte es ihm auch nur noch ein gedankliches Kopfschütteln ab und er zerbrach sich darüber auch nicht mehr den Kopf. Denn so oft das Sommergeschrei rebellierte oder sich störrisch gegen seine Herrschaft sträubte, gab sie letztenendes doch klein bei und bestätigte ihm dann, seine übergeordnete Position. Weiber! Das war der Grund, wieso er sie schon immer als ungeheuer nervig empfanden hatte. Sie beschafften einen Kopfschmerzen, da dachte man lieber nicht zu hart drüber nach oder man verschwand noch schneller im schwefligen Schlund der Erde, als es einem lieb war. Sie sprach ihn wie immer in ihrem gewohnten Ton an, doch diesmal verzogen sich die dunklen Lefzen noch nicht zu einem süffisanten Lächeln ( wie gesagt, er war heute eher nachdenklich gestimmt ). Innerlich erfreute er sich kurz an dem Respekt in ihren Worten aber machte sich keine Mühe, sich mit dem Konflikt zu ihren Worten zu befassen - wie gesagt, Weiberlogik verursachte ihm Kopfschmerzen.

"Korrekt, wie immer. Das was ich mir ein Leben lang von jedem Dreckskind gewünscht habe.", antwortete er mit einem sarkastischen Glänzen irgendwo in den Tiefen seiner Tunnelaugen. Ja, wer weiß wie vielen Wölfen er schon klar gemacht hatte, dass er der Sohn eines Bastards war. Die Details, die Details. Oh nein, nicht schwon wieder Blake... Verdammt, seine Gedanken ließen einfach nicht von dem grauen Wurm ab! Etwas ernster werdend fuhr er dann fort. "In der Tat, Caves. Ihr sollt alle euren Spaß bekommen. Aber Geduld, Geduld bis dahin. Das Warten macht die Vorfreude zu einem süßen Schmerz und desto mehr Genuss wirst du haben. Ihr werdet ja schon sehen." Nun zuckte doch einer seiner Lefzenecken leicht. Wie er sich schon danach sehnte, seine Fänge in warmes Fleisch zu schlagen... Und er wusste genau wessen Fleisch. Aber das musste warten. Sein dunkler Blick ruhte weiterhin auf Caves, studierte ihre etwas vernarbten Züge. Welch kurioses Kind sie doch war. Nein, sie war ihm nicht sympathisch weder mochte er sie... Doch er duldete sie und das war schon etwas Großes. Er fühlte schon seit geraumer Zeit, dass sie ungeheures Potenzial hatte, dass sie nützlich war. Er wusste nicht, mit was sich die Himmelswölfin an ihn band, doch irgendetwas lief in diesem verqueren Geist vor sich - oder geschar es gar in der Seele oder dem Herzen? Für Mika war eigentlich nur eins wirklich wichtig : Er würde das Herbstfell bis auf die tiefsten Gründe ausnutzen und alles was er gebrauchen konnte aus ihr herausschöpfen. Wenn sie Pech hatte, würde sie am Ende als leere Hülle zu Boden fallen. Bis jetzt hatte er die ihm so gefährlich nahe gekommen waren. Trotzdem war sie halb blind von dem, was sie sich einbildete. Wer wusste schon, vielleicht war sie sich der Gefahr ja auch bewusst, die Mika auf sie hatte. Doch das Gebahren der Fähe würde er zu seinem eigenen Nutzen wenden. Schließlich gab es da noch zwei andere Wölfe, die ihm weitaus Wichtiger waren. Nein, sie waren die Einzigen, die ihm wichtig waren. Einer von ihnen war tot und der andere, nun... Den Anderen würde er heute wiedersehen.

Geduld war wohl eine Gabe, mit der ein weiteres seiner Mitglieder wohl Nachhilfestunden brauchte. Langsam wandte sich der Alpha von Caves ab und schenkte Azzardo einen musternden Blick. Nichts als meckern konnte dieses Pack, aber er konnte es den armseligen Kreaturen nur schlecht verübeln. Er hatten ihnen keine wirkliche Erklärung gegeben und so hatten sie gewissermaßen das Recht sich zu beklagen. "Solange du Pfoten hast, kannst du dich wohl noch an den Hängen halten.",erwiederte er gelassen und fest und erwiederte nicht im mindesten empört den Blick des Weißen. Ja, sie waren doch ein Haufen eher rauer Gesellen und so war auch oft der Umgangston. Doch das 'Herr' zwischen den dunklen Lefzen herausgepresst genügte dem Schlittenhundfell für den Moment. "Ich versichere dir, du wirst noch genug Gelegenheit kriegen, deinen Frust an jemanden auszulassen. Außerdem denke ich, ich kann von meinem Gefolge etwas Ausdauer erwarten. Wir hatten erst gestern eine sehr zufriedenstellende Jagd, meint ihr nicht auch?", damit zog er auch gleich Caves mit ein, zu der für einen Augenblick sein Blick hinüberzuckte. Seine Stimme war ruhig aber bestimmt. Er wollte jetzt eher Gemüter beschwichtigen, als sie anzustacheln. Für den Moment. Durch die Schnauze sog er den ekelhaft süßen Welpenduft ein, der schwach aus der Rabenschlucht zu ihnen emporstieg. Bald müsste es beginnen, sehr bald.

{ Felsen oberhalb der Rabenschlucht | Caves & Azzardo | Rest des Rudels im Hintergrund }
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Nov 19, 2012 10:34 am

Kalt, kälter, werdender Winter. War das überhaupt eine machbare Definition der Sachen die hier von statten gingen? Natürlich! Eine bessere Definition für den Vorgang gab es doch gar nicht. Sachi starrte auf den Boden und drückte den Unterkiefer voller Erwartung auf den kalten Boden. So kalt. Das hier war keine liebende Mama, die sich an den Pelz des frierenden Kindes drückte. Oh nein. Aber es war dennoch die gutherzige Mami die dem Kinde eine Überraschung bescherte. Denn die güldenen Augen der kleinen Fähe blickten gebannt auf den gefrorenen Boden. Eine sehr dünne Schicht, die sich da über das lebende Land zog. Fein und fragil, leicht zu zerstören und kaum zu erkennen. Und doch hatte sie, Sachi, es gefunden. Direkt beim aufwachen ist es ihr aufgefallen und seitdem drückte sie das Maul immer fester auf den harten Untergrund. Unkontrolliert wanderte das verlängerte Hinterteil über den Boden. Wirbelte winzige Staubpartikel auf, entzog dem gefrorenem Boden die Kälte und taute sogar den Frost durch die entstandene Reibung auf.

Mann, wie das glitzerte! Das war so wunder-wunder-wunder-wunderschöööön. So richtig toll. Es war zu schade, dass etwas so hübsches so schnell vergehen konnten. Kräftig schienen die Sonnenstrahlen nicht wirklich. Der Himmel war dicht bewölkt und verhinderte eine um so reizvollere Pracht als die die sich vor den Augen des Jungwolfs ohnehin darbot. Wie traurig das doch war. Trotzdem oblag es der guten Laune Sachi's, dass sie schon alsbald aufquietschte und es nicht mehr aushielt.

“Ist das tooooooooooll!“

, quieckte die Stimme kaum dass der Körper plötzlich zur Seite fiel und das nachtschwarze Fell den Boden bedeckte. Der weiße Fleck an der Brust schimmerte etwas blass und gräulich. Voller Dreck würde er bald wie der Boden selbst erscheinen und nicht so anziehend braun wie einige Stellen in ihrem Fell. Doch das machte dem Freudenfeuer nichts aus. Ganz im Gegenteil. Sogleich spannten sich die Muskeln an, der Körper schob sich über den Rücken hinweg und die Mini-Fähe begann auch schon das große Wälzen – oder viel eher Rollen. Denn kaum erlangte sie die eine Seite, zog sie die Pfoten eng an den Körper und kullerte über den Bauch weiter bis sie wieder zum Rücken gelangte und die Prozedur sich wie schräge Seitpurzelbäume wiederholte.

“Der erste Frost, der erste Frost. Alles glänzt!“

Munter kichernd rollte der Fellhaufen zunächst zur einen Seite, bevor er umdrehte und zur anderen Seite rollte. Immer wieder kullerte sie mal gegen andere Wölfe die in der Nähe lagen. Immerhin hatte Sachi auch ihre Nähe gesucht. Ja, Nähe war super mega wichtig! Sehr wichtig! Sie brauchte sie und sie brauchten sie. Oder wer brauchte nun wen? Auf jeden Fall brauchten nach ihrer Meinung alle alle. Und darum lag sie auch unter ihnen und kullerte nun zwischen den Leibern wie ein Spatz im Vogelgewusel umher. Taten Vögel so ein Gewusel? Hm. Vielleicht. Mit Sicherheit war es bei Eichhörnchen wahrscheinlicher doch auf diese metaphorische Gleichstellung kam das kleine Dummchen nicht.

Irgendetwas näherte sich dem munterem gekugel und gebot diesem allein dadurch schon einhalt. Verdutzt zuckten die Ohren und blinzelnd erlag der Bewegungsdrang der jungen Fähe der lauschenden Neugier. Die Schritte waren eindeutig für sie bestimmt, denn sie blieben vor ihr stehen und eine sanfte wohlklingende Stimme drang an die flauschigen Lauscher – suchten nach Aufmerksamkeit und erfreulichen Gesprächen. Woher der kleine Wirbelwind das wusste? Na das lag doch Sonnenklar auf der Pfote! Es kitztelte geradezu in der Nase, so stark roch dieses Bedürfnis. Oder aber auch vereinfacht: Es war die blinde muntere Illusion eines durchgedrehten Freudenfeuers. Munter wanderte der Blick hinauf und blickte in den freundlichen Antlitz der weißen Schattenkriegerin.

“Oh, Tani! Tani, Tani, Tani, Tani!“

Lautete der wilde Ausruf irgendwelcher wohlklingender Wörter die immer nur dasselbe sagten. Den Namen von Kartane in einer stark gekürzten Fassung. Sofort wackelte der Arsch samt Rute wieder über den Boden und ein Lächeln zauberte sich auf die schwarzen Lefzen. Oh wie herrlich! Die Tante mit den Glühwürmchen und und und dem Schwimmen.

“Ja schau Kartane, es ist alles so kalt und gefroren. Der ganze Boden glänzt und knackt doch leider schmilzt alles viel zu schnell zu Wasser. Aber schau, schau schau doch! Ist das nicht fantastisch? Das ist so wunder-wunder-hüpsch.“

Leicht wippte der Kopf nickend und dann drückte er sich wieder gen Boden um das Funkeln an zu starren. Für einen Moment war es wirklich wieder Still an diesem Platz. Doch lange währte die Ruhe selbstredend nicht.

“Gut geht es Sachi. Und Tani? Sachi hat viele neue Freunde und du? Hast du auch gute Freunde? Sicher oder? Der Blakie-Shakie – diese Flummihupf – der ist doch sicher dein Freund oder?“

[KARTANE | RUDELPLATZ | kuller – roll – roll – blah – blah – freude – freude – kuller – wasserfallblaaaah!]
Nach oben Nach unten
Ramyla


Ramyla


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Di Nov 20, 2012 2:02 am

xx It's too late, there is no way around it
You will see for yourself many times
In the end you will give up the fight
It's unescapable
xx

    Der erste Schnee war gefallen und hatte die Welt verfrüht schlafen gelegt. Ramyla hatte den Kopf auf die Vorderpfoten gebettet und atmete den Duft des Frostes ein. Ihre halb geschlossenen Augen blinzelten etwas verloren in die kalte Landschaft, während ihr Geist durch ein paar Erinnerungen huschte. Ein paar Bilder streifte nur, weil sie weh taten. Bei anderen verweilte sie länger. Als Welpe hatte sie sich immer vorgestellt, die Welt würde mit dem Winter schlafen gehen. Vielleicht war ihr das auch gesagt wurden, sie wusste es nicht mehr. In diesem Jahr würde die Welt wohl noch einmal aufgeweckt werden. Der erste Schnee würde noch einmal wegtauen, bevor die großen Schneefälle über das Tal hereinbrechen würden. Vielleicht aber schneite es in Cataracta auch gar nicht viel, das wussten sie nicht. Immerhin waren sie erst letzten Sommer hier angekommen. Trotzdem schien es Ramyla bereits eine Ewigkeit her zu sein. Es war unglaublich viel passiert, in den letzten Monden… aber diese jüngsten Erinnerungen waren diejenigen, die weh taten, also wandte sie sich gewissenhaft davon ab. Sie hatte gelernt, auszuweichen, um weitermachen zu können.
    Ihr Bauchfell schützte sie vor der Kälte, aber irgendwann richtete sie sich doch auf. Für längere Zeit in einer bestimmten Postion zu verweilen, war ihr aus irgendeinem Grund unangenehm geworden. Alles musste sich verändern, alles musste weitergehen, irgendwie. Nichts blieb. Die kleine Fähe setzte ein paar leicht zögerliche Schritte über den frostigen Boden und hob dann den Kopf, um sich mit diesmal klareren, aufmerksamen Augen umzusehen. Sie hatte sich an den Rand des Rudelplatzes zurückgezogen, was in letzter Zeit richtig typisch für sie geworden war. Manchmal beaufsichtigte sie von dort aus die Welpen, aber diese gingen schon seit Längerem auch immer wieder allein auf kleine Entdeckungstouren, so wie jetzt gerade. Myla konnte keine Sorge in sich finden. Sie hätte gern angenommen, dass sie ihren Kleinen einfach schon genug Verantwortungsbewusstsein zusprach, dass sie sich nicht mehr sorgen musste. Aber vielleicht war es auch etwas anderes. Sie wusste es nicht.
    Ziellos schweifte ihr Blick weiter, blieb kurz an einem schwarzen Fleck in dem Weiß hängen - einem laut krakeelenden, überdrehten, schwarzen Fleck namens Sachi -, von dem sich Ramyla aber mit angelegten Ohren wieder abwandte. Lärm ertrug sie jetzt nicht. Sie brauchte Ruhe, ein bisschen Ruhe… aber vielleicht ohne Einsamkeit. Ruhe ohne Einsamkeit. Wo war diese am einfachsten zu finden? Wie um ihr die Antwort zu geben, kamen die bernsteinfarbenen Seelenspiegel auf einem nebelgrauen Rüden zu ruhen. Ramyla setzte sich in Bewegung, erst noch etwas zögernd, dann mit festeren Schritten, bis sie knapp bei Cabezan stehen bleiben konnte. Vorsichtig stupste sie diesen zur Begrüßung an. Das fühlte sich fast schon ungewohnt an. Sie scheute sich in letzter Zeit irgendwie davor, andere Wölfe zu berühren. Bei dem Nebelgrauen war das irgendwie etwas anderes.
    Eigentlich hatte Ramyla vorgehabt, den Rüden nach seinem Befinden zu fragen oder dergleichen. Aber ihre Lefzen wollten sich nicht voneinander lösen, außerdem fand sie keine Worte 'Wie geht es dir' klang so abgedroschen, aber es interessierte sie wirklich. Vorerst versuchte sie sich einfach an einem Lächeln und einem freundlichen Spielen der Ohren als Unterstreichung des begrüßenden Stupsens. Der Bernsteinblick blieb jedoch matt und glanzlos.

Rudelplatz xx Cabezan


Zuletzt von Ramyla am Mi Nov 28, 2012 10:56 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Kalucy


Kalucy


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Di Nov 20, 2012 4:48 am

xx I will touch the rain with all I have
My feet will never touch the ground
Like when kids grow up and learn to walk
Because your life is full of pure desire
xx

    Die kleine schwarze Schnauze schnupperte aufgeregt in der kalten Luft herum. Schnee. Schnee nannte man es. Weißer Regen, der am Boden liegen blieb. Kalucy tappte weiter und versuchte, ihre Schritte möglichst fest und überlegt zu setzten. Trotzdem fiel ihre Gangart weiterhin ziemlich ungeschickt und tapsig aus, was sie ein bisschen frustrierte. Vor allem, weil Jin da war - sie kam sich bei dem jungen Wolf immer noch ein wenig kleiner und irgendwie seltsam befangen vor. Die hellen Bernsteinaugen der kleinen Schwarzen huschten immer wieder zu dem etwas älteren Rüden vor ihr, schweiften dann aber doch wieder aufmerksam über die weiße Umgebung um sie herum. Hier war sie noch nie gewesen, dementsprechend neugierig wandte Kalu das dunkle Köpfchen und spielte mit den großen Ohren, als wollte sie wirklich jede Kleinigkeit, die es zu entdecken gab, in sich aufnehmen. Die hohen Felswände gaben einem das Gefühl, wirklich winzig zu sein, aber gleichzeitig wirkten sie auf Kalucy irgendwie… beschützend.
    Zwischendurch suchte der helle Blick wieder Jins Gestalt. Kalucy mochte den jungen Rüden und sie wünschte sich manchmal heimlich, sie wäre ein bisschen mehr wie er. Sie beobachtete, wie der Braune sich an der Felswand aufrichtete, alles genau in Augenschein nahm und sich schlussendlich Kalu und ihrem Bruder zuwandte. Die schwarzen Ohren Kalucys zuckten wieder, als könnten sie sich nicht entscheiden, ob sie nun aufmerksam gespitzt auf Jins Worte lauschen oder sich verlegen zur Seite drehen wollten. Woher die leichte Verlegenheit kam, wenn Jin sie ansah, wusste Kalucy nicht genau. Im Moment wohl daher, dass sie doch ziemlich eingeschüchtert von alldem wirkte, dabei wollte sie das gar nicht. Sie wollte sich auf dieses kleine Abenteuer einlassen, das hatte sie sich ganz fest vorgenommen.
    Jin kam ein bisschen näher zu ihr und Kalucy bemühte sich, möglichst aufrecht zu stehen, weil sie sich oft genug noch ein bisschen kleiner machte, als sie so schon war. Sie hörte Jin konzentriert zu, weil es ihr sonst schnell passierte, dass sie manche Worte nicht ganz verstand. In gewissem Sinne war ihr Denken eben noch ziemlich welpisch, aber Kalu zweifelte irgendwie selbst daran, dass sich das jemals ganz ändern würde. Erst fingen die dunklen Ohren ihren Namen auf, dann eine Frage. Kalucy überlegte kurz und suchte nach Worten.

"Ich mag ihn."

    Antwortete sie schließlich, den Ort meinend, und nickte, um die Aussage zu unterstreichen. Der Bernsteinblick schweifte zur Seite, zu Jin.

"Die hohen Wände… h-haben etwas Schützendes. F-fast wie eine große Höhle und der Himmel ist die Höhlendecke."

    Erzählte sie und kam sich noch ein bisschen mehr wie ein kleiner Welpe vor, der gerade erst die Wurfhöhle verlassen hatte. Aber ihre Augen leuchteten bei den Worten und ihre Seelenspiegel flatterten in den wolkenverhangenen Himmel, der einen Windhauch schickte, um ihn Kalucy durchs nachtfarbene Fell streichen zu lassen. Sie lächelte und blickte wieder Jin an.

"A-also… kennst du diesen Ort sehr gut?"

    Fragte sie nach und versuchte bei jedem einzelnen Satz, den sie sprach, so wenig wie möglich zu stottern. Ganz gelang es ihr nicht, aber sie scheute sich zumindest immer weniger, trotzdem den Mund aufzumachen. Ihre oft so dünne Stimme war in letzter Zeit zusehends ein klein wenig fester geworden, auch wenn sie immer noch sehr leise war. Aber Jin stand ja ganz nah bei ihr, da würde er sie hoffentlich trotzdem verstehen.


Rabenschlucht xx Jin & Shaoruk
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Di Nov 20, 2012 10:25 am

°Sticks and stones could break my bones
But anything you say will only fuel my lungs.
You could be the corpse and I could be the killer°


Leicht zuckten die feinen Ohren der Fähe und nahmen das sanfte Bettgeflüster des Windes wahr. Sie zuckten nicht wegen Azzardo und seinen Ausführungen, viel mehr wegen etwas anderen – feinen kleinen Stimmen von kleinen Wesen. War darunter nicht gerade auch die von diesem Jin gewesen? So sehr sie sich auch anstrengte, die Stimme des weißen Monsters übertönten die getragenen Geheimnisse und raubten ihr jegliche Möglichkeit der Konzentration auf das da unten und mussten sie mit unwichtigem gelaber benebeln.

“Klar lässt er hier seinem Spaß freien Lauf. Schau mal wie lustig es ist durch dieses Gebüsch das Tal runter zu kullern. Macht echt Spaß sich danach noch beschissener zu fühlen als ohnehin schon.“ Stumm warf die rostbraune ihren Blick zu dem weißem. Zuerst wirkte er emotionslos und leer. Angeödet und nicht im geringsten interessiert, dann schien aber der kalte Glanz in ihnen auf zu glimmen und ihn mit eisiger Verachtung zu strafen. Was wusste dieser denn schon vom Fall diverser Klippen? Da hatte Caves ja in den letzten zehn Wochen mehr Erfahrungen gesammelt, als das weiße Monster wohl jemals sammeln würde.Nur zu deutlich blitzte in ihr die Erinnerung auf wie Mika im Regen da stand. Der Regen fiel wie grauer Schleier und verdunkelte das ohnehin schon schwammige Bild. Ein Körper rollte und fiel. Der räudige Köter blieb alleine zurück.Nein, dieser Möchtegern von einem Wolf wusste gar nichts. Er dachte nicht einmal daran, dass er nach diesem munterem gekuller wie er es in seinem Sarkasmus indirekt bezeichnete nicht im Ansatz mehr irgendetwas fühlen konnte. Einfach nicht mehr in der Lage dazu war, weil Mika ihm das Licht ausgeloschen hatte. Azzardo bewies nicht nur damit seine vollkommene Dummheit und Inkompetenz. Es waren auch die letzten Worte, die so unterwürfiger und dümmer nicht hätten gesprochen werden können. “Mal im Ernst; Was sollen wir hier? Ich bin nicht scharf drauf hier noch länger wie ein Stück Eis am Boden zu kleben, Herr.“

Nein, dieser Herr war vollkommen verblödet. Seine Gehirnzellen waren weg, einfach verschwunden ansonsten würde er sich nicht so benehmen oder etwas so dummes vor Mikas Pfoten werfen. Was sie getan hatte war nur eine Vergewisserung, eine Legung der Basis bevor sie noch einmal nachsetzen wollte. Doch dies war ja mehr als unnötig da sich der vermeintliche Alpha als Gesprächig wie immer bewies. Die Ohren wanderten kurz an ihren Kopf, richteten sich dann jedoch wieder auf und die Haselnussaugen legten sich auf den Anblick des hässlichen Schlittenhundepelzträgers. Oh wie unerträglich dies doch war und doch konnten ihre Augen nicht ablassen von ihm. Zu viel Hass und Liebe war vereint. Der Rudelführer sprach nur von Geduld und hielt ansonsten alle relevanten Dinge fern. Weit ab von ihnen. Diese Aktion seinerseits entlockte ihr lediglich ein Nasenrümpfen samt einem eingebildetem “Hmpf“. Eine gefährliche Mischung die eine leichte Explosion hervor rufen konnte.

Anscheinend war dies aber kein gewünschter Effekt, da sich der Kopf wieder auf die langen Läufe niederlegte und dabei den anderen die Rückseite zuwandte. Das feine Angesicht fernab von ihnen. Sie musste das Pack nicht sehen um zu hören was er sprach. Zumal Mika doch tatsächlich auf die unwichtigen sowie blasphemishen Aussagen des Weißen einging. Gott, wollte dieser verfluchte Köter nicht endlich raus spucken was er von ihnen verlangte? Anscheinend nicht. Er liebte es wohl ein wundervolles Geheimnis daraus zu machen in welches ein niemand hinein blicken konnte. Kurzfristig spielte sie mit dem Gedanken ihm den Spaß zu rauben weiter darauf herum zu trampeln doch dann entglitten ihren feinen Lefzen ja doch wieder die Worte “Nein wie Aufmerksam, willst du Azzardo die kleinen niedlichen Welpen anbieten die da unten die Nerven aller strapazieren?“ Ihr war bewusst, dass dem nicht so war. Es war ja keine Herausforderung diese kleinen Würmchen in Stücke zu reißen – nicht einmal ein Gedanke um Frust aus zu lassen. Der Bastardssohn musste etwas größeres mit ihnen vor haben – da war sie sich ausnahmsweise sicher. Unbeirrbar sicher.

[MIKA && AZZARDO | ignoriert den weißen - reagiert auf Mika]
Nach oben Nach unten
Cabezan


Cabezan

AMSELN FLIEGEN TIEF

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 21, 2012 9:27 am

Ein sachtes Lächeln. Es war ein schönes Leben im Rudel und eigentlich hatte er jedes Recht glücklich zu sein, oh ja, das war er auch die meiste Zeit. Doch zu welchem Preis? Seit einiger zeit war dieser giftige Gedanke in ihm aufgetaucht und stahl jedem fröhlichen Moment ein wenig von seinem Glanz. Er war nicht dazu geboren worden, um glücklich zu sein. Womit hätte er es denn verdient? Was gab ihm das Recht zu lachen? Eine böse Vorahnung ballte sich hinter seinem alltäglichen, schüchternen Lächeln auf. Ein Lächeln, welches niemand verstehen würde. Er erwartete natürlich auch nicht, Verständnis zu bekommen, jedenfalls wollte er es nicht erwarten. Er konnte nämlich nicht leugnen, dass er doch ein wenig darauf hoffte. Eines Tages jemanden zu finden, der ihn wirklich verstand. Doch das war dann doch eine Träumerei, die eine Stufe zu groß für ihn war. Er sollte sich begnügen, mit dem was er hatte. Eine Rudelgemeinschaft, aus der er nicht ausgestoßen wurde, in dem er mehr oder minder seinen festen Platz gefunden hatte. Doch immer noch war da dieser Gedanke, dass dies nicht für immer währen konnte. Cabezan war es einfach nicht gewohnt, dass ihm etwas Gutes geschenkt wurde und noch weniger, dass er es auch noch behalten durfte. Auch wenn in diesem Fall 'geschenkt' wohl nicht ganz zutraf, dachte der Nebelgraue mit leichten Trotz. Schließlich hatte er doch hart an sich selbst gearbeitet und immer versucht, sein Bestes zu geben! Der Teufel würde jedoch eines Tages kommen und seinen Anteil an dem Preis einfordern. Er war schließlich sein dunkel befiederter Bote, nicht wahr? Es erschauerte ihm, wenn er daran dachte. Er hatte Angst, er wollte das Alles nicht verlieren. Denn das Rudel war alles was er sich in seinem Leben erträumt und erwünscht hatte. Ohne dieses wäre er zerstört. Ohne das Rudel wäre er ein Niemand - auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass er das jetzt auch schon war.

Der Schnee unter seinem Leib war schon weggeschmolzen, so lange saß er schon da. Sein Blick streifte vielleicht etwas zu planlos umher, nicht ruhelos aber sie schienen nach etwas zu suchen. Leider wusste das liebe Amselherz nur selber nicht, wonach es suchte. Oh, er wusste so vieles nicht! Vielleicht war das der Grund, wieso er sich ständig Sorgen machte. Früher Schnee? Panik! Erst würden die Welpen erfrieren oder verhungern, dann würde Ramyla ihn gewiss ermorden, weil es seine Schuld war und schließlich würde das ganze Rudel in einem Schneesturm untergehen.
Die Welpen spielten ohne eine Aufsichtsperson? Panik! Sie würden von einem umherstreichenden Luchs angegriffen werden oder in einen eiskalten Fluss fallen.
Es gab keinen Grund um in Panik auszubrechen? Trotzdem Panik! Mikas Gefolge konnte ja jede Sekunde auf den Rudelplatz einbrechen und die heile Novemberfunkelwelt in ein dampfendes Blutbad verwandeln! Mit einem bitteren Beigeschmack im Maul und ziemlich angewiderter Miene parodisierte er sich selbst in seinen Gedanken. Ein stummes Zwiegespräch der Selbstverachtung. Er war so eine jämmerliche Kreatur, dass er nicht mal über sich selbst lachen konnte. Stattdessen hätte er sich am liebsten unter den Teppich gekehrt zu all dem Dreck der Jahrtausende, damit er wohl ja nicht jemanden mit seiner Existenz störte. Sich selbst konnte er schon mal zu denen zählen, die sich von seinem eigenen, nervigen und unnützigen Dasein am liebsten angeekelt abwenen wollten. Auch wenn es ihm niemand ins Gesicht sagte, wusste Cabe doch, dass viele genauso dachten. Dennoch verjagten sie ihn nicht, sondern hatten endlose Geduld für ihn. Das warme Gefühl der Dankbarkeit erfüllte ihn wieder und hob seine sonst etwas grummelige Stimmung ein wenig, die wahrscheinlich auch damit zusammenhing, dass er nicht wusste, wo die Welpen hin waren. Oh, Sachi tollte ziemlich auffällig und laut über den Rudelplatz, ja - ein warmes Lächeln blitzte kurz auf seinen Zügen auf, als er sie anblickte - aber die eigentlichen Welpen waren nicht da. Ein seufzen uunterdrückend versuchte er sich davon abzuhalten, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen. Nicht in Verzweiflung geraten, Amselherz! Es war nur ein stinknormaler Novembertag, mit der kleinen Ausnahme, dass es ein wenig Schnee gab.

Genau dieser Schnee knirschte nun leicht unter Wolfspfoten und warnten ihn nun vorzeitig vor dem Nahen eines Individuums. Es kam ihm gerade nur Recht, denn so konnte er sich wenigstens ein wenig zusammenreißen und wurde nicht gleich ins kalte Wasser gestoßen. Denn auch wenn es Myla war, mit der er sich eigentlich doch ziemlich gut verstand - Freunde...? Nein, das wollte sie bestimmt nicht, oder... - konnte ihn ein zu plötzliches Auftauchen doch ziemlich verwirren. Stattdessen blinzelte er ihr im fahlen Herbstlicht auf eine verunsicherte Art freundlich zu und seine Lefzen zuckten in der Manier eines schüchternen Lächelns, während seine schlanke Rute ein wenig wedelte und dabei die dünne Schneeschicht zerstückelte. Als die braune Fähe bei ihm angekommen war, sammelte Cabezan gerade die Kraft zu der Begrüßung, als sie ihn ganz sanft anstubste. Er erwiederte die Geste eher scheu, da er etwas unsicher war, wie er mit der Betafähe umgehen sollte. Er hatte sie wirklich wirklich lieb, aber sie schien in letzter Zeit so zerbrechlich und fern von aller Welt. Wahrscheinlich war es wegen dem Verräter Samir, er war ihr ja sehr wichtig gewesen. Das Amselherz versuchte so gut wie möglich die mit Sympathie verwobene Niedergeschlagenheit niederzukämpfen, weil er kein Mitleid zeigen wollte. Er hatte schon doch ein weniges gelernt, seitdem er im Rudel lebte! Die meisten Wölfe wollten nämlich gar kein Mitleid. Und im Moment kam es ihm eh nicht passend vor. Er hoffte nur, er tat das Richtige! Ahhh, er durfte sich gar nicht erst vorstellen, was er alles für dumme und falsche Sachen sagen konnte. Wie würde Ramyla dann bloß von ihm denken! Hastig räusperte sich der Nebelgraue, als er bemerkte, dass er immer nich kein Wort gesprochen hatte. Da er im Moment nicht wirklich ind er Lage war andere Gedanken zu fassen, als solche, die in ihm Panik verursachten, sprudelte seine Stimme eher unsicher und plötzlich aus ihm heraus.
"S-Setz dich doch zu mir.", stotterte er ein wenig verlegen und deutete einladend zu seiner rechten Flanke. Er lächelte ihr nun mit einem kleinen bisschen mehr Selbstvertrauen ermutigend zu. Es freute ihn ebenfalls zu sehen, dass sie ihm zurücklächelte. Ihre Augen jedoch erzählten von etwas anderen. Hinter ihrem Lächeln befand sich auch etwas und es schien Cabezan, als sei die Beta in den letzten Monaten sehr sehr einsam geworden. Und da er wusste, wie schrecklich die Einsamkeit war, hatte er sich nun mehr oder weniger vorgenommen, ihr ein wenig zu helfen. Es wenigstens zu versuchen, so weit er es konnte. Dazu waren Freunde doch da, oder...? Er wusste es nicht genau. Er hatte doch keine Ahnung von Nichts. "Ich finde es schön, dass du zu mir gekommen bist.", sagte er ihr ziemlich enthusiastisch und lächelte. Doch erst als die schrecklichen Worte schon seinen dunklen Lefzen entwichen waren, registrierte er, was für einen Quatsch er da eigentlich laberte. Er riss die Nougataugen leicht auf und biss sich auf die Lefzen. Schnell schüttelte er den Kopf und senkte ihn dann leicht und sein Lächeln wurde zu einem Ausdruck der Entschuldigung in der nur zu genau geschrieben stand, wie peinlich es ihm doch war. "Äh, ich m-meine... Öhm. Tut mir leid, das hat sich jetzt b-bestimmt sehr sehr komisch angehört." Er lachte leise, aber ohne viel Belustigung in seiner Stimme vor sich hin, während er sich über sich ärgerte. Zwar war es kein Weltuntergang - er hatte schon deutlich Schlimmeres zusammengestammelt - aber trotzdem hörte es sich ziemlich falsch an. Aber er hatte sich entschuldigt und Myla war keine Wölfin, die ihm deswegen böse sein würde. Also blickte er wieder auf und lächelte offen in die matten Seelenspiegel hinein.

{ Rudelplatz | Ramyla }
Nach oben Nach unten
Kiba


Kiba


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Do Nov 22, 2012 8:51 am

Alles nahm seinen gewohnten Gang im Rudel. Einige Wölfe unterhielten sich, einige schliefen, ruhten sich nur aus oder taten etwas anderes alltägliches. Viele Wölfe sind in der letzten Zeit auf das Rudel gestoßen, darunter auch der weiße Rüde Kiba. Seit zwei langen Monaten war er nun schon bei den Heaven Wolves und er konnte sich nicht beklagen. Eigentlich verstand er sich im Rudel soweit mit den anderen ganz gut, bis auf Azzardo. Am ersten Tag in diesem Rudel wurden die beiden schon "Feinde". Ok, richtig Feinde konnte man es nicht nennen, Kiba konnte diesen gemeinen Wolf einfach nicht ausstehen und wahrscheinlich war es ebenfalls umgekehrt. Er ging Azzardo bis jetzt jedoch immer aus dem Weg, um keinen Streit anzustiften. Damals war der, in Kibas Augen, eingebildete Wolf nicht ein bisschen respektvoll oder gar diszipliniert gegenüber deren Beta im Rudel, Raziel. Kiba sprang bei dem Streit dazwischen und bewies seinen Mut, indem er den schwarzen Beta beschützte. Mit Raziel wiederum verstand er sich sich super. Raziel war der erste Wolf, der auf den Weißen traf und er hat diesen auch zum Rudel gebracht. Nur ihm hatte Kiba zu verdanken, dass er nun wieder eine Art Familie hatte, die auch wirklich zusammenhielt. Der Weiße lag momentan auf einem kleinen Fleck, an dem er ein paar herab gefallene Blätter zu einem Haufen fabriziert hatte, um es sich ein wenig gemütlicher zu machen. Er genoss mit geschlossenen Augen die Ruhe, die vom Rudel und selbst von der Natur ausging. Nur gelegentlich ertönte ein leises Zwitschern aus den tiefen des Waldes. Kiba öffnete langsam seine Augen und sah sich sorgfältig um. Er hatte ein gutes Gefühl, was den heutigen Tag anging. Er wusste nicht wieso, aber das Gefühl hatte er in jedem Fall. Vielleicht war ja heute der Tag, an dem Azzardo und er sich endlich verstehen würden? Nein, das konnte unmöglich sein. Der Weiße schob seine Gedanken beiseite und rappelte sich auf. Er streckte sich vom kleinsten Zeh bis zur Rutenspitze, danach schüttelte er sich das Laub aus dem Fell. Sein Magen grummelte... höchste Zeit jagen zu gehen. Kiba sah sich um. Wo ist denn unser Alpha?, fragte er sich. So sehr er sich bemühte ihn zu entdecken, der Alpha ließ sich nicht blicken, also entschloss er sich zu Raziel zu gehen. Doch auch den schwarzen Freund konnte er nicht entdecken, stattdessen sah er Kartane, die gerade mit Sachi sprach. Sachi sah ziemlich erfreut aus und auch dessen Stimme klang erstaunt und doch aufgeregt. Kiba trottete zu ihnen und als er ankam, sagte er:

"Hey, wie geht es euch? Du scheinst ja ganz aufgeregt zu sein, Sachi. Willst du mir verraten warum du so glücklich bist?"

Auf dem Gesicht des Weißen breitete sich sowohl Neugier als auch ein liebevoller Blick aus. Er mochte Sachi einfach, eo klein und knuffig. Doch sie musste auch noch eine Menge lernen, da hatte Kiba Erfahrung, was das betraf.

[ALLEINE // DANN BEI SACHI UND KARTANE // ruht sich aus || hat Hunger || sucht den Alpha || findet ihn nicht || sucht Raziel || findet auch ihn nicht || geht zu Sachi und Kartane und redet mit den beiden]
Nach oben Nach unten
Kartane


Kartane


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Sa Nov 24, 2012 12:16 pm

Amüsiert beobachtete Kartane das kleine schwarze Knäuel, wie es hin- und herrollte. Es war ein so wundervoller Anblick, wie die Kleine sich freute. Die Weiße selbst fragte sich, ob Sachi wohl jemand nicht glücklich war? Ob auch sie ihre Freude einmal verlor. Doch während sie die Kleine weiter so betrachtete, verwarf sie diese Überlegungen wieder. Nein. Sachi hatte immer Freude. Über all die kleinen Sachen im Leben freute sie sich. Ein Lächeln schlich sich auf die Lefzen der Schattenkriegerin und sie nickte, als Sachi ihren Namen so oft rief. Tane schmolz fast dahin, als Sachi ihr die Entdeckungen des Tages erzählte und die Weiße fühlte sich schon fast wieder selbst wie ein Welpe.

„Ja Sachi, ich sehe es. Ich liebe dieses Wetter. Die Weltsieht so wundervoll ruhig aus. Und es glitzert alles und wenn es erst scheint. Dann kann man die Schneeflocken fangen und spielen und sich im Schnee rollen. Dieses Wetter ist so wundervoll. Und ich kann mich verstecken und ich wette, du würdest mich nie finden“


sprach die Wölfin kichernd und legte sich zu der Kleinen um sich ebenso wie sie auf den gefrorenen Boden zu drücken. Es war wundervoll, sich wieder jung und naiv zu fühlen und Sachi gab ihr immer das Gefühl, dass es nichts Böses in dieser Welt gab. Sie liebte die kleine Schwarze wie einen eigenen Welpen. Welpen. Zu gerne hätte sie Eigene. Aber wenn sie alle so sein würden wie sachi, hätte sie eine Menge zu tun. Während sie so dalag und ihre Schnauze beinahe die Sachis berührte legte sie leicht den Kopf schief.

„Sachi, manchmal wünschte ich, ich könnte deine Mutter sein. Du bist ein so wundervoller Wolf“

gab sie von sich und war nicht sicher, ob Sachi damit umgehen konnte. Ob ihre naive Art es konnte – aber selbst wenn nicht, dann war es in Ordnung so. Kartane genoss die Zeit, die sie mit der Schwarzen verbringen konnte. Ihre nächsten Worte brachten die Schattenkriegerin ein wenig aus dem Konzept.

„Tani geht es auch gut. Es freut mich, dass du so viele neue Freunde hast, aber ich hoffe, du und ich können auch noch zusammen spielen? Und ja, ich habe auch neue Freunde. Auch den Flummihupf. Auch der ist mein Freund“

lächelte sie und beließ es dabei. Einem Welpen wie Sachi etwas von Liebe zu erzählen wäre sinnlos. Ob Sachi das verstehen würde, war fraglich. Aber es war ihr doch ohnehin egal. Sie liebte das Fellknäuel. Ihre Ohren zuckten kurz, als sie leise Pfotenschritte vernahm. Kartane blickte auf und entdeckte einen Weißen. Kiba, wenn sie sich recht entsann. Anderen Wölfen wäre es sicherlich peinlich gewesen, so gesehen zu werden – auf den Boden gepresst und freudig wie Sachi. Doch Kartane machte es in diesem Moment wenig aus.

„Hallo Kiba. Uns geht es ganz fabelhaft. Wir mögen die Wintermonate einfach nur gerne“

antwortete sie für sich und Sachi, wobei diese wahrscheinlich auch noch antworten würde. Freundlich blickte sie den Genossen mit der gleichen Farbe an und fragte sich, ob er wohl bei Sachis Spiel mitmachen würde.

{ SACHI ; fühlt sich wieder wie ein Welpe ; denkt an Welpis ; benimmt sich wie Sachi ; KIBA ; spricht }
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1So Nov 25, 2012 6:10 am

Der Blick sprang zu Kartane und anschließend an ihr vorbei. Nur um wieder zu dieser zu kehren mit zuckenden Ohren und einer Wachsamkeit, die man der Kleinen wohl nie im Leben zuschreiben würde. Ganz aufmerksam lauschte sie jedem Wortfetzen der weißen Fähe und nickte schließlich mit der Zeit mit. So, als wäre sie eine gaaaanz große wissende alte Fähe und kenne all das – natürlich kannte sie es. Doch Sachi wagte es nicht ins Wort zu fallen. Stattdessen sprachen ihre Gedanken bände und hörten gar nicht mehr auf mit den wechslenden fabelhaften Bildern.

So ließ die schwarze doch tatsächlich Kartane ausreden. Die Pausen verstreichen und die Worte durch den Himmel hallen. Nur ein Bein zuckte bevor der Kopf am Ende hinauf ruckte und zu Kiba sah. Ein munteres Lächeln legte sich Sachi auf die Lefzen und munter nickend stimmte sie ein:

“Mmmhhmm!“

ein. Bevor dann voller Stolz die blanken Zähne gezeigt wurden als sie mit inbrunst und halb überschlagener Stimme ausführte warum sie so glücklich war. Dabei geschah es, dass sie Gedanken und Worte, die sie noch an Kartane richten wollte als gesetzte Tatsachen darlegte.

“Sachi mag! Sachi freut sich weil Tani mit ihr Schneeflöckchen fangen wird. Du weisst was Schneeflöckchen sind? Die flocken vom Himmel. Die kommen von der Wolke. Die verlieren ein Stück von sich und dann fallen sie runter wie weiche Watte. Und die Wolken die dann fallen kann man essen und heißen Schneeflöckchen. Ja. Die kommen bald sagt die Kartane und dann fangen wir die.“

Voller Enthusiasmus und stolz schwellte sich die Brust der schwarzen bevor sie mit dem nächsten Moment vom Boden aufsprang und nur zu deutlich den Flecken auf der Brust präsentierte. Die Ohren flippten zurück und vor bevor die Stimme eifrig weiter sprach und diesmal wieder sich an Kartane setzten mit einer herzerwärmenden Selbstüberzeugung und zugleich einer unbewussten Herausforderung.

“Natürlich werde ich dich finden! Ich bin verdammt gut in finden! Ich würde dich auch im Dunkeln finden, wenn nur die Sterne und der Mond den Boden erleuchten und den Schnee zum glitzern bringen. Dann kann ich nebenbei noch mit Cabezan wie Sterne am Himmel tanzen und du wirst gar nicht gucken können so schnell finde ich dich!“

Wissend sah sie zu Kiba, bevor der Blick wieder auf Tane fiel nur um den Kopf von beiden weg zu drehen. Irgendetwas in dem Sonnenschein änderte sich. Ihre Augen funkelten nicht mehr voller Freude und Energie als hätte sich ein sanfter Schleier auf ihnen niedergelassen. So starrte die Mini-Fähe weit weg während die Worte mit gleicher überzeugung in einer anderen Tonlage rausfluppten:

“Das freut Sachi.“

Es freute sie, dass Tani viele neue Freunde hatte. Ja wirklich, Sachi wäre am liebsten in die Luft gehüpft und hätte munter einen Gesang angestimmt nur um mit Kartane zu feiern doch das ging nicht. Es war dieser Wunsch den Kartane geäußert hatte, den die Kleine in tiefes grübeln stürzte. So sehr, dass der Kopf irgendwann zur Seite verzweifelt wegknickte und sie mit verzogenen Gesichtszügen meinte:

“Aber Sachi hat eine Mama... Dann kann Tani doch nicht Sachis Mama sein...“

Die hängenden Ohren und der traurige Blick machten diese Einsicht deutlich und wie bitter sie auf ihrem Herzen lagen, wie sehr sie die Seel entzwistete und den Sonnenschein in tiefe Schatten warf weil sie nicht wusste wohin. Mit einem mal wurden die Augen erschrocken weit aufgerissen und zu Kiba gestarrt, als hätte er die Lösung:

“Aber Tani kann Aushilfsmami sein, nicht wahr Kiba? Weil Sachi ja ihr Rudel noch nicht gesehen hat, kann Kartane doch Sachis Aushilfsmami sein damit Sachi Nachts nicht weiter alleine kuscheln muss. Das geht doch! Oder? Mami wird dann nicht böse oder?“

Große Sorgen schwankten mit, als würde ein unglaubliches Unheil passieren, wenn die Mama dann wirklich böse sein würde. Das wäre grausam! Aber Tani wollte sie auch nicht wegschubsen. Nein sie mochte Tani. Tani war toll, sie zeugte Blubbelblasen und Glühwürmchen. Sie tanzte mit einem und kannte wirklich tolle Orte.

Ungestüm wie die junge Fähe war sprang sie ungeduldig und halb aufgeregt den Rüden fast über den Haufen als sie näher hopste und ihn mit großem fragendem Blick ansah. Nein, Kartane könnte das wohl auch nicht sagen. Aber sicher der Kiba. Der musste sowas wissen. Das war so ein schlauer! Und der interessierte sich auch immer für einen. Den Kopf zu dem weißem hinauf gereckt saß sie mehr quer als gerade auf dem Arsch und wartete voller Anspannung auf eine hoffentlich gute Nachricht.

[KARTANE && KIBA | erzählt freudig was Tani und Sachi machen | wird traurig | verlangt von Kiba Hilfe]
Nach oben Nach unten
Jin


Jin


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 28, 2012 12:30 am

Interessiert lag sein dunkler Blick auf der kleinen Schwarzen. Ihre Gesichtszüge hatten etwas Verträumtes. Trotzdem huschten ihre goldenen Seelenspiegel aufmerksam umher. Einen Moment noch wartete Jin auf eine Antwort, während er die zierliche Gestalt von der Seite musterte, anschließend hob er sein Haupt minimal an und drehte den Kopf zur Seite. Aus dem Augenwinkel blickte er sicherheitshalber auf Sharouk herab. Der kleine Rüde war das komplette Gegenteil von Kalucy. Sie waren so unterschiedlich wie Wasser und Feuer, Mond und Sonne. Sie besaßen kaum Gemeinsamkeiten. Gleichzeitig war es interessant zu sehen, wie die Polen aufeinander stießen. Jin hatte sich, nachdem er die Geschwister kennengelernt hatte, ungewollt die Frage gestellt, ob seine Geschwister genauso waren wie er. Dreist, spöttisch und doch ein netter Zeitgenosse. Vielleicht aber auch ganz anders? Er würde nie eine Antwort finden. Gleichzeitig machte es ihm auch nichts aus. Er hatte kaum Erinnerungen an sie, deswegen vermisste er nichts. Wie konnte man um Fremde trauern, wenn man bloß verschwommene, ungenaue Schattenklumpen vor seinem geistigen Auge erblickte? Seine Familienmitglieder hatten keine Gesichter mehr. Jin war momentan ganz gut dran. Er war ein Kämpfer und hat sich allein durch das Leben geschlagen und einen Ort gefunden, wo er bleiben konnte.
Mit einem sachten schnippen der Ohren wandte Jin seinen Kopf von Sharouk ab (nicht ohne diesen etwas misstrauisch zu beäugen. Hatte der Rebell es geschafft seine eigene Zunge zu verschlucken?) und blickte runter zu Kalucy.

Die sonnengelben Augen blickten zu ihm hoch und Jin erkannte das begeisterte Glitzern. Das leichte Lächeln auf seinen Lefzen kräuselte sich weiter hoch, zu seinem typischen Grinsen. Während ihre kindliche Beschreibung immer noch in seinen Ohren hallte, ließ er seinen Blick bestätigend herum schweifen. Es lag wahrscheinlich an der Tatsache, dass Jin das Welpenalter Schritt für Schritt verlassen hatte und sich mittlerweile auch nicht mehr als solcher ansah. Seine kreative Fantasie war mittlerweile flöten gegangen, umso mehr war er von der Beschreibung Kalucys verblüfft. Langsam drehten sich seine Ohren zur Seite, zu der Schwarzen, sein Blick verharrte jedoch einen Moment am Himmel. Etwas schützendes, hm? Jin erwiderte ihr sanftes Lächeln, als er wieder runter sah. „Interessanter Vergleich.“ Seine Worte wurden von einem frechen Kichern begleitet. Doch es war keinesfalls dazu gedacht sie auszulachen oder sie bloßzustellen. Nein, es war wirklich ein netter Vergleich. Lahm nickte der melierte Rüde auf ihre nächsten Worte und ließ seinen Blick wieder schweifen. „Mh hm.“ Jin setzte eine Pfote vor die Andere und entfernte sich ein paar Schritte von der Fähe und ihrem Bruder. „Wenn man durch die Gegend streunt, dann lassen sich auch nette Orte finden.“ Jin drehte sich zu den Beiden um. Die flauschigen Ohren stellten sich spitz nach vorne auf und auch die Rute wurde hochgereckt. „Oh, ich hätte nun fast die Überraschung vergessen!“ Während sich in seinem Gesicht die Freude und die Begeisterung eng umschlungen Salsa tanzten, breitete sich in seiner Bauchgegend ein mulmiges Gefühl aus.

{ Rabenschlucht – Kalucy && Sharouk }
Nach oben Nach unten
Lonato


Lonato


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 28, 2012 9:25 am


Die Kühle des Bodens brach durch das dichte Fell des Rüden, als er sich im Schlaf zur Seite fallen ließ – natürlich völlig unbeabsichtigt. Gerade hatte Lonato noch von seiner Familie geträumt, doch nun war er wach. In seinem Traum war er noch ein Welpe gewesen. Alles in seinem Leben hatte er mit unbeschwertem Optimismus begrüßt, woran heutzutage gar nicht mehr zu denken war. Älter zu werden hatte nichts als nachteile. Zwar wurde man stärker, doch nachdem man die Hälfte seines Lebens erreicht hatte, ging es dann auch schon wieder langsam bergab. Außerdem waren die vielen Gedanken, die man sich über Dinge machen musste, nicht gerade besonders angenehm. Natürlich war es besser, als jemandem in den geöffneten Fang zu rennen. Doch da der Braun-Schwarze sowieso kein guter Kämpfer war und auch kein besonders guter Jäger, blieb ihm nichts anderes übrig, den denkenden Teil zu übernehmen.
Blinzelnd blickte Lonato sich um, nachdem er sich dazu durchgerungen hatte, die Augen zu öffnen. Die gesamte Welt lag auf der Seite und ein bisschen Schnee vor seinem rechten Auge, schränkte sein Sichtfeld noch weiter ein. Mit einem Schnauben, bließ der Rüde einige Flöckchen vor seiner Nase weg und hob dann den Kopf, um einen besseren Überblick zu bekommen. Nichts, was ihm besonders ins Auge sprang, eher Rudelalltag. Eine weiße Fähe lag nicht weit von ihm und beobachtete Sachi, Kartane und eine neue Fähe, dessen Name dem Bunten entfallen war. Die Beobachterin war ebenfalls neu, eine große Fähe, fast größer als er selbst, doch sanftmütig. Doch nicht sie war es, die ihn wirklich interessierte. Eine weiße Fähe lag ein paar Meter entfernt in die andere Richtung. Sie wirkte etwas verloren, ganz abgeschottet vom Rudel und doch war sie ein Teil des Rudels.

Langsam richtete sich Lonato auf und streckte seine Beine kurz aus, ehe er sich ein bisschen Schnee aus dem Fell schüttelte. Langsam schritt er auf die Weiße zu. Er kannte nicht einmal ihren Namen, schon komisch. Doch es war noch immer Zeit, mit ihr zu reden und es zu erfahren.
“Hallo, meine Schöne. Ich habe gerade bemerkt, dass ich deinen Namen gar nicht kenne. Würdest du ihn mir verraten?“, sprach er sie leise in leicht schmeichelhaftem Ton an und setzte sich vor sie.

{wacht auf // SIDEKA}
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 28, 2012 10:15 am

Kleine weiße Punkte waren die Schneeflocken weit oben, die mit jedem weiteren fall größer wurde bis sie dne Boden berührten und sich zu einer weißen Masse bildeten. Ihr vater hatte damals gesagt, ein Rudel sei so ähnlich. Einer alleine zerschmilzt. Doch mit anderen bildete man etwas Großes und Wunderschönes. Laut Sidekas Logik traf das zwar zu, doch wanderten die Schneeflocken nicht gemeinsam. Wieso hatte ihre Familie es also immer getan? Keine traurige Erinnerung. Eine schöne. Nur passte dadurch nicht die Metapher ihres Vaters.
Eine Stimme drang zu ihr durch. Freundlich und charmant klang sie. Um erkennen zu können, wer mit ihr sprach, hob die Fähe ihren Kopf. Es war ein Rüde mit einer hübschen, bunten Zeichnung. Sie hatte ihn zwischendurch beobachtet, aber noch nicht mit ihm geredet. Freundlich wedelte sie leicht mit ihrer Rute und legte leicht schüchtern ihre Ohren an, weil er sie mit "meine Schöne" angesprochen hatte.

"Hallo... Mein Name ist Sideka."

Höflich nickte sie kurz zur Begrüßung. Aufmerksam ruhten ihre Augen auf dem Gesicht ihres Gegenübers.

"Verzeih aber dein Name ist mir leider entfallen..."

Das entsprach sogar der Wahrheit. Einige Wölfe hatten zwischenzeitlich mit ihr gesprochen und ihr die Namen der Rudelmitglieder gesagt. Doch ausgerechnet den Namen dieses Rüden hatte sie vergessen. Ihr war anzusehen, dass es ihr ein wenig leid tat. Schwach lächelte sie. Wenn sie vermutlich bald gehen würde, dann war es doch schön in guter Erinnerung behalten zu werden.
Ein Knacken war zu hören und sofort spitzten sich die Ohren der Fähe. Ihr Blick wollte gerade nach oben gehen als Schnee auf ihren Kopf fiel und ihr die Sicht raubte. Das Knacken war von einem Ast über ihr gekommen, der durch den Schnee nachgegeben hatte. zum Glück hing er noch im Baum und es war nur Schnee, den die Fähe sich vom Kopf schüttelte. Einzelne Flocken lagen noch auf ihrem Gesicht. Zuerst betrachtete sie verärgert den Ast über sich. Dann lachte sie herzlich und sah den Rüden an.

"Die Strafe für meine Vergesslichkeit."

[LONATO I spricht I bekommt ne Schneeladung ab & lacht]
Nach oben Nach unten
Ramyla


Ramyla


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Nov 28, 2012 12:06 pm

xx I still see your reflection
Inside my eyes
That are looking for purpose
They're still looking for life
xx

    Seltsam, wie ungewohnt es sich bereits anfühlte, von sich aus Kontakt zu jemandem zu suchen. Es sollte sich nicht ungewohnt anfühlen - schon gar nicht für Ramyla! Sie war doch die kleine Wölfin gewesen, die selbst in ihrem kurzen Leben schon so vielen auf die Nerven gegangen war. Mit Enthusiasmus und dem unerschütterlichem Lächeln, mit dem sie durch ihre Zauberwelt spazierte. Die Farben dieser Welt schienen verblasst und hinter dem Feenstaub hatte Ramyla eine Wölfin vorgefunden, die mit der optimistischen Myla eigentlich nur mehr die geringe Körpergröße gemeinsam hatte. Ernüchternd.
    Besonders viel Hoffnung hatte sie nicht, dass Gesellschaft ihre innere Unruhe vertreiben konnte - aber wenn, dann die von Cabezan. Dieser Gedanke stützte sich auf nichts, als ein vages Gefühl, aber das genügte Ramyla, um einen Versuch zu unternehmen. Aus völlig eigennützigen Gründen, aber das brauchte der Nebelgraue ja nicht zu erfahren. Immerhin lächelte die bunte Fähe und könnte so den Eindruck erwecken, völlig selbstlos an den Rüden herangetreten zu sein. Einfach um sich mit diesem zu unterhalten oder so, vielleicht sogar zu versuchen, das flatterhafte Amselherz mit ein wenig unangebrachtem Optimismus anzustecken. Ja, eine wirklich ruhige Seele war Cabezan nicht. Warum erhoffte sich Ramyla dann, gerade bei diesem Rüden so etwas wie Ruhe zu finden? Die Beta wusste es nicht. Sie hielt ihr Lächeln aufrecht, obgleich sie doch wusste, dass man nur ein wenig genauer hinsehen musste, um die Geste zu durchschauen. Nur - was lag dahinter? Das wusste Ramyla selbst nicht und sie wollte es auch gar nicht wissen.
    Cabezan schien recht überrascht und ein bisschen verunsichert, sodass Ramyla erst nur unschlüssig stehen, ehe sie das Angebot des Nebelfarbenen annahm und sich neben ihm in den Schnee sinken ließ. Sie berührte ihn zwar nicht, aber sie hielt auch keinen übermäßigen Abstand, sofern Cabezan das zuließ. Die Wölfin legte den Kopf auf den Pfoten ab, als würde er ihr zu schwer werden, und schielte nachdenklich zu dem Grauen hinauf. Bei den Worten zuckte sie etwas verwirrt mit den Ohren und musste dann ehrlich lächeln - wirklich ehrlich! -, als sich Cabezan für die unüberlegte Aussage entschuldigte. Sie machte sich bestimmt nicht über den anderen lustig. Aber ganz offensichtlich war es ernst gemeint gewesen - dass er es schön fand - und das war irgendwie… schön eben. Was für ein seltsames "Gespräch". Zu so einem würde der bisherige Monolog Cabezans aber erst werden, wenn Ramyla endlich einmal selbst etwas über die Lefzen bekam.

"Danke."

    Das war wirklich aufrichtig gemeint. Ramyla hob den Kopf leicht an und betrachtete Cabezan weiterhin mit Nachdenklichkeit und vielleicht auch so etwas wie Ratlosigkeit.

"Ich wusste nicht, ob es dir recht sein würde. Es tut mir immer noch ein bisschen leid… das, was passiert ist, in dieser Gewitternacht - weißt du noch? Du wurdest weggeschickt."

    Das hatte sie nicht vergessen und seitdem hatte sie kaum ein Wort mit Cabezan gewechselt - geschweige denn, dass sie die Begebenheit angesprochen hätten. Ramyla war sich dessen auch erst im Nachhinein wirklich klar geworden. Zu diesem Zeitpunkt war sie psychisch ziemlich am Ende gewesen und hatte diese furchtbare Nacht später noch einmal rekonstruieren müssen. Wie stand Cabezan dazu? Sie hatte keine Ahnung. Es schien ihr, als wüsste sie überhaupt nichts von diesem Wolf und das betrübte sie irgendwie.

xx Cabezan xx
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Fr Nov 30, 2012 1:20 pm

i feel it deep within, it's just beneath the skin
i must confess that I feel like a monster
i hate what i've become, the nightmare's just begun
i must confess that I feel like a monster


Der weiße Rüde hatte nun mal wieder die absolute Gewissheit, dass die beiden Anderen und somit auch der Rest des Rudels ihn verachtete. Nein, nicht ihn. Alle hassten nur dieses Monster, dieses Ding in ihm, dieses böse Herz. Er fragte sich noch immer, womit er das verdient hatte. Wozu gab es dieses Biest in ihm? Dieses schreckliche Ding.
Der Rüde legte die Ohren an und spürte zugleich wieder, wie das Monster über ihn begann zu herschen. Oh ja, es würde wieder etwas sagen. Etwas, das Azzardo nicht sagen würde, egal was. Das Monster sprach generell nicht besonders mit der Art, die der Rüde bevorzugte. Er liebte es, wenn Wölfe ruhig und einfühlsam mit ihm redeten aber nicht so grob und kaltherzig.

"Ausdauer ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir unsere Zeit damit totschlagen hier rum zu liegen und auf Büsche zu starren. Das ist das Problem."

Azzardo merkte wie sehr auch schon Mika die Nerven des Monsters belasteten. Zwar war er der, der hier den Ton angab und vor dem sein böses Herz echt Respekt hatte, aber wenn sein böses Herz einmal ein bisschen gereizt war, wurde es ungemütlicher. Sogar ungemütlicher als dieser Boden, auf dem sie rumlagen. Mhm.

"Welpen? Hast du nicht etwas noch bedrohlicheres für mich? Vielleicht ein Glühwürmchen, Caves?"

Die Sätze waren von Ironie getränkt und der Weiße merkte, wie er wieder seine Muskeln anspannte und versuchte die viel zu kühle Luft ruhig einzuatmen und dann langsam wieder aus seiner Lunge zu drücken. Vielleicht würde er sein böses Herz ja noch ein bisschen in den Griff kriegen.


{ Mika & Caves ;; Felsen der Rabenschlucht }
Nach oben Nach unten
Kalucy


Kalucy


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Dez 03, 2012 10:58 am

xx No one was born to be a servant or a slave
Who can tell me the color of the rain?
xx

    Die unproportional großen Ohren waren leicht zur Seite gedreht, ein wenig verlegen vielleicht. Jins Blick ruhte auf ihr, außerdem lächelte er und das machte Kalucy befangen. Sie kannte das Gefühl viel zu gut und ab und an kam es ihr vor, es irgendwie schon als einen Teil von sich selbst angenommen zu haben. Was würde denn übrig bleiben, wenn man die Unsicherheit von ihr nehmen würde? Ein kümmerlicher Rest Welpennaivität vielleicht. Hätte sie die Möglichkeit gehabt, vielleicht hätte sie die seltsamen Worte zurückgenommen. Von der großen Höhle. Und so. Aber sie waren heraus und erinnerten Kalucy ein weiteres Mal, dass sie manchmal besser darauf achten musste, was ihr über die Lefzen kam. Aber dann bekam sie die kleine Schnauze vielleicht nie auf! Ach, es war schrecklich mit ihr. Ob Jin ihr ansah, wie sie sich innerlich selbst tadelte? Hoffentlich nicht. Nervös verlagerte Kalucy das wenige Gewicht von einer schwarzen Pfote auf die andere. Nein nein, er hatte gesagt, dass es interessant war. Ein interessanter Vergleich. Das war doch gut. Hatte sie doch irgendwie gut gemacht, gut gesagt - oder? Achje. Jin hatte dazu gekichert. Also war es vielleicht doch nicht gut gewesen? Kalu war doch so unsagbar schlecht darin, bestimmte Dinge richtig zu interpretieren.
    Jin ging weg. Jin ging weg! Unschlüssig blieb Kalucy stehen, wedelte etwas hilflos mit der kleinen Rute und kam sich ziemlich dumm vor. Wahrscheinlich hatte es gar nichts zu bedeuten. Der Ältere wollte einfach nur weiter. Also sollte Kalu folgen, oder? Ja, natürlich! Was stand sie hier noch herum? Eilig tappte sie Jin nach und schloss zu dem jungen Rüden auf und wäre beinahe in diesen hineingestolpert, als er sich umdrehte. Kalucy spielte unsicher mit den dunklen Ohren und drehte sie schließlich konzentriert nach vorne. Überraschung? Eine Überraschung welcher Art? Eigentlich mochte der zierliche schwarze Welpe keine Überraschungen. Nicht wirklich. Nein, um genau zu sein gar nicht. Recht vergeblich versuchte Kalu, sich daran zu erinnern, ihre Mimik ein klein wenig zu kontrollieren. Nur ein ganz klein wenig - jedes Gefühl zeichnete sich nahezu ungefiltert auf ihrem Gesicht ab, das wusste sie inzwischen. Aber was sollte man machen? Im Moment zeigten die feinen Gesichtszüge des Welpen Unbehagen. Obgleich Jin die unbestimmte Ankündigung von der Überraschung mit einem freudigen Ausdruck begleitete, konnte dies Kalucys Unsicherheit nicht vertreiben. Aber das wäre auch ein kleines Wunder gewesen.

"Ä-ähm… was für eine Ü-Überraschung denn…?"

    Wahrscheinlich war das nun wieder eine denkbar naive Frage, immerhin wäre es keine Überraschung mehr, wenn Jin diese nun verraten würde. Diese Vermutung trug nicht gerade zu Kalucys Beruhigung bei. Ruhig Blut. Sie machte sich nur selbst verrückt.


Rabenschlucht xx Jin (& Sharouk)
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Di Dez 04, 2012 9:12 am

Der Schnee - obwohl er nicht sehr reichlich gefallen war - tauchte die Schlucht, an deren Rande sie verharrten, in unschuldiges Weiß, welches alle spitzen Ecken, Kanten und Risse die es vielleicht im Fels gab verschleierten. Dieses flauschige, alle Ecken verwischende Weiß erlebte die junge, stille Wölfin jetzt zum zweiten Mal in ihrem Leben, doch noch immer verzaubert dieses Weiß ihr Gemüt.. und am Rande dieser Schlucht wurde sie sich deutlicher als jemals zuvor bewusst, wie klein sie doch alle im Gegensatz zur Welt, zur Natur waren.

Zwei Monate, zwei Monde war sie jetzt in diesem sogenannten Rudel. Darauf gestoßen war sie, als sie sich von dem seltsamen aber symphatischen Rüden verabschiedet hatte... und aus Gründen, die ihr Verstand nicht enthüllen wollte, hatte sie sich letztenendes diesem rauen Rudel angeschlossen.
Der raue Umgangston, der oft vorherrschte, die Widersprachen gegen den Alpha und die Körpersprache der Rudelmitglieder verwirrten, ja, ängstigten die Fähe. Alles erinnerte sie an das Rudel, in dem sie nach dem Tod ihrer Familie zuflucht gefunden hatte. Und doch konnte sie sich nicht lösen, so als bräuchte sie etwas Vertrautes in dieser so fremden Welt.

Der Wortwechsel zwischen Caves und Mika schreckte Aquilya aus ihren Grübeleien auf. Seltsam fand sie die Fähe, welche man Caves nannte. Zwar provozierte sie den Alpha immer, dennoch ordnete sie sich ihm unter. Trotz der Abneigung, die sie ihm gegenüber deutlich genug zeigte, zeigte sie Respekt und Achtung.
Dann mischte sich Azzurdo mit in das Gespräch ein. Dieser Rüde war besonders seltsam. Mal schien er nachdenklich, in Grübeleien versunken, Sekunden später kam der wütende, gehetzte Rüde zum Vorschein. Auch er schien Mika zu verachten... und doch zeigte er ihm Respekt. Und Mika duldete es...

>>Irgendwie sind alle in diesem Rudel seltsam... und doch normal<<, murmelte sie so leise, dass es höchstens noch der schwarze Rüde, der am nächsten von ihr lag hören konnte. Shadan hieß er.
Den schwarzen Rüden vermochte die Fähe nicht einzuschätzen.. besonders viel hatten sie nie zusammen geredet. Obwohl - wenn man es genau bedachte, hatte Aquilya seit sie diesem Gefolge, wie man es auch zu nennen pflegte, allgemein nicht wirklich viel gesprochen. Sie hörte den anderen zu, wenn sie sich wieder 'stritten', blieb aber selbst still.

>>Shadan?<<, fragte Aquilya leise ihren Nachbarn. >>Weißt du, weshalb die beiden sich so seltsam verhalten?<<
Leise, schnell drangen ihr die Worte über die Lefzen, so als wolle sie nicht, dass sie jemand anderes hörte.
Während sie auf die Antwort des Schwarzen wartete lauschte sie auf die Unterhaltung der anderen. Welpen.., dachte sie wehmütig und dachte an ihr eigenes Welpenleben zurück. Wie sehr sie sich doch wünschte, dass es diese beiden unten im Tal besser haben sollten! Doch solche Gedanken konnte und durfte sie nicht aussprechen; Mika, Caves und Azzurdo würden sie sofort bestrafen - und wenn es nur bei Blicken blieb.

[Felsen der Rabenschlucht, bei Shadan; in der unmittelbaren Nähe der anderen]
Nach oben Nach unten
Gast

Gast
Anonymous


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mi Dez 05, 2012 3:28 am

Der dunkle Rüde starrte in den Himmel und in die Baumkronen. Wo war nur die Zeit geblieben? Die herbstlichen Blätter fielen hinab auf die Erde, jetzt war nur noch der Rüde zurück geblieben, Shadan. Den man einst Herbstblut oder Herbstkind rief. Und mit der Zeit kam auch seine Traurigkeit zurück. Das triste Wetter machte ihm zu schaffen, fast wie eine depressive Phase. Im Herbst traten stets die ersten Bemerkungen auf, doch im Winter war es schlimmer. Völlig Desinteressiert, verschlossen, kühl und unnahbar – wie zuvor auch – nur extrem Stark. Zurückziehen war die einzige Art das alles zu überstehen, wenn auch nur für ihn. Anderen ständig völlig Fremd zu sein musste ja schrecklich sein. Doch wie sollte man sich Binden wenn es nicht mal in diesem 'Rudel' eine feste Rangordnung herrschte? Da kann man von dem Nachtschwarzen kein Vertrauen - keine Antworten und auch keine Gefühle erwarten. Shadan war nie ein Rüde von großer Geselligkeit oder der in großen Sätzen antwortete. Unter dem bisschen Schnee schien er vollkommen Verloren. Das weiß zu seinem schwarz bildete einen enormen Kontrast zu ihm und der Natur. Der letzte Rest Herbstlichkeit spiegelte sich in seinen dunklen Augen wieder, sie waren rot. Röter wie in allen anderen Jahreszeiten. Es war fast ein wunder das es niemanden aufzufallen schien.

Dem Rüden war schmerzhaft bewusst geworden wie Einsam er doch war. Keine Familie, keine Bekannten, keine Freunde. Nur allein. Es war schon komisch für Shadan das sich die junge Fähe Aquilya in seine nähe nieder ließ. Auch wenn eine große Distanz zwischen ihnen herrschte war dem Rüden doch schon mulmig. Ein fremdes Gefühl, genau wie alles andere Fremd war. Doch es war auch schön das sich überhaupt jemand in seiner nähe befand. Obwohl er niemanden wirklich kannte war es seltsam wie wohl er sich teilweise fühlen konnte. Mit einem letzten blick Richtung Himmel sah er auf den Boden. Eine Last die selbst der Rüde nicht kannte drückte ihn nieder, auf den Boden. Wie soll er überhaupt etwas schaffen können? Shadan ging davon aus das sich kein zweiter Wolf so fühlen konnte wie er die Jahre über. Welpen... ja sie haben es gut. Doch dieser Gedanke brachte ihn wieder zurück in seine jüngste Zeit und dort gab es keine Erinnerung die es Wert war den Schmerz noch einmal zu spüren. Ihn noch einmal zu durchleben wie der Tod frisst es sich in sein Herz. Bald schon würde alles vorbei sein. Mit fest geschlossenen Augen dachte Shadan daran wie es anders hätte laufen können. Wie toll er Leben könnte. Doch es gab dort etwas was niemand weiß und wissen wird. Niemals würde er sich wieder jemanden Öffnen können. Oder war das alles nur die Einbildung die ihn vollkommen umhüllte? Er wusste es nicht.

Ebenso wusste er nicht warum die drei Wölfe, Caves, Mika und Azzardo sich schreiten. Doch es war ihm egal, egal was passierte egal warum. Caves hatte so oder so immer einen Grund gehässig, verletzend oder wie eine Schlange zu sein. Nur einem hatte sie noch nicht das Wasser gereicht. Nämlich ihm. Shadan. Es lag vielleicht daran das er kaum auf so etwas reagierte oder einfach daran das er sich einfach nicht beteiligte. Oder der schwarze war einfach zu seltsam um überhaupt einen Versuch zu starten ihn nieder zu machen. Und wenn, ihm würde es nicht stören denn alles was sie sagen würde hätte er schon erlebt. Vielleicht würde ihm eine Bemerkung über die Lippen kommen aber das wäre es auch schon. Nicht das Shadan nie etwas sagen würde aber ihm kann auch der Kragen platzen und dann gibt es auch kein Halten mehr. Doch bis dahin musste man ihn erst einmal bringen, und das allein war schon schwer.

Langsam erhaschte Aquilya seine Aufmerksamkeit. Ihre Worte drangen nur langsam in sein Gedächtnis, wie als würde er die Worte nicht war haben wollen. Aber was wäre das schon Wert ein Wort aus seinem Fang zu bekommen? Wer weiß, vielleicht sprach sie nicht mit ihm sondern mit jemand anderem. Doch auch da musste sich Shadan irren, denn es war kein anderer Geruch dort um zu denken sie würde nicht mit ihm reden. Und auch ein weiteres Wort war eindeutig, denn die schneeweiße rief seinen Namen. Jetzt musste er sich angesprochen fühlen. Es wäre unhöflich einfach darüber hinweg zu hören. Aber wer behandelte ihn denn Höflich? Höchstens der Alpha, Mika. Doch der schien weniger in der Lage zu sein überhaupt etwas zu machen, schließlich ließ er so mit sich reden. Niemand hätte das zugelassen. Nun gut, ausnahmen gab es immer wieder. Mit dem Respekt in den Stimmen wie sie mit Mika alle sprachen war wenigstens nicht alles Verloren. Und wenn, wen kratzt das schon? Schließlich ist der Alpha nicht Shadan und würde auch nicht so sein wie er. Shadan wäre doch niemals in der Lage diese Rollen zu übernehmen. Höchstens als Beta hätte er das Zeug aber wen interessiert das schon?

,, Wer ist denn schon Normal? Jeder ist auf seine Art und Weise etwas besonderes.''

Meinte er zu Aquilya. Genau wie sie murmelte er es leise zurück. Niemand musste davon mitbekommen und es schien auch nicht für andere Ohren gedacht. Aber wenn würde es eh jeder wissen. Auch wenn das nicht für seine Ohren bestimmt war, hatte er es gehört und Freiwillig darauf geantwortet. Das einzig gute war das niemand ihn einschätzen konnte auch die weiße Fähe nicht. Auch Mika hätte es schwer ihn einzuschätzen aber ihn kümmerte es nicht. Schließlich hätte er auch keinen Grund dazu. Shadan verhielt sich Still, respektierte jeden und hielt sich im Hintergrund. Wenn er auch nicht vollkommen Loyal war wie andere.

,, Ich weiß es nicht, aber Caves gerät so oder so mit jedem aneinander. Mag der Geier wissen wieso, aber so ist sie. Niemand ist hier normal außer du... na ja ich gehe jedenfalls davon aus. Auch wenn das kein Verhalten ist was sie da hinten so machen, das ist Welpentheater.''

Gab der Nachtschwarze von sich. Seltsam wie viel er doch reden konnte, wenn er wollte. Es gab also doch Wunder. Wenn auch nicht alles so schnell passierte. Langsam konnte jeder aus sich heraus kommen und so hoffentlich auch Shadan, der stille Begleiter.

(( Aquilya // in der nähe der anderen / Träumt vor sich hin / Antwortet desinteressiert. ))
Nach oben Nach unten
Kayra


Kayra


Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Do Dez 06, 2012 4:38 am


Die Kälte hatte das Land gelähmt. Sie hatte mit ihren kalten Fingern das Land berührt, hätte die Bäume, die Steine, den Boden mit einer hauchdünnen Schneeschicht bedeckt. Zwei Monate war es nun schon her, seit die Weiße ihre Schwester verloren hatte und dieses neue Rudel gefunden hatte. Der Alpha hatte sie und Meo Amarok aufgenommen, als sie gekommen waren und sie ihn gebeten hatte. Aus dem allgemeinen Geflüster hatte sie herausgefunden, was geschehen war, dass sich das Rudel getrennt hatte. Die Weiße hoffte, dass ihre Schwester dieses andere Rudel nicht gefunden hatte. Lieber hätte sie sie wohl tot gesehen, als bei diesen Wölfen, die ihren Alpha hintergangen und ihn stürzen wollten, obwohl dieser seine Aufgabe ganz prächtig erledigte – soweit Kayra dies hatte feststellen können. Natürlich liebte sie Caves noch immer, wie könnte sie es nicht tun, doch sie konnte es nicht ertragen, wenn sie so tat, als wären sie nicht einmal miteinander verwandt. Irgendetwas Gutes musste in ihr stecken, das konnte gar nicht anders sein.
Alles was man mit Liebe betrachtet ist schön.,versuchte sich die Weiße selbst an ihr Mantra zu erinnern, dass sie sich immer wieder in die Gedanken rief, wenn sie an ihrer Schwester verzweifelte. Es war nie einfach mit ihr gewesen, doch manchmal war es so schwierig, dass es einiger Überredungskunst und kleinen Tricks bedurfte, um die Hoffnung nicht zu verlieren. Vielleicht war es töricht von ihr, dass sie so sehr an das Gute in Kayra glaubte, doch sie war schließlich ihre Schwester.

Der Boden unter ihr war kalt, der Schnee war nicht geschmolzen, ihr Fell hielt die Wärme bei ihr und die Kälte weit von ihrem Körper. Das dichte, weiche, weiße Fell hatte sie immer gut vor der winterlichen Kälte geschützt und ließ sie auch jetzt nicht im Stich. Die hellblauen Augen schauten geradeaus, der Rudelplatz war von lauter pochenden Herzen und flatternden Gedanken erfüllt. Die Weiße erblickte ein kleineres Ebenbild ihrer selbst – natürlich nicht wirklich, doch war sie ebenfalls eine weiße Fähe. Kartane war ihr Name und bei ihr war die junge, schwarze Fähe Sachi. Die Schwarze war erfrischend. Sie war aufgeweckt und plapperte wie ein Wasserfall, den auch die Kälte nicht einfrieren konnte.
Kayra kannte viele Namen der Wölfe im Rudel, sie versuchte sich möglichst schnell einzugewöhnen und dazu gehörte auch, die Wölfe mit ihrem Namen ansprechen zu können. Ab und an stellte die Fähe jedoch fest, dass das nicht jeder so zu sehen schien. Manche, die schon länger hier waren, kannten die Namen noch immer nicht alle. Zugegeben kannte sie auch ncoh nicht alle Namen und die zugehörigen Gesichter, doch sie bemühte sich.
Noch sah die Winterruhe keinen Grund aufzustehen und sich einen Gesprächspartner zu suchen. Sie wartete auf jemand würdigen. Zwar mochte sie, die Gespräche mit dem jungen Meo, doch ebenso untergielt sie sich mit Älteren, die ihr ihre Gedanken mitteilten, mit denen man anders reden konnte als mit einem Jungwolf.

{allein // sieht sich um // denkt // anspielbar (reserviert für Cassian)}
Nach oben Nach unten
Mika


Mika

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Mika210

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1Mo Dez 10, 2012 7:46 am

Der Koloss von Rüde verlagerte sein Gewicht von der einen Pfote auf eine andere, während sein Blick forschend und kalkulierend von Caves und Azzardo weg und weiter zu dem Rest des Rudels wanderte. Er hatte die Rangordnung seines Gefolges nicht selbst eingeteilt, so wie es Blake gerne handhabte, sondern es der jeweiligen Dominanz der Mitglieder überlassen. Natürlich bestand das Rudel erst seit zwei Monaten, doch wenn er ehrlich war, interessierte ihn die Rangfolge seines Rudels auch nur wenig. Er war der Alpha und sollte jemand diesen Posten in Frage stellen oder herausfordern, so würde er Konsequenzen tragen müssen. Klartext? Natürlich, noch einmal für die Dummen : Es bedeutete für den Herausforderer klar einen Kampf bis auf den Tod, also den Tod des Herausforderers. Wenn Mika ernst machte, dann gab es in seinen Augen keine Möglichkeit für sein Gegenüber mit schlagenden Herzen davonzukommen. Die kleinen Kabbeleien mit Caves waren Kuscheln gegen einen echten Kampf bis auf das Herzblut. Das war der Fehler, aus dem Blake nie lernen wollte. Man konnte sein Pack nur gut im Griff haben, wenn man ihnen klar zeigte, wer hier der Chef war. Dinge demokratisch anzugehen war keine gute Lösung für ein Rudel. Aber natürlich musste man immer geschickt vorgehen, wenn man sich seine Mitglieder nicht vertreiben wollte. Oh, er war sich sicher, dass Blake verwundert wäre, wenn er sehen würde, wie viel Mika eigentlich tolerierte. Solange sie nur murrten und mit leeren Beleidigungen um sich warfen, kümmerte es Mika kaum. Worte waren zwar auch Waffen, doch gegen ihn zeigten die Meisten nur wenig Wirkung. Dazu musste man schon ziemlich pfiffig sein und vor Allem von ihm ernst genommen werden ( was nicht gerade häufig vorkam ). Die schwarzen Tunnelaugen erfassten die Gestalt der hellen Fähe, die den Namen Aquilya trug. Sie war die wahrscheinlich Jüngste in dem Rudel und zweifelsohne wäre sie keine Hilfe, wenn es hart auf hart kam. Trotzdem war sie ein gutes Segment der kleinen Rudelgemeinschaft zwischen all den rauen Gemütern wie Azzardo und Caves. Es fütterte auch Mikas Ego, dass er selbst eine so fragile Seele, wie er sie einschätzte, in seinem Rudel halten konnte. Sie war meistens still und neben Caves die einzige Vertreterin ihres Geschlechts im Rudel. Sie war vielleicht nicht für ihre Pläne zu gebrauchen, aber für das Rudel war sie auf jeden Fall wichtig, auch wenn sie davon wahrscheinlich nichts ahnte. Nein, nein, Mika passte schon darauf auf, was in seinem Rudel so ablief. Er war nicht wie Blake, ihm war jedes Detail wichtig. Sein Blick wechselte zu der Gestalt neben ihr, die wie immer wie ein Fetzen Nacht aussah, der sich in den Zweigen des Gestrüpps verfangen hatte. Der pechschwarze Rüde mit den auffalend rötlich wirkenden Augen namens Shadan schien sich leise mit der Fähe zu unterhalten. Der Hybrid verspürte leichte Antisympathie gegenüber dem Rüden, einfach weil er schwer einzuschätzen war. Er redete kaum und kam Mika oft skeptisch vor. Das kontraststarke Duo murmelte leise vor sich hin, als fürchteten sie die Ohren der eher Gehässigeren Kameraden. Mika grinste amüsiert in sich hinein und womöglich fing einer der Beiden seinen wissenden Blick auf, bevor er sich schlussendlich von ihnen abwandte. Sein Blick streifte die Gestalt Samirs, ohne das er viele Gedanken an ihn verschwenden musste, und auch Jequn, bis er schließlich wieder zu den beiden Zicken an seiner Seite zurückkehrte, die einander scheinbar gemäßigt böse Blicke zuwarfen. Mika schien sich dadurch nicht im mindesten zu stören. Wenn er die Rangordnung seines Rudels doch mal näher betrachten wollte, dann glaubte er, Caves war wohl am dominantesten. Als Fähe war das wohl eher ungewöhnlich, aber wenn man sich mal ihr Verhalten anschaute, sprang es einem regelrecht ins Gesicht.

Mit einem provokativ belustigten Ausdruck auf dem kiregsbemalungsgleichen, mit feinen Markierungen bemalten Gesicht, lächelte er Caves entgegen, während er ein leises Lachen von sich gab. Der Klang war wohl am ehesten als herabwertend zu beschreiben, seine Augen flackerten kurz im Licht des stechenden Humors. "Schmoll nicht, Caves.", erwiederte er auf ihre naserümpfende Silbe, während sie sich demonstrativ von ihnen abwandte. Mika verdrehte leicht die schwarzen Augen und vertrat sich die Pfoten. Auch ihm kribbelte es schon in den Läufen. "Es wird euch guttun, euch abzureagieren. Außerdem glaube ich nicht, dass die Welpen da unten euch beiden in den Fähigkeiten weit nachstehen. Es wär doch kein Spaß wenn ich euch mit gleichwertigen zusammenlassen würde. Er lachte wieder leise und nun klang sein lachen kalt und schneidend. Was war alles in diese Worte eingewickelt, wie in Weihnachtspapier? Na, wer erwies sich wohl als intelligent genug, um sie zu entschlüsseln? Erstens war da natürlich eine geschickt verpackte Beleidigung, gleichzeitig konnte es auch als eine leichte Warnung oder Apell verstanden werden. Dieses Duo verhielt sich so kindisch, wie es nur in Bilderbüchern stand. Der Schlittenhundpelz wandte sich mit einem kalten Blick an Azzardo. "Hör mal zu, ich bin nicht deine Mutter, dass ich mir deine andauernden Klagen anhören und kleine Problemchen lösen muss. Nimm dir Mal ein Beispiel an Shadan, Samir oder Aquilya. Du hast wie sie die Möglichkeit bekommen, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein und genießt so das Privileg von Schutz und Beute. Ich habe deine Kritik vernommen, doch durch Jammern wirst du mich auch nicht umstimmen können.", erklärte er ihm mit ruhiger und äußerst sachlicher, aber stählerner Stimme, wobei er leicht mit den Ohren schnippte. Das Welpengekabbel welches er dann an Caves richtete ignorierte er erst Mal geflissentlich und konzentrierte sich eher auf seine Umgebung. Er hatte eigentlich ziemlich Lust sich zu Aquilya und Shadan zu gesellen, aber er befürchtete, dass er die beiden Schmolllurche hier lieber nicht ohne Aufsicht lassen sollte. Vielleicht konnte er ja Samir rufen, damit er ein Auge darauf behielt, dass das Duo hier nicht zu sehr lärmte? Nun, mal sehen. Auf jeden Fall hatte Mika besseres zu tun, als sich mit diesen Kindern herumzuschlagen.

{ Felsen der Rabenschlucht | Caves & Azzardo | triezt Caves & sagt Azzardo mal, was Sache ist ]
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken   Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken Icon_minitime1

Nach oben Nach unten
 

Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben 
Seite 1 von 5Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5  Weiter

 Ähnliche Themen

-
» Kapitel 3 - Harmloser Frühling?
» Kapitel 4 - Sommerwindes Seelen
» Kapitel 8 - Himmelssünde
» Kapitel 6 - Zwiespalt
» Kapitel 5 - Neues Leben

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: Kapitel 7 - Kalter Atem im Nacken 3_destiny :: Vergangene Kapitel-