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Autor | Nachricht |
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Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Di Aug 28, 2012 6:53 am | |
| Aikana entdeckte, etwas neues, dass sie nicht ausstehen konnte: wenn das Fell am Körper klebte, weil es nass war und man trotzdem nicht schnellsten einen trockenen Unterschlupf suchen konnte. Das konnte sie nämlich nicht, da sie die beiden Fähen, auf die sie gestoßen war, sonst nie wieder finden würde. Der Regen würde alle Spuren und Gerüche wegwischen und sie wollte sich - im Gegensatz zu der humpelnden Fähe - nicht mit einem Ruf allen Gefahren aussetzten. Also musste sie die beiden jetzt, im ärgsten Regen durch die Dunkelheit verfolgen. Als es plötzlich noch dichter regnete musste sie zu den beiden so weit aufschließen, dass zwischen ihnen nicht einmal mehr eine Wolfslänge war, um sie nicht zu verlieren. Doch das war nicht so schlimm, denn diese konnten sie unmöglich hören oder riechen, denn der Regen erstickte mit seinem gleichmäßigen Prasseln alles. Plötzlich blieben die beiden stehen. Aikana wäre fast in sie hinein gelaufen und machte sich nun schnell daran, ein wenig Abstand zu gewinnen und hinter einem nahen Busch zu verschwinden. Dann sah sie auch die Ursache des weniger sanfen Stoppes - ein Wolf wartete auf die beiden. Und plötzlich hatte sie einen Entschluss gefasst: jetzt war der richtige Zeitpunkt, sich zu zeigen. Aber gerade, als sie sich zeigen wollte, kam plötzlich ein weiterer Wolf hinzu und Aikana stockte. Doch dann sagte sie sich, dass es jetzt wahrscheinlich genau so gut war wie in ein paar minuten und trat beim nächsten Bliz, der alles erhellte, hinter ihrem Busch hervor. Sie zeigte keinerlei Gefühle.
[Sideka & Kartane & Blake & Nuray] |
| | | Jequn
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Aug 29, 2012 12:51 pm | |
| Jequn war ein Rüde, der auf Schwächlinge keine Acht gab und ihnen nicht zur Seite stand, wenn es brenzlich wurde. Vielleicht lag es daran, dass er selbst mal einer war. Für ihn hatte das Wort "schwach" tausende Bedeutungen. Es war wenn man misstrauisch war, sich keinem anvertrauen konnte, weil man Angst hatte, ständig Fehler zu machen. Schwächlinge kämpften nicht, sie gingen auch nicht auf andere zu und ließen lieber andere alles machen. Die konnten das ja sowieso viel besser. Schwächliche rannten vor allem davon, Schwächlinge klagten über Schmerzen, Schwächlinge sahen in allem nur das Schlechte. Schwächlinge liefen hinter dem Rudel, Schwächlinge aßen das letzte Fleisch und Schwächlinge unterlagen und dienten dem Alpha, als wäre es ihr König. Schwächlinge verfielen der Liebe. Und dass war ein Punkt, dem Jequn sich niemals wieder öffnen konnte. Er dachte ungern an seine Vergangenheit zurück, tat es aber dennoch hin und wieder. Auch er hatte damals Liebe empfunden, aber von einer Sekunde auf die andere war Liebe für ihn nur noch Schmerz und er schaltete das Gefühl endgültig ab. Denn in dieser grausam mitreißenden Welt durfte man kein Schwächling sein, man durfte keinen Schmerz empfinden. Man durfte keine Fehler machen und man durfte nicht falsch sein. Man musste sein Leben nach strengen Regeln aufbauen und wenn man nicht an den Zügeln der Vernunft zog, riss es einen in eine tiefe Schlucht aus Trauer oder Habgier und man kam nicht mehr heraus. Man konnte nicht perfekt sein, aber wenigstens so tun.
Beinahe gedankenverloren schüttelte Jequn seinen Kopf. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu grübeln, was richtig und was falsch war. Letztendlich hatte nie jemand auf diesem winzigen Planeten des unendlich weiten Universums entschieden, was richtig und was falsch war. Jeder hatte eine Meinung, jeder behauptete etwas, aber bewusst, dass sie alle vielleicht falsch lagen, waren sie sich nicht.
Einer lauter, grummelnder Donner prallte auf den Waldboden und ließ seine krachenden Schallwellen durch die schwüle Gewitterluft gleiten. Der Regen prasselte inzwischen so stark und dicht, und die Tropfen waren so groß und druckgefüllt, dass es einem Nebelschleier ähnlich war und man kaum mehr etwas sah. Ein frischer, kühler Schauer fuhr Jequn durch das Fell. Für einem Moment drehte er sich zu der Fähe, dessen Namen ihm noch immer unbekannt war, um und betrachtete sie. Auf den ersten Blick hatte Jequn auch sie für einen Schwächling gehalten, aber nach ihren Wortgefechten war es ein Ding der Unmöglichkeit. Jedenfalls... so gut wie.
Wieder schlug irgendwo ein Blitz auf den Waldboden. Das laute, dominante Krachen kam langsam immer näher an sie heran. Ohne weiter über irgend etwas Unnötiges nachzudenken, rannte er los. Wenn er alleine gewesen wäre, hätte er sich vermutlich einfach unter den nächsten hohlen Baumstamm gelegt und dort gewartet, bis das Gewitter vorbei zog. Aber einer Fähe konnte man ja wohl kaum einen von Würmern und Käfern zerfressenen Baum anbieten, ganz davon abgesehen, dass er sich mit ihr entweder hätte darunter quetschen müssen oder sie dort lag und er weiterhin die Nacht im Regen verbrachte. Soweit sollte es erst einmal kommen.
Wohin Jequn genau lief, wusste er nicht. Seine Ohren und seine Nase waren betäubt dem Donner und Regen und bei diesem Wetter ließ es sich auch nicht besonders gut sehen, schon gar nicht, wenn man ein kaputtes Auge hatte. Aber er war schließlich kein Schwächling und er konnte sich zusammenreißen!
Nach elendig langem Herumlaufen, waren sie bei einer kleinen Lichtung aus Gestein angekommen. Hier lehnten viele heruntergefallene Felsen aneinander, sodass sie etwas ähnliches wie ein Dach bildeten. Es war nicht der beste Unterschlupf, aber wenigstens etwas. Kurzerhand schüttelte Jequn seinen wassergefüllten Pelz und ließ sich auf das überdachte Gestein fallen. Es war, als würde das Gewitter im stärker und lauter werden, ein Zeichen, dass es noch die ganze Nacht andauernd konnte.
[Ariez - Höhle]
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| | | Blake
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt So Sep 02, 2012 4:09 am | |
| (Tut mir leid, wenn der Post so verwirrend ist, aber ich wusste nicht recht, wie ich alles unterbringen sollte <3) Es war wirklich ein Trost, wie liebevoll Kartane versuchte ihn aufzuheitern. Dennoch war es eher ein aufgesetztes Lächeln, was Blakes Lefzen zierte. Natürlich war er glücklich darüber, dass wenigstens Kartane versuchte ihn zu verstehen, aber wenn er ehrlich war … gab es keinen, der wirklich nachvollziehen konnte, wie er sich fühlte. Alleine. Und das, obwohl er nun eine wundervolle und verständnisvolle Gefährtin an seiner Seite hatte. Es waren nicht ihre Probleme, sondern seine und er wollte sie nicht mit so etwas belasten. Er musste irgendwie versuchen, alles selber zu regeln, schließlich war er der Alpha. Doch in diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als ganz weit weg zu sein, irgendwo mit Kartane. Er wollte alle Probleme verscheuchen und nie wieder daran denken. Doch es ging nicht. Es war unmöglich. Mit einem schweren Seufzer bewegte er sich neben der Schneeweißen und die Last auf seiner Seele drückte ihn beinahe zu Boden. Bei Kartanes Worten zuckte er nur ein wenig mit den Ohren, um seine Zustimmung zu geben. Trotzdem musste er ein wenig die Stirn runzeln. Niemand kannte Mika. Niemand hatte je gehört, was der Altwolf vor einiger Zeit zu Blake gesagt hatte und Blake hatte es niemanden erzählt. Alle die meinten, Mika zu kennen kannten seine Fassade, aber nicht das, was in ihm war. Ein schwarzes, verrottetes Herz und eine zerfetzte Seele. Und Hass. So unendlich viel Hass, dass auch Blake ihn immer spürte, wenn er nur an Mika dachte oder in seiner Nähe war. Die Himmelstränen regneten auf seinen Pelz hinab und wuschen die Luft rein. Schon nach kurzer Zeit spürte er die Nässe unter seiner Haut und er hätte sich gerne geschüttelt, doch dann registrierte er eine Bewegung zu seiner Seite. Ramyla war wieder da. Kurz erhellten sich seine Augen und er wollte sie gerade lächelnd wieder begrüßen, doch sie wirkte so versteinert, dass ihm alle Worte in der Kehle stecken blieben und sich eine dunkle Hülle über seine Augen legte. Er nickte einmal kurz, zum Zeichen, dass er ihre Worte verstanden hatte und sah dann, wie sie wieder im Regen verschwand. Sie weinte nicht mehr so bitterlich wie zuvor sondern hatte sich nun eine Fassade aus Stein angelegt, doch Blake spürte ihre Trauer. Er fühlte sich schlagartig schlechter und einsamer als zuvor und so legte sein Blick sich nur langsam auf die beiden Neuankömmlinge und die Fähe, die so stark nach Mika roch. Er hätte am liebsten geseufzt und wäre weggegangen, denn für noch mehr Wölfe, die meinten auf ihm herumzutrampeln, hatte er nun wirklich keine Zeit. Er Graue schüttelte kurz den Kopf um seine Gedanken zu ordnen und zwang sich, nicht alles so negativ zu sehen. Als Kartane auf einmal einen Namen sagte, zuckten Blakes Augen zu der Fremden. Die beiden schienen sich zu kennen. Seine Augen verengten sich etwas und fixierten die Weiße, die anderen beiden ließ er erstmal außen stehen. Als die Fähe, die Kartane Nuray genannt hatte, dann sprach, knurrte er drohend und fletschte die Zähne. Ha! Sie hatte doch keine Ahnung! Er hatte also recht gehabt mit seiner Vermutung – sie war Mika schon über den Weg gelaufen und gehörte nun zu ihm. Ein weiterer Blutegel in seinem stinkenden Pelz. Das Kartane die Fähe kannte und scheinbar mit ihr befreundet war, ignorierte er Blake. Er war blind vor Hass, weil sie zu Mika gehörte und das machte sie in seinen Augen sofort zu einem Feind. Und ihre Worte bestätigten seinen Eindruck nur noch mehr. „Und dann denkst du, du kannst einfach so in ein fremdes Revier spazieren? Wie dumm von dir. Nun mach, dass du wieder verschwindest und geh zurück zu deinem anderen Rudel. Jetzt“Sein Knurren wurde bedrohlicher und er trat einen Schritt nach vorn. Er meinte es wirklich ernst. Wenn die Fähe nicht verschwinden würde, war Schluss mit lustig. Er duldete es nicht, dass sich Verräter in seinem Revier aufhielten und auch wenn er es nicht übers Herz bringen würde, sie zu töten, würde er nicht zögern, sie zu verletzten, wenn es darauf ankam. Er war der Alpha, der musste sein Revier und sein Rudel verteidigen. Sein bernsteinfarbener Blick schwenkte zu den anderen Beiden, die sich bisher, zu ihren Gunsten, ruhig verhalten hatten. Da er noch immer recht aggressiv war, schenkte er ihnen nur einen neutralen Blick und musterte sie kurz. Die weiße wirkte etwas mitgenommen und die andere sah auch nicht sehr böse aus. „Wenn ihr dem Rudel beitreten wollt, so tut es. Mein Name ist Blake. Ich nehme an, dass ihr zuvor nicht bei dem … anderem Rudel wart, also sehe ich in euch keine Feinde. Wenn ihr nur auf Durchreise seid, bitte ich euch, dass Revier zu verlassen und weiterzuziehen.“,
sprach er und seine Stimme bekam einen dunkleren Ton. Er wollte das alles hier hinter sich bringen und nicht noch mehr Zeit vergeuden. Er brauchte Ruhe zum Nachdenken und er brauchte vorallem seine beiden Betawölfe an seiner Seite, doch auf die konnte er wohl nicht zählen. Überhaupt war die Anzahl von vertrauten Wölfen sehr begrenzt. Er hatte Kartane und vielleicht auch Cabezan. Wieder verdunkelte die Leere der Einsamkeit seine Welt und er schüttelte halbherzig seinen Pelz, um die Nässe darin loszuwerden, die sich einige Sekunden später wieder darin festsetzte. [Bei Kartane, Nuray, Sideka, Aikana || Nähe des Rudelplates]
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mo Sep 03, 2012 5:25 am | |
| Stillschweigend beobachtete die Baigefarbene alles. Im Dunkeln des Gewitters und der Nacht hatte sie die Fähe neben dem Rüden zuerst gar nicht wahrgenommen. Noch immer hielt sie sich zurück und wartete im strömenden Regen ab. Bis hinter ihr ein Geräusch erklang und sie herum fuhr. Eine weitere Fremde war aufgetaucht. Nun war Sideka doch recht nervös. Gehörte diese etwa auch zu diesem Rudel? Oder war sie etwa ebenso eine Fremde? Eine äußerst Verwirrende Situation, die Sideka noch nie erlebt hatte. Dies waren die ungünstigsten Bedingungen für ein Asyl, die sie jemals gehabt hatte. Dies spiegelte sich ebenfalls in den Worten des Rüden wieder, welcher wohl der Alpha dieses Rudels war. Doch moment. Anderes Rudel? Hier gab es also zwei? Das war schon einmal gut zu wissen. DOch erstaunt und völlig perplex blickte sie den Dunklen an, als dieser das Angebot machte, dass sie sich dem Rudel anschließen könne. Das Männchen hatte sie gerade erst für wenige Augenblicke gesehen und machte bereits solch ein großes Angebot? War er so verzweifelt neue Rudelmitglieder zu erhalten, dumm oder einfach nur freundlicher als er aussah?
Da der schwarze gerade recht beschäftigt schien, legte Sideka sich flach auf den Boden. Eventuell auch eine trotzige Reaktion. Immerhin hatte sie Anweisung erhalten zu verschwinden. Aber was sollte sie tun? So rasch wollte sie sich niemandem anschließen und fortgehen konnte sie auch nicht. Allein schon wegen ihrem Bein. Ein recht riskantes Manöver. Immerhin konnte er sich auch auf sie stürzten bei der guten Laune. Dennoch sah sie den Fremden an und gab ihm eine Antwort. "Eine Weiterreise wird meinerseits fürs Erste nicht möglich sein."
Dies sollte erst einmal reichen. Sie wollte ihm nicht zu viele Informationen geben und ihn auch nicht zu sehr in Anspruch nehmen. immerhin waren hier zwei weitere Wölfe, die offensichtlich nicht zum Rudel gehörten.
[Blake, Nuray, Aikana I legt sich auf Boden & spricht Blake an] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Sep 05, 2012 4:36 am | |
| Der Rüde schwieg, während er neben dem Nebelgrauen hertapste. Der Klumpen Leben zwischen seinem Kiefer war nicht besonders schwer, mehr leicht, um nicht zu sagen wie ein Sack Federn. Der Rüde hörte währendessen dem Gestottere des Nebelgrauen zu. Dieser schien unruhig und verwirrt und plapperte etwas davon, dass der Weiße nun doch recht okay währe. Doch Azz sah das nicht so. Er war nur erstaunt, in was für einem Zustand das Rudel war und in was für einem Zustand es sich gerade befand. Denn als die beiden mit dem Rest im Schlepptau auf dem Rudelplatz ankamen, wurden sie nicht begrüßt. Niemand war da. Unruhig war nun schon kein Wort mehr für die stotternde Figur, die sich Wolf nennen wollte. Der Weiße zuckte nur mit den Ohren. Was war das hier nur für ein Rudel?
In diesem Moment begann es zu donnern. Der Schall halte durch den Wald, aus dem die Wölfe eben gekommen waren. Nur wenige Sekunden später prasselte der Regen auf die Erde. Die Tränen Gottes, wie es einige wollten. Leicht genervt oder besser gesagt entnevt legte er die Ohren an und trottete er unter einen der Bäume, um wenigstens etwas Schutz vor dem aufkommenden Gewitter zu suchen. Sein Fell klebte schon jetzt an einigen Stellen an seinem Körper und er spürte die Nässe immer näher kommen.
Ein Seuftzen entfuhr ihm. Wo zum Teufel war er hier gelandet? Er blickte sich um, entdeckte aber nur wenig zwischen all den Regentropfen, die auf die Erde schlugen und dann einfach dort in Pfützen liegen blieben. Azzardo war wenig begeistert, immerhin hatte er schon einige Regenschauder miterlebt und er spürte die Nässe auf seiner hellen Haut. Zwar mochte er Regen, aber in gewissen Situationen war Regen einfach unnötig. Das hier war eine. Azz setzte den Welpen ab und zuckte noch einmal mit den Ohren, nur um zu dem Nebelgrauen zu linsen. Was sollten sie nun tun?
{ Cabe & co ;; Rudelplatz }
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Sep 05, 2012 10:32 am | |
| Es war als hätte ihr stummer Schrei den Himmel ereilt, die Götter ihr Blut anerkannt und die Wolken zu einem wahrem Erguss ihrer Tränen und ertränkenden Wut gebracht. Denn die Schleusen öffneten sich und der Regen fiel herab wie die Herbstbunte so in der Luft flog, als sei sie so eben vom göttlichen Himmel hernieder gesunken. Die Schwingen ausgebreitet um die Rache des Himmels hier auf der Erde nieder zu strecken. Dem Willen der weiten Lüfte zu befolgen und das Donnergrollen mit Taten zu verkünden. Es war ein wahrer Erguss aus Tränenwallungen, die durch die Schleusen fielen und den Boden durchnässte. Ihr Fell war in wenigen Sekunden durchnässt, wie auch in wenigen Sekunden sie einen festen Fang am Oberschenkel ihres Hinterbeins spürte. Fest umschlossen die festen Zähne das Fleisch und rissen daran, rissen ihren Körper in die tiefe, dass sie auf ihn zu fallen drohte. Sie spürte, wie das Blut aus der Wunde floss, der heiße Atem ihre Haut streichelte und liebkoste wie ein Liebhaber seine begehrte Aphrodite. Das Wasser vermengte sich mit dem rotem Lebenssaft und ergoss sich zu einem Gemisch aus blutigen Tränen. Der Schmerz zog durch die angespannten Muskeln und mehr für den Schrei dessen als um sich zu wehren, riss Caves ihren Fang auf. Die Zähne blitzten leicht in diesem dunklem Tanz in der Nacht wo die Lichter zuckten, die Pauken ihre Trommelschläge im Takt schlugen und sie beiden ihren Tanz des Lebens aufführten. Voller Hass und Neid. Inbrunst und Liebe. Voll allem. Allem und nichts.
Caves Zähne bissen in das Schulterblatt des alten Rüdens. Tief gruben sie sich hinein. Tief in der Nase kitzelten die Haare und lagen auf der rauhen Zunge. Diese hässlichen dummen Haare. Sie hasste sie, sie störten sie. Sie waren immer ein negativer Faktor an einer solchen Lust. Schmerz ließ den Puls härter und schneller schlagen, allerdings waren es ihre Zähne, die sich so tief in Mikas linkes Schulterblatt bohrten, die ihr Blut in Wallungen brachte. Sie hasste ihn, sie hasste diesen vermaledeiten Wolf. Und dieser hier unter ihren Pfoten, der sie so sehr an ihn erinnerte, roch so hässlich nach etwas fremdartigen. Es war wiederlich. Grausam. Ein abartiger Gestank. Er sollte wirklich einen besseren Duft suchen zum drin wälzen., dachte die Himmelsgleiche bei sich. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Fr Sep 07, 2012 3:09 am | |
| Es war ein durch und durch unstimmiges Bild. Noch immer grollte und boste der Himmel, der sonst so farbenfrohe und wunderschöne Wald verwandelte sich in einen düsteren, schauererregenden Ort. Die lieblichen Blumen ließen vom Regen schwer die Köpfe hängen, boten einen traurigen Anblick, als wollten sie diese Erde schon lange vor ihrer Zeit verlassen. Etwas bedrückendes hatte diese Haltung, unterstrich die schleichende Finsternis, die sich in Form von wabernden Schatten ausbreitete. Ja, es gab jene, die sich verkrochen, die in ihren Bauten und Höhlen hockten und darauf warteten, dass die sanften Strahlen der Sonne ihnen wieder über den pelz strichen. Aber es gab auch jene, deren einer momentaufnahme gleichenden Freude das Donnern überdeckte, die Blitze als Feuerwerke des Glücks deuteten. Eben jene, die trotz des vom Regen schweren Mantels die aufrechte Haltung nicht verloren, deren Augen neugierig glitzerten, deren Rute sich stetig hin und her bewegte. Ja, zu diesen Wölfen gehörte Meo Amarok dank der Fähe, auf die er gestoßen war, war ihm doch das Leben als Einzelgänger nicht das liebste. Im Gegenteil, er freute sich darüber, eine Artgenossin gefunden zu haben, wie nie zuvor. Er sah Schwester und Mutter in ihr, Zuneigung und Sicherhet.
"Mein Name ist Meo."
Sagte er voller Stolz, richtete sich auf und schüttelte den Pelz aus. "Und was nun?" Er legte neckend den Kopf schief, die Ohrmuscheln tänzelten vor und zurück, spielerisch und frech zugleich. Ein gleißend heller Blitz zuckte über den Himmel und das Knurren seines magens ging in einem krachenden Donner unter. Er achtete nicht sonderlich darauf, bewegte er sich doch schon lange mit leerem Bauch durch das Land. Doch nun, so war er sich sicher, da könnte er gemeinsam mit der schneeweißen Wölfin jagen. Er dachte an Hirsche, an Karibus und Wildschweine. Sein jugendlicher Übermut brachte ihn dazu, sich die Jagd auf die mächtigsten Tiere auszumahlen und doch wusste er, worum es beim Jagen ging. Nicht etwa, seineacht auszuüben, es ging lediglich ums Überleben. Doch diese Ernste Weisheit, die Vater wie Mutter ihm gelehrt hatten, die lag bei ihm noch im Hinterkopf. Der Ernst des Lebens hatte ihn noch lange nicht erfasst, war dieser doch bereit, den Jungwolf zu ergreifen. Ja, diese Wölfin war seine Absicherung. Ohne sie würde er nicht mehr lange laufen können. Das war eine Tatsache, deren Wahrheit er sich jedoch nie eingestanden geschweige denn einen Gedanken daran verloren hätte. [bei Kayra - spricht mit ihr] |
| | | Mika
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Sep 12, 2012 3:33 am | |
| Er war die Krönung der Natur. Sein Körper widmete sich zwar dem langsamen Zerfall, doch es war auch nicht sein Körper, der von solch einer Wichtigkeit war. Hinter den dunklen Tunnelaugen, irgendwo tief in den Katakomben hauste ein Geist, welcher zügellos walten konnte, wie er wollte. Es war eher so, dass ER die Zügel in der Hand hielt. Niemand der auf dieser verdreckten Welt wandelte, konnte sich je erhoffen, diesen Zustand zu erreichen. Es gab so vieles, was er aufgegeben hatte. So viele Opfer, die zu dieser Erhabenheit geführt hatten, dass sich wohl kein Geschöpf dieser Welt freiwillig darauf einlassen würde. Etwas stählernes durchfuhr seinen Körper, der im Moment gänzlich auf Kampf gedrillt war. Doch in seinem Kopf war kein Gedanke mehr an Caves geblieben. Es war vielleicht war, dass der Hass ihn bei Zeiten zu verschlingen drohte, doch ehrlich gesagt glaubte er nicht, dass er sich noch an ihm verbrennen konnte. Er lebte jetzt schon so viele Jahre im Schutze und der Wärme dieses nagenden, beißenden Hasses, dass es ein Teil von ihm geworden war. Sein Geist hatte ihn versklavt, so wie er seine Seele in Fesseln gelegt hatte. Vielleicht war Mika nicht der Inbegriff eines sanften Altwolfes der weise helfen versuchte, wo er konnte. Trotzdem hatte er eine Menge Kenntnisse erlangt, die Jüngeren fehlten. Seiner Auffassung nach bestand ein Wolf aus dreit Teilen. Dem Geist, der Seele und dem Herz. Sie waren Gegenspieler und ja nachdem welcher Teil die Oberhand gewann, wurden Entscheidungen getroffen. Doch, wie Mika nie genug betonen konnte, er war nicht wie jeder andere Wolf. Nach dem Mord damals war ihm nichts geblieben. Jenes Massaker allein war ein gefährliches Bündnis von Herz und Seele gewesen, Emotionen die unweigerlich aufgestiegen waren und ihn dazu gezwungen hatten, jeden in seinem Umfeld zu zerstören. Ein düsteres Lächeln kroch über seine Leftzen. Er hatte sich von seinen Fesseln befreit, ja, doch er hatte nicht bemerkt, welche Macht er damit seinem Geist in die Pfoten gelegt hatte. Das Herz verrottete unter der eigenen Sünde langsam aber stetig. Es wurde schwächer, so schwach, wie es noch nie gewesen war. Der Seele wurden Fesseln aufgelegt, geknebelt in eine dunkle Ecke seiner selbst gestopft. Mikas Lösung war der Geist gewesen. Die Stärke, welches jener erlangt hatte wurde von dem einzigen Gefühl unterstützt, welches das kranke Herz auf die lange Dauer absondern konnte : Hass. Geleitet vom Hass hatte er sich auf den Weg gemacht, auf den Weg, den er heute noch beschritt. Doch jetzt war es anders, als all die jare hindurch, er spürte es, in jedem seiner Knochen. Er erinnerte sich wieder an alles, sein Herz und seine Seele wurden ebenfalls stärker, ohne das der Geist etwas von seiner immensen Stärke hätte abgeben müssen. Und da war natürlich auch noch Blake. Flammen schienen nun an Mikas Pfoten zu lecken und ein seltsames Gefühl wallte in ihm auf. Süßer Hass, wie es im Bilderbuche stand. Sein tagtäglicher Begleiter. Allmählich nahm sein Lächeln eine fast dämonische Gestalt an.
Wer war diese freche, eingebildete Fähe vor ihm? Es war ein Niemand. Schwach, bis in sein letztes Glied. Sie hatte keine Ahnung, spielte sich auf, oh ja. Keiner dieser Deppen wusste, dass Genialität mit Wahnsinn einging. Es war eins und wer sich selbst darüber schwang, der wurde zu Gott. Ein irres Strahlen, so wie es kein Sterblicher je wieder erleben könnte. Denn in Mikas Welt gab es nur sterbliche Götter. Nein, es gab nur einen einzigen Gott. Er selbst war sein Gott, denn er selbst schrieb die Regeln seiner Welt. Seine Welt war er selbst.
Er merkte das Wasser nicht, dass sich über sie ergoss. Ja, er schien trotz der kühlen nacht regelrecht zu glühen. Sein Körper vibrierte leicht. In jeder Zeile seiner Miene war glimmender Hass zu lesen. Er hatte immer schon gedacht, dass Liebe die schlechtere der beiden Gegensätze war. Wer liebte, war schwach. Er war anfällig. Liebe verursachte Schmerz, während man sich im Hass einlullen konnte. Der Hass gab Sicherheit, Geborgenheit. Im Hass war Mika einig geworden. Mit sich selbst, mit seiner Welt, mit seinem Gott. Im Hass schwammen sein Herz, seine Seele und selbst sein Geist. Sie nährten sich von ihm, auch wenn sie vergammelt und krank waren und in Fesseln lagen. Wer rächte, der liebte. Deswegen hatte der Wolfshybrid schon immer jeden Rächer als lächerlich empfunden. Hass empfinden aufgrund von Liebe? Das war nicht der Hass, den er verehrte. Nein, das war nicht jenes reine Gefühl. Es donnerte aus der Ferne, als würde jemand ein schauriges Lied zu dem Schauspiel auf der Klippe spielen. Er spürte Blut seine Leftzen herabtröpfeln und er riss heftig an allen Muskelnfasern, die er finden konnte. Er fühlte nichts für diese Fähe, ausser Hass. Es war ein neutraler Hass, gleichgültig und umso brennender. Er hatte keinen Grund sie zu hassen, genauso wenig wie er einen Grund hatte sie zu mögen. Doch wieso brauchte er auch Gründe? In den dunklen Seelentunneln spiegelte sich der Wahn. Schmerz zuckte in seiner Schulter auf. Mit einem gnadenlosen Lachen wich sein Kopf zurück um dann gleich einer Schlange wieder hervorzurucken. Er riss büschelweise Fell aus und zerfetzte die Haut, welche darunter lag. Er selbst blutete. Sein eigenes Blut hatte ihm nie viell bedeutet. Das Meer des Hasses konnte schließlich nicht aus ihm herausfließen. Sein stinkender Atem klatschte gegen die Schnauze der Fähe wie ein Schlag. Er grinste, grinste voller Genugtuung und Häme. Er war verrückt und doch so genial, doch die Welt würde es nie sehen. Er hatte es ihnen zeigen wollen, ja. Doch irgendwann hatte er sich damit zufriedengegeben, dass sie einfach viel zu blind waren. Deswegen hatte er schließlich die Himmelswölfe aufgesucht. Er hatte gefunden, was er brauchte. Das Bild Blakes flimmerte sanft vor seinen Augen auf, während sich der massige Körper sich erneut gegen die Fähe warf und die Kiefer nach zuckenden Fleisch schnappten.
[ MIKA & CAVES ] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Do Sep 13, 2012 10:42 am | |
| Es dauerte eine Zeit bis sie es begriff, bis der Duft ihr etwas sagte. Es war eine absonderliche Note auch in dem Geschmack seines Blutes. Sie hatte es schon einmal gerochen. Geschmeckt? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Allerdings fiel es der Himmelswölfin wie Schuppen von den Augen. Der Wolf unter ihr roch nach Hund. Nach hässlichem, widerlichem Hund. Er schmeckte nach ihm, er sah sogar im entferntesten so aus. Er war eine verfluchte Promenadenmischung!Es war noch niedriger als ein Wolf, es war ein Wolfshund. Oder ein Hudnswolf. Irgendwie so etwas. Eklig und tiefer als der Schlamm unter ihren Pfoten. Dieser Köter wagte es auch noch ihr ins Gesicht zu schnaufen, mit seinem Blut verschmiertem Maul. Ihr heiliges Blut, welches schon der Vater verunreinigt hatte und seine Seele in sie impliziert hatte, wurde nun durch den Fang des Mischlings weiter sabotiert und erniedrigt. Es war eine Qual. Dieser Gedanke tat mehr weh als die Fetzen die der Rüde zuvor noch aus ihren Läufen gefranzt hatte und etwas Fleisch an seinem Maul herab hing. Sie hatte es still, jedoch zuckend hingenommen gehabt. Ihr Blick wanderte zu seinen Augen und ihre Lefzen wollten sich noch bedrohlicher Kräuseln, als sie seinem Blick gewahr wurde. Schwarze, tiefschwarze Seelentunnel blickten sie an. Die Dunkelheit schien sie verschlingen zu wollen und mit in das Verderben des Geisteskranken zu ziehen. Keine Emotionen nur die dunkle gierige Macht. Alles was dieser Mischling gerade verspürte war undefinierbare ungezügelte Lust. Die Augen von Caves weiteten sich. Dieser Blick,d er Dämon der sie da ansah... Pures Entsetzten war in die Fähe gefahren. Dann im nächsten Augenblick wandelte sich das entsetzen in ein loderndes Feuer welches den Fang aufreißen ließ und die Sekunde, in der sich Mika wieder abwandte nutzte um ihm mit erneuter Wucht in die Schulter zu beißen. Feste, immer fester, der Kiefer umschloss das angekaute und vom Speichel aufgeweichte Fleisch und riss es mit einem heftigem Ruck nach hinten hinaus. Es war nur ein kleines Stück, jedoch klaffte eine deutliche Wunde an der Stelle und die vier Pfoten der Fähe fanden sich im Boden wieder. Das Blut siffte aus dem Maul heraus, das eklige Stück der Promenadenmischung lag auf der Zunge und verunreinigte die Zellen der Heiligen. Knurrend fletschte sie die Zähne, offenbarte ihre Errungenschaft und drückte die Ohren noch enger an den Körper. Die Rute stand wie geladen von ihr weg. Der Blitz zuckte über dem Himmel, als sich Mika mit dem Fang zu ihr wendete. Alles passierte in Sekunden schnelle. Caves hatte Glück gehabt, dass sie mit dem Ruck am Fleishc des Rüden zurück gesprungen war, sonst hätte er erneut ihr schon angefallenes und ausgefranztes Bein befallen. Wie das Fleisch einer dummen beute hing es fasrig herab und das Blut quoll dickflüßig an der Hinterpfote hinab. Tropfte den Boden voll. Die Eskalation war geradezu perfekt. Das Blut vermengte sich mit dem Regen, der Himmel tanzte ein Reigen, die Symphonie des Blutes. Und der Wolfshybride vor ihr tanzte mit ihr den Totentanz. Ohne Reue und Rücksicht prallten die Körper und Welten aufeinander. Caves riss den Fang auf und nahm den ihres Gegners im freudigem Eifer in Empfang. Die Zähne verkeilten sich und ihre Zunge drückte die Körpertrophäe in das Maul aus dessem Leibe es stammte. Zurück musste, was einem gehörte. Sollte der jämmerliche Wicht doch an seinem eigenem Fleische ersticken! Die Augen blickten sich wieder an und schwarze Leere mit der angsteinflößenden Aura des allumfassenden Hasses trafen auf die lodernden Flammen des Fremdhasses der Fähe. Sie beide schienen sich kaum nachzustehen was jenes Gefühl anbelangte und doch war ihre Art eine andere. Sie brannten nur ebenso hitzig in diesem Moment. Und jener Hass der als erstes erlöschen würde, würde die Niederlage deklarieren. Ihr Gegenüber sah sie nicht mehr den Mischling. Sie sah ihren Vater mit dem sie einen blutigen Kampf austobte. Einen der vielen. Ihren Vater, der durch die Mutter ermordert wurde. Ihren vermaledeiten unreinen Wolfsvater! Der so schwach war und der unbrauchbaren dummen Mutter erlag. Er hatte bewiesen, dass das Himmelsgeblüt immer stärker war. Aber er hatte auch gezeigt wie sehr man andere zum Leiden bringen konnte und wie tief ein Hass leben konnte. Wie die Züchtigungen sich auslebten und wie gut man andere Massakrieren konnte. Er war all das Übel. Jenes Übel welches Caves mitgegeben wurde während Kayra himmelsgleich der Mutter entsprach. Ob ihr wohl eines Tages dasselbe Schicksal wie ihrem Vater wiederfahren würde? Würde Kayra sie wohl irgendwann doch einmal umbringen? Ihre Lefzen zuckten, sie hätte gelacht oder auch nur gegrinst wenn dies Möglich wäre. Allerdings hing sie in den Zähnen vom hässlichem Wildfang und er widerrum in dem der Herbstbunten. Verachtung und Spott mischten sich zu dem loderndem Hass. Sie war ein Quell an Gefühlen, ungebunden und frei, sie ließ ihnen ihren Lauf und war ebenso wenig gewillt wie er auf zu geben was sie da vor sich hatte. Doch wo sollte es am Ende hinführen? Wo sollten sie enden oder beginnen? Unter all den aggressiven Gefühlen versteckte sich die Angst und die Achtung vor jenem schwachem Wesen. Sie konnte es ihm nicht zeigen, würde es ihm nicht zeigen. [MIKA | KLIPPEN] |
| | | Raziel
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt So Sep 16, 2012 3:38 am | |
| Halb liegend, halb sitzend musterte er den weißen Rüden vor sich, obwohl sein Auge ihm manch einen Streich spielte und er diesen manchmal verschwommen sah. - „Oh Gott Raziel reiß dich endlich zusammen! Verdammt du hast später Zeit deinen Schlaf nach zu hohlen, wenn es mal gelingen wird versteht sich. Aber nun völlige Konzentration auch wenn es gerade schwierig erscheint. Einfach aufpassen…einfach aufpassen.“- sprach der schwarze zu sich selber um nicht ins Traumland zu versinken und schon fielen die ersten Wörter. Raziel hörte aufmerksam zu und lies nichts außeracht und hoffte auch nicht das er irgendwas überhört hat, denn irgendwie spielten jetzt seine ganze Sinnen ihm Streiche. Hörte er schlecht oder lag es am Schlafentzug oder sprach der weiße Rüde zu leise. – „Hoffentlich liegt es am Schlafentzug und nicht das ich älter werde. Oh Gott..nicht dieser Gedanke darüber kannst du später reden aber nun weiter. Sonst überhörst du noch das ganze Gespräch…“-
Als Kiba, wie er sich vorstellte nun endete schenkte Raziel ihm ein Lächeln „Ich bedanke mich für euer Kompliment Kiba auch ihr habt einen schön und edelklingenden Namen. Ein Namen denn man nicht oft hört. Und das mit dem jagen es ist in Ordnung also keine Sorge niemand wirft euch was vor. Es ist ja auch verständlich das man sein Hunger stillen will, ganz ehrlich ich würde glaube ich das selbe machen.“ Er machte kurz eine Pause und streckte sich, wobei alles knackste und es ihm wider ein Gähnen entlockte. „Ihr sagtet ihr habt euer Rudel durch Zweibeiner verloren? Wenn ich fragen darf, wie kommt es dazu? Aber wenn ihr es für euch behalten wollt, kann ich es verstehen. Und zu Blake würde ich euch später bringen, denn er hat gerade alle Hand zu tun und gerade viel Stress, denn unser Rudel ist gerade in einer heiklen Situation.“ Kurz atmete der Rüde ein bis er richtig hochgeschreckt wurde, sodass ihm die Haare zu berge standen.
Gewitter, na toll jetzt würde der Rüde gar nicht mehr schlafen können, jedenfalls heute. S eufzend schaute er zum Himmel, welcher mit dicken Wolken bedeckt. Raziel blinzelte, denn die ersten Regentropfen fielen herab und sein Fell saugte nur das Wasser auf. Lächelnd schaute er zu Kiba „Ich glaube das mit dem Wasser hat sich geklärt und nein ich habe keine Schmerzen. Anstatt dies leide ich leider unter Schlafentzug…aber genug gequatscht bei diesem Umständen glaube ich es ist besser, dass wir zum Rudelplatz gehen. Wahrscheinlich sind schon dort alle versammelt und wahrscheinlich bittet sich da eine Möglichkeit um Beitritt zu fragen. Nun denn folgt mir wir werden in Kürze da sein.“ Und schon drehte sich der Schwarze um und lief Richtung Rudelplatz. Raziel hoffte das der Weiße ihm folgte, denn der Regen verwischte sein Geruch und seine Sinne waren eh jetzt ihm Arsch.
[bei Kiba – Gewitter – geht zum Rudelplatz hoffentlich gefolgt von Kiba – fast am Rudelplatz angekommen]
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| | | Samir
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt So Sep 16, 2012 7:01 am | |
| Kühl legte sein Blick sich auf Ramylas traurige Züge. Er erkannte seine Gefährtin darin nicht wieder. Kein Stück. Natürlich war er sich bewusst, dass er nicht unschuldig an ihrem Befinden war, aber zurzeit interessierte ihn diese Tatsache nicht. Sollte sie doch weinen, schreien, vor ihm auf dem Boden liegen, er würde nicht mehr zurückkommen – nicht zu ihr und nicht zum Rudel. Er wollte auf einmal egoistisch sein und seine Familie einfach zurücklassen. Vielleicht würde er es irgendwann bereuen und sich für seine Entscheidung hassen … doch zurückkehren zu einer Familie, in der nicht wahrgenommen wurde? Die ihn kaputt machte? Nein. Lieber starb er. Er wusste dass seine Kehle sich schon zu weit dem Fang von Mika genähert hatte und wenn er irgendwelche Fehler machte, würde Mika zubeißen. Und Samir würde es hinnehmen. Er würde nicht um sein Leben betteln wie es wohl jeder andere getan hätte. Vorbei war vorbei. Und das galt auch der jetzigen Situation. Warum war sie ihm überhaupt hinterhergerannt? Hatte sein Austritt ihr nicht gereicht? Ein abfälliger Laut verließ seinen Fang als auf einmal ein Lächeln auf ihren Lefzen erschien. Etwas verwirrt davon trat er einen Schritt zurück als hätte sie ihm einen Schlag ins Gesicht gegeben. Das Lächeln passte nicht. Es war fremd und doch so vertraut. Wieso tat sie das?! Wieso wollte sie ihn verwirren? Vorallem ihre Worte danach ließen ihn die Stirn runzeln. Die Welt war wunderschön? Was meinte sie damit? Die Welt war grausam und ungerecht. Doch erst nachdem sie weiter gesprochen hatte, verstand er langsam was sie damit meinte. Und es störte ihn. Das sie es selber nicht wusste, dass sie dachte, er sei innerlich verletzt. „Die Welt ist wunderschön? Du hast die Welt noch nie richtig gesehen. Du hast nie gesehen, was mit der Welt passiert.“,meinte er und kniff die Augen zusammen. Sie hatte doch keine Ahnung. Sie war genauso dumm wie alle anderen Wölfe auch. Es gab einfach niemanden, der ihn verstand. Verbittert von diesen Gedanken blickte er sie an und ertappte sich dabei wie er in den Zügen der Braunen seine Gefährtin suchte, die er einst immer an seiner Seite gehabt hatte. „Du hast doch keine Ahnung. Wie das ist, der ewige Außenseiter zu sein, im Schatten von allen zu stehen. Vielleicht hat mich die Zeit, die ich in der Höhle nach dem Erdrutsch war, verrückt gemacht. Aber ich sehe klarer.“Sein Blick glitt über ihren Kopf hinweg, noch immer verbittert und kühl. Sein innerer Frust kam wieder hoch und er wollte ihr alles an den Kopf werfen, was sich in ihm angestaut hatte. Aber es kam ihm falsch vor, nochmal nachzutreten, wo sie doch schon am Boden lag. Er wollte nurnoch dass sie ging und ihn wieder alleine ließ. Er konnte es nicht ertragen. Es fing an ihn zu belasten, über alles was geschehen war nachzudenken. Er wollte sich der Halluzination mit Moira hingeben, sie gab ihm Trost und Schutz, wenigstens ein kleiner Lichtblick in der Welt, die um ihn herum immer schwärzer wurde. [Ramyla || Außerhalb] |
| | | Ariez
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Sep 19, 2012 8:40 am | |
| Der werte Herr schien nicht mehr viel zu sagen zu haben, wie Ariez auffiel. Nunja. Nicht jedem wurde Satans Zunge ins Maul gelegt, um ein paar wüste Beleidigungen und Sätze loszulassen. Langsam staute sich das in ihr an. Wie der Hass auf die ganze große, weite Welt. Ariez war nie gut darin gewesen, Dinge zu mögen oder zu schätzen. Alles was sie betrat, besaß, anguckte und fraß hatte für sie keinerlei Wert und Bedeutung. Wieso auch? Lange würde sie nicht mehr leben, vielleicht noch ein oder zwei Jahre, dann würde sie schon alt sein und Knochenschmerzen kriegen und das nächstbeste Rudel würde sie töten, Ende, Aus, Vorbei, keine hässliche Ariez mehr. Oh, wie sie sich bereits nach jenem Tag sehnte, der noch so weit vor ihr lag. Er war besser geplant als ihr ganzes Leben. Spontanität war normalerweise ihre Visite. So wie auch jetzt. Sie folgte einem ihr völlig fremden Rüden, dessen Namen sie nicht einmal wusste. Aber das war nicht schlimm. Sie würde ihn ausnutzen, um einen trockenen Platz zu haben und dann würde sie ihn wieder alleine lassen wie all die anderen Wölfe sie zuvor alleine gelassen haben. Ariez konnte sehr wohl fair verhandeln, doch ob es fair war, mit anderen Wölfen so umzugehen, nur weil man mit ihr damals so umgegangen war, ja, über diesen Grund ließ sich wohl streiten. Für sie war das alles sehr logisch, aber bisher hatte sie noch keinen getroffen, der ihre Denkweise auch nur ansatzweise teilte. Alle wollten immer lieb und nett und gerecht und fürsorglich sein, doch im Grunde waren sie doch innendrin noch immer das rücksichtslose Raubtier. Und aus genau diesem Grund verabscheute sie diese Welt. Sie trat sie mit Füßen und tat alles, damit jeder sie wieder schnellstmöglich in Ruhe ließ, der sie nervte. Doch dieser gottverdammte Rüde war da wohl etwas anders gestrickt. Er nervte nicht. Er redete sie nicht mit unsinnigen Sachen zu und vor allem beschimpfte er sie nicht. Das war seltsam. Nein, mehr als das, es war unwirklich, zumindest für sie.
Die honigbraunen Augen der Gemusterten glitten wieder zu dem Hünen. Sie blieb auf sicherem Abstand, folgte ihm aber dennoch als würde sie zu ihm gehören, wie ein Wolf zum Rudel. Fast wäre sie stehengeblieben, als sie sich bei diesem Gedanken ertappte. Sie wollte kein Rudel. Eigentlich. Natürlich brauchte sie eines, aber nur um schnellstmöglich wieder an Fressen und Schutz zu kommen, aber ansonsten hielt sie absolut nichts vom Rudelleben. Was hatte der Rüde zuvor noch gesagt? Er suchte hier ein Rudel? Es war eigentlich eine gute Idee, vielleicht würde sie sich dem Rudel auch für ein paar Tage anschließen, nur um anschließend wieder schnellstmöglich das Weite zu suchen. Es würde ihr auch niemand verübeln. Alle Wölfe waren gleich. Sie schlossen die Hässlichen und Unbrauchbaren, die Fiesen und Gemeinen aus und wenn jene Wölfe verschwanden waren sie nur froh darüber, auch wenn sie immer predigten, dass ihnen der Verlust des Wolfes leid täte. Ja, so waren sie.
Ihre Gedanken tanzten in ihrem Kopf herum. Sie hatte immer viel Zeit zum Nachdenken. Schließlich war sie alleine und das war ein netter Vorteil. Einsamkeit war nicht so schlimm, wie alle immer meinten. Sie war sehr beruhigend und eines der wenigen Dinge, mit denen Ariez sehr gut umgehen konnte. Einsamkeit war ihr Freund und zwar ihr einziger. Sie hatte ihn sich schließlich selber ausgesucht.
„Nett“,
meinte sie ruhig, als ihr skeptischer Blick über den kleinen Unterschlupf flog, zu dem der Rüde sie gebracht hatte. Dann legte sich die honigbraunen Seelenspiegel wieder auf den Rüden und verharrten dort einige Sekunden. Dann tat sie ihm nach und legte sich ebenfalls auf das Gestein, aber mit genug Abstand von dem Rüden. Nicht das er noch dachte sie könnte ihn mögen oder so etwas. Ihr Pelz war noch immer tropfnass und die Himmelstränen perlten nun aus dem gemusterten Pelz hinab auf den Boden. Ariez legte den Kopf auf die makellos weißen Beine und blickte hinaus. Der Himmel meckerte noch immer herum, denn es grollte und donnerte, als hätten die Himmelsgötter ziemlich Stress da oben. Sie hoffte nur, dass es bald aufhörte, denn sie hatte wenig Lust darauf, am nächsten Tag noch immer im Regen herumzulaufen. [Jequn || Außerhalb] |
| | | Cabezan
AMSELN FLIEGEN TIEF
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Fr Sep 21, 2012 1:58 am | |
| Nervös tappte der nebelgraue Rüde von eienr Pfote auf die andere, während sein schmales Haupt sich in jede erdenkliche Richtung bog. Die schwarze Nase am Ende der langen Schnauze schnüffelte besorgt in der Luft herum. Er bekam dieses Gefühl, es wäre etwas Schlimmes passiert, einfach nicht mehr los. Dabei war nicht mal Blut vergossen worden, jedenfalls konnte er es nicht riechen. Ein Seuftzer bahnte sich aus den tiefen seines Körpers und leichter Dunst stieg zum nächtlichen Himmel hoch. Mittlerweile war es schon ziemlich kühl, vor allem da sie gerade immer mehr durchnässt wurden. Vorsichtig lugte das Amselherz zu den Welpen hinüber und lächelte ihnen tröstend zu, auch wenn er sich dabei so kläglich fühlte und wahrscheinlich auch aufführte, wie eh und je. Wenigstens hatte er die Welpen in Sicherheit gebracht und den Fremden hierher geführt. Die nougatbraunen Seelenspiegel huschten etwas skeptisch zu jenem weißen Schattenrüden. Er musste ihn umbedingt im Auge behalten. Es war schon schlimm genug, dass er einfach so Sharouk genommen hatte. Verklommen biss sich der Vierjährige auf die dunklen Leftzen. Es war natürlich Unsinn, er selbst hätte nicht beide Welpen auf einmal tragen können. Wenn nur Kimba nicht gegangen wäre, dann hätte sie Sharouk tragen können und nicht der. Die Kleinen waren ja noch viel zu langsam. Aber... es war doch alles gut gelaufen, oder? ODER?! Beunruhigt trat Cabezan zu Sharouk und schnupperte leicht an ihm. Er stubst ihn in die Seite und machte einen kleinen Halbkreis um den Welpen. Ein wenig Ruhe kehrte in ihn zurück und er ließ mit einem schlecht geschauspielerten Zwinkern von seinem Patensohn ab. Mit einem erneuten Seuftzer schalt er sich selbst, dass er so misstrauisch war. Er sollte wirklich damit aufhören, so viele Vorurteile zu haben. Er zwang sich, dem weißen Rüden zuzulächeln, doch es wurde eher zu einer Grimasse. "Ahm, wie heißt du eigentlich?", fragte er nach einem kurzen Räuspern, nur um die peinliche Situation wenigstens ein wenig zu retten. Nicht als ob er daran glaubte, dass es funktionieren würde. Mit einem Ruck riss er sich von dem Fremdling los und setzte seinen Halbkreis um ihre kleine Gruppe fort. Seine Seelenspiegel huschten immer wieder ungeduldig über die Reihen der Bäume, während er sich kaum darum kümmerte, dass der Regel auf ihn niederprasselte. Wenn es donnerte, zuckte er immer wieder kurz zusammen und dann und wann huschte sein Blick auch mal zu dem finsteren Himmel. War das ein weiteres, böses Omen?! Wenn es um ihn selbst ging, dann häuften sich ja förmlich solche bösartigen Weissagungen. Cabezans Herz zog sich leicht zusammen, als er sich daran erinnerte, dass Sachi noch im Wald war. Sie war zwar schon ziemlich groß und normalerweise hätte er sich um eine zweijährige Wölfin keine Sorgen gemacht, doch Sachi war Sachi. Ein Jungwolf, der jeden Gefahr wohl glücklich kichernd in die Arme laufen würde. Frustriert und immer noch ungeduldig hin und her streifend merkte er gar nicht, dass seine Leftzen von dem Heraumkauen darauf schon bluteten. Nur ein feiner, metallischer Geschmack auf seiner Zunge, da war Sachi doch viel wichtiger! Wenn er sie nur suchen gehen könnte...! Aber er konnte Sharouk und Kalucy doch nicht mit diesem Fremden alleinlassen! Ramyla würde ihn doch umbringen und von Samir gar nicht zu sprechen. Ehrlich gesagt, war es ihm just in diesem Moment ziemlich zum Heulen zumute. Oder machte er sich wie immer zu viele Sorgen? Vielleicht hatte das Rudel nur beschlossen eine nächtliche Jagd zu machen, oder an einer anderen Lichtung im Tal zu lagern. Vielleicht war Sachi in der Gesellschaft völlig verantwortungsbewusster Rudelwölfe. Aber, wenn nicht? Dann war alles nur die Schuld seiner eigenen Dummheit! Wenn jetzt nicht schnell etwas Gutes passierte, dann würde sein Schädel explodieren, da war sich der hagere Rüde sicher. Er bemerkte gar nicht die Blicke, die ihm die kleine Kalucy zuwarf. Denn wenn er sie gesehen hätte, dann wäre es ihm bestimmt besser ergangen, wenigstens ein bisschen. Gewiss, er hatte sich Sorgen um sie gemacht, als sie so reglos und schlaff gewesen war, während er sie trug. Aber als er sie abgesetzt hatte, schien ihr nichts gefehlt zu haben. Doch nun zog die kleine Schwarze seine Aufmerksamkeit von ganz allein wieder auf sich. Während sie mit überdimensionalen Welpenpfoten auf ihn zutappte, schloss der Nebekgraue sie freundlich in seinen Fokus. Er schien immer noch müde, auch wenn nicht ganz so gestresst, wenn er die Welpin betrachtete. Auch die kleine Gestalt war regendurchnässt und schien irgendwie ziemlich niedergeschlagen zu sein. Doch trotz all der Nässe überrollte Cabezan eine Welle von Wärme, als sie sich an seinen Vorderlauf schmiegte. Sein Herz für einige Momente so weich eingelullt, bließ er ihr seinen warmen Atem über den Kopf und lächelte. Es war nicht leicht, ihre dünne Stimme zu entschlüsseln, vor allem nicht, wenn man inmitten eines Gewitters stand. Doch mit einem niedergebeugten Kopf, konnte er die Worte vernehmen, die die Miniaturfähe verlauten ließ. Er nickte leicht, um ihr zu zeigen, dass er sie gehört hatte, dann ließ er sie sich näher an ihn ankuscheln. Er konnte die dünnen Knochen gegen seine Brust und Läufe spüren und lächelte leicht traurig. Seine Augen suchten wieder den Waldrand ab. Welch armes kleines Ding diese Kalucy doch war und so endlos süß! Kurz schenkte er Sharouk einen prüfenden Blick, doch der Bruder Kelucys schien wirklich müde zu sein und ließ keinen Mucks hören. Seuftzend wollte er schon etwas der kleinen Schwarzen zumurmeln, als er zwischen den Bäumen eine dunkle Gestalt sah und dann eine zweite, Hellere. Zwar lastete der Duft des Regens schwer über dem Tal, doch er konnte immer noch eine leise Note erkennen, die ihm sagte, wer jener Schemen war. Jedenfalls der Erste. "Raziel!"Rief Cabezan erleichtert und strahlte dem Beta müde entgegen. Kalucy ein wenig vor sich her schiebend, wobei sie aber immer noch an ihn geschmiegt blieb, rutschte er ein wenig näher zu dem älteren Rüden, der seine Rettung in dieser Situation war. Nach kurzem Abwägen, etnschied er sich dafür, einfach sofort das zu fragen, was er wissen wollte. "Äh, du? Hast du vielleicht Sachi gesehen? Weil... weisst du, sie ist ein wenig... und... du weisst ja... Ich mache mir Sorgen, weil...", vor Aufregung brachte er kaum ein Wort anständig heraus. Mit einem Kopfschütteln begleitet von einem Seuftzer und schnitt schnell ein anderes Thema an. "Wieso seid ihr eigentlich alle weg? Ist irgendetwas passiert, solanfe ich weg war? Irgendetwas...Schlechtes?", unsicher blinzelte er in die Richtung seines Betas während er gedankenverloren mit der Schnauze über Kalucys Köpflein fuhr. [ KALUCY & RAZIEL ( Azzardo & Sharouk ) ] |
| | | Mika
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Sa Sep 22, 2012 2:10 am | |
| Er hatte ein kaltes und trostloses Leben gewählt, damals vor so vielen Jahren. Er dachte so dann und wann daran, ob es nicht doch besser gewesen wäre, einfach das Leben zu leben, welches ihm in die Wiege gelegt worden war. Letzendlich kam er immer wieder zum gleichen Schluss. Auch wenn andere seine Art zu Leben herabwertend betrachteten und sogar als eine Art Tabu behandelten, war es ihm eigentlich immer schon egal gewesen. Der Wolfshybrid konnte nämlich mit acht dunklen Jahren auf dem Buckel endlich verstehen, wie das gemeine Volk dachte und auch wenn er immer wieder darüber spottete wie dumm sie waren und sie verachtete, hatte er auf eine seltsame und groteske Art gelernt, es zu akzeptieren. Ja dieses Leben war schreckhaft. Es war ein einsamer und düsterer Weg, ein Weg, der anderen endlos viel Schmerz bereitet hatte und er, der auf diesem Weg wandelte, hatte in seinem wirbelnden und trüben Kielwasser eine Menge Veränderungen mit sich gebracht. Kein Wolf würde diesen Weg freiwillig nehmen, hatte einmal ei Wolf im Greishalter ihm mit klaren Augen entgegengehaucht, bevor er durch die Fänge des eiskalten Engels starb. Dieser Mika, der er war, hatte dagegen genau dies getan. Für ihn war es schon in jungen Jahren klar geworden, wie schmerzhaft und leidvoll das Leben war. Er hatte früh genug lernen müssen, welch ein enormer Druck auf den Schultern der Fähigen unter den Wölfen lastete. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, was für ein Wahnsinn diese Welt war. Sie war zerrotten und schmutzig, übersäht mit niederen Wesen die sich an ihr und an ihren eigenen Brüdern labten. Heute war sich Mika sicher, er wäre irgendwann unter dieser Last zerbrochen. Zerrissen, zwischen all den wütenden Mächten, die an ihm zerrten. Bindungen, Verantwortung, Gefühle, Ziele. Sie zerfraßen den Wolf von Innen. Das allerschlimmste war in seinen Augen natürlich die Rache. Ein angewiederter Ausdruck huschte über die Züge, des immer noch kämpfenden, während seine Gedanken wieder von dem Mahlstrom seines Geistes eingesogen wurden und sein Körper sich weiter eigenständig gegen jene fremde Fähe wehrte. An jenem nebelverhungenen Tag hatte er das einzig mögliche Portal gefunden, welches aus dieser Schlammgrube herausführte. Er hatte Herz und Seele irgendwo in die Untiefen seiner selbst verbannt und fast jede Verbindung gekappt, durch die einer Nabelschnur gleich, ihm seine Energie Tag für Tag entzogen worden war. Sein Ausbrechen hatte natürlich einen Preis gehabt, einen Preis, für den ihm nie jemand vergeben würde, aber er war frei gewesen. So frei, dass er nur noch eines im Sinn hatte : Veränderung. Und er war losgezogen um die Wölfe von E'Deverus leiden zu lassen. Denn nur wenn sie wirklich litten, konnte ihnen bewusst werden, welcher Ort diese Welt war. Er selbst hatte sich nie als Erretter der Wolfsheit angesehen. Doch er hatte gehofft, durch seine Taten einigen die Augen öffnen zu können, sodass sie all dem Übel einhalt gebieten konnten. Es war nicht geschehen. Er hatte niemanden gefunden, der ihm ebenbürtig hätte sein können. Ja, er hatte alles aufgegeben um eben jenes Verderben zu werden, welches ihn damals fast zerstört hätte. Letztenendes konnte niemand sagen, wie viel er tatsächlich verändern hatte können. Er sah sich selbst nicht als den Guten seiner Geschichte, weder als den Bösen. In seiner Geschichte war er der Gott, der Blitze durch die Leben von Wölfen zucken ließ. Er selbst hatte seine Ruhe in dieser Aufgabe gefunden und seine Ruhe in dem Hass, die er auf diese Welt hegte. Ein Hass so stark, dass er Liebe schon gefährlich ähnlich war. Jedoch war sein Leben natürlich noch nicht abgelebt. Er war im Moment dabei, einen seiner hoffentlich größten Schritte zu tun. Wenn diese Wölfe nur wüssten, oh wenn sie nur um all das wüssten, was er wusste. Abermals flimmerte das Bild von Blake vor seinen Augen und es war ihm, als würde eine Spur der enormen Ur-Kraft ihn durchströmen. Blake war derjenige, der ihn noch bei Kräften hielt, dass wusste er. Ohne die Aufgabe, die er sich selbst um dieses Rudel und Blake gesponnen hatte, läger er jetzt nun reglos in seinem Grab. Mit stählerner Entschlossenheit riss er sich aus dem zerrenden Gedankenstrom. Die glänzenden Onyxaugen fassten endlich wieder die Reflektion des Pelzes wieder, der jener verdammten Fähe gehörte. Es roch nach Blut. Der vertraute Duft umtanzte die Schnauze des Hybriden verführerisch. Ihr Blut. Das dichte, schlittenhundartige Fell des Altwolfs war aufgerichtet und zerzaust von dem Kampf. Das dampfende Lebenselixir tropfte ihm von den rot gefärbten Leftzen und vermischte sich unter seinen breiten Pfoten mit dem Schlamm und den Pfüten. Der Wind heulte unsicher unter ihnen, klatschte etwas gegen die Felsen der Klippe und wirbelte einige trockene Blätter und Gräser mit sich. In den braunen Augen der Fähe konnte er etwas wie Ekel erkennen. Er kannte diesen Blick gut genug. Auch sie hatte sein Blut gerochen. Die Unreinheit seiner Venen, die ihn nie gekümmert hatten. Sein Großvater war ein Hund gewesen und gewissermaßen glaubte Mika daran, dass er ohne ihn, nie der sein könnte, der er heute war. Denn nur wenn man Schmutzig war, konnte man sich reinwaschen. Und er hatte seinen Geist reingewaschen mit dem pursten Hass, der auf dieser Welt existierte. Und all der Dreck hatte sein Herz und seine Seele besudelt, doch es war ihm egal gewesen und es war ihm auch heute noch egal. Nun wanderten auch das Augenmerk der Fähe zu seinen eigenen, tiefschwarzen Seelentunneln. Sie starrten einander Herzschläge lang an, versteinert in dem strömenden Regen, während der Donner über ihnen rumorte, genauso wie sein eigenes Blut. Jenes verschmutzte Blut hatte sich erhoben, die Venen hatten sich aufgebäumt wie Schlangen, bereit zum zuschlagen. Er gelüstete nach Weiterem, nach mehr von ihrem Blut, nach noch mehr Hass. Nach noch mehr Wahnsinn. Er hatte Blake einmal erklärt, er bräuche keinen Sinn in seinem Leben. Es war wahr, denn für ihn war der Wahnsinn genug. Mehr als genug, tausendmal besser. Es erfüllte ihn mit tiefer Genugtuung, als er das Entsetzen in den Zügen der Fähe bemerkte, deren Pupillen sich erschrocken geweitet hatten. Trotzdem überrollte ihn auch eine sanfte Welle der Verblüffung. Zaghafte Neugier keimte in ihm auf. Was hatte sie in seinen Seelentunneln erblickt, was sie so entsetzt hatte? Hatte sie nur gemeint etwas zu sehen, oder wirklich einen Teil der Wahrheit entdeckt? Innerhalb einer Sekunde jedoch, war diese Neugier trivial geworden. Die Starre des Duos löste sich und leiser Schmerz riss an seinen breiten Schultern, ein Schmerz der weiblich und hünenhaft war und dessen Namen er nicht kannte. Mika unterdrückte ein Keuchen und schnappte hasserfüllt nach dem Weibsbild. Die schwarfen Fänge streiften Fell, doch fassten sie letztendlich nur Luft und Wasser. Eine Mischung aus Fauchen und Knurren entfloh seiner Kehle, als der Schmerz schließlich in einer beißenden Miniexplosion erruptierte. Die beiden Wölfe hatten sich voneinander gelöst und Mika wich einen Schritt zurück, näher zur Klippe. Er hechelte leicht und seine Zunge hing ihm buttriefend aus dem Maul. Die schwarzen Augen blitzten und der Schmerz brannte in seiner Schulter. Die Fähe hatte wie er, wieder alle vier Pfoten sicher im schlammigen Grund vergraben. Die großen Flauscheohren des Abtrünnigen waren immer noch als Zeichen der Agression strikt nach vorne gerichtet, ebenso wie die buschige Rute in die Höhe. Die Fähe hatte ihn doch tatsächlich um ein Stückchen Fleisch betrogen. Mika konnte nicht anders als zu grinsen. Es war ein irres Grinsen, bei dem sich das blutdurchtränkte Fell um seine Schnauze spöttisch verzog. In dem nächsten Augenblick waren sie erneut vereint in einem eleganten Walzer, der von Schmerz und Zerstörung zeugte. Mika spürte eher als hörte, wie ihre Fänge knirschend gegeneinander schlugen. Seine breiten und schlammbesudelten Pfoten drückten derweil hartnäckig gegen den Brustkorb der Fähe, wobei er sie ein wenig nach hinten trieb. Er spürte, wie sein eigenes Fleisch langsam aber stätig in seinen eigenen Rachen rutschte und er kostete sein eigenes Blut, , wie es langsam seine Kehle herabronn, genauso wie eben jenes Blut aus seiner Schulter zu Boden strömte. Abermals kreuzten sich die Blick von Braun und Schwarz, auch wenn es für Mika schwer wurde, es wirklich wahrzunehmen. All das Blut benebelte langsam aber sicher seine Sinne. Er konnte nur noch den Hass spüren, den Hass der in beiden Körpern schwoll und sich über sie ergoss. Für zwei Herschläge schlossen sich die Lider über den Tunnelaugen und er gab sich dem pulsierenden, warmen Gefühl hin, während sie weiter rangen. Ein gurgelndes Lachen sprudelte aus seinem Fang, direkt hinab in den Rachen der herbstfarbenen Fähe, als seine Augen wieder mit glühender Intensität aufschlugen. Das Fleisch rutschte dabei seitwärts aus den beiden Fängen und klatschte leise zu Boden, während Mika lachte und lachte. Er lachte über ihre Jämmerlichkeit und über die ganze Welt, ja sogar über sich selbst und seinen Blutdurst. [ CAVES | KLIPPEN ] |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Sep 26, 2012 6:21 am | |
| I had a way than Losing it all on my own I had a heart than But the queen had been overthrown Mit geweckten Interesse beobachtete Cassian die Reaktion des Fremden auf seine Vorstellung. Zunächst schien er etwas verwirrt, schon beinahe überrascht, jedoch verflog jener Ausdruck auch schon gleich wieder und der Rüde besaß anschließend die Höflichkeit sich ebenfalls mit einem freundlichen Plauderton vorzustellen. Sein Name lautete wohl Lonato. Dem Dichter imponierte der sanfte Klang dieses Titels und die Hoffnung auf ein gleichermaßen besinntes Gemüt seitens des Braunen. Zuletztgenannter schien ja nicht sonderlich aggressiv oder gar blutrünstig zu sein, jedoch wollte der Poet nicht das Risiko einer Unterschätzung seiner tierischen Instinkte eingehen und beließ seine Sinne in einem geschärften Zustand, trotz des freundlichen Lächelns, zu dem sich seine Lefzen verzogen hatten. Man konnte ja nie wissen was einen erwartete, oh nein! Vielleicht würde die angenehm ruhige Atmosphäre, von welcher die drei Artgenossen umhüllt waren, wie ein finsterer Wald von Nebel. Lonato könnte ihn jeden Moment angreifen...und wenn Cassian seine fleischliche Hülle mit der des Fremden verglich, musste er sich eingestehen, dass seine Chancen auf einen Sieg beim Nahkampf nur überaus gering waren. Es war kein Geheimnis, dass der Philosoph ein durchaus schmächtiger Wolf war, doch dies empfand dieser nicht als Schande. Er hätte so manch stolzen Krieger allein durch die Mittel seines weisen Geistes in die Knie zwingen können! Außerdem legte Cassian keinen Wert auf physische Stärke. Man konnte auch ohne ständiges Kräftemessen ein erfülltes Leben führen, dies hatte er schon vor vielen Jahren herausgefunden. Als der Graue den freundschaftlichen Umgang zwischen Sachi und Lonato bemerkte, entspannten sich einiger seiner verkrampften Muskeln und er beruhigte sich etwas. Allem Anschein nach waren die beiden wohl mit einander vertraut und dies nährte Cassians Vertrauen dem anderen Wolf gegenüber selbstverständlich. Und während die dürre Liebe so in Gedanken versunken war, quasselte die schwarze Jungwölfin mit flinker Zunge weiter und erzählte von den Flecken in ihrem Fell und ihrem neuen Spitznamen. "Nicht 'Putterplume', sondern Butterblume, mein Engelchen."Korrigierte der Vertraute der Sprache mit einem liebevollen Ausdruck auf seiner Schnauze, als sein heller Blick zur Gestalt der Kleinen huschte. Ach, dieses liebliche Wesen hatte ihn wirklich auf den ersten Blick verzaubert! Sie war so lebensfroh, voller Energie...und was Cassian am meisten beneidete: unschuldig. In der Tat war Sachis fell noch nicht vom Blut der Zeit besudelt worden und die Zauberzunge hoffte inständig, das dies auch so blieb. Doch leider wusste er nur zu gut, dass solch ein Wunsch nicht in die Reichweite des Möglichen fassen konnte, denn jeder Wolf musste sich an der Sünde des Mordes vergehen, um ein selbstgerechtes Leben führen zu können. Ja, sogar Cassian, der solch Methoden des eigenen Überlebens zuliebe mit aller Kraft verabscheute. Plötzlich riss ihn die von Neugier geschwängerte Stimme Lonatos aus seinen Überlegungen und der Rüde wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Größeren zu. Was er suchte? Ah, das konnte er natürlich nicht wissen! Wie auch? Schließlich hatte Cassian seine Suche nach dem berüchtigten Rudel mit keinster Silbe erwähnt...noch nicht. Wenn Lonato und Sachi gute Bekannte waren und Sachi zu dem Heavens gehörte, musste der Braune ihren Lagerplatz doch ebenfalls kennen? Hoffentlich vertraute er Cassian so weit, dass er ihm den Weg dorthin offenbaren konnte...nun denn, einen Versuch war es auf jeden Fall wert! "Ein weiter Weg liegt schon hinter mir, mein Freund. Nicht einen Moment der Ruhe gönnte ich meinem Geiste auf der Suche nach dem Rudel der Heaven Wolves. Ich möchte mich ihnen anschließen, weißt du. Zu lange schon musste meine Seele einsam auf dem Angesicht der Erde umherwandern und nun erhoffe ich mir den mentalen Frieden durch das Erreichen meines Zieles und somit die Erfüllung meiner Träume. Vielleicht könntest du mir ja auf meiner Wanderschaft behilflich sein oder sie gar beenden...?"And I'm not sleeping now The dark is too hard to beat And I'm not keeping now The strenght I need to push me... You show the lights that stop me turn to stone, you shine them when I'm alone {SACHI & LONATO | Wald} |
| | | Kiba
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Fr Sep 28, 2012 10:14 am | |
| Kiba konnte sehen, dass Raziel immer wieder kurz davor war, einzuschlafen. Doch als der weiße aufhörte zu reden, meldete sich der schwarze doch noch zu Wort. "Einen edel klingenden Namen? Hatte Kiba sich da gerade verhört? Nun gut, er ist wirklich nicht häufig im Gebrauch... doch edel klingend? Ich weiß nicht." Kiba legte seinen kleinen Kopf schief und sah mit seinen gelben Augen in die seines Gegenübers.
"Nun, mein Name wird nicht häufig verwendet, aber edel klingend? Findest du? Ich habe diesen Namen schon immer gehasst, es hört sich ja fast an wie 'Kirsch- Banane', das kürzt man meines Wissens nach auch mit 'Ki-ba'. Ich finde diesen Namen schrecklich!
Kiba kicherte ein wenig auf und schüttelte leicht den Kopf. Kirsch- Banane? Wie kam er denn darauf? Er blickte wieder Raziel an und hörte ihm zu. Doch wer war Blake?
"Darf ich mal fragen, wer Blake ist? Ist er dein Alphawolf?"
Eine Neugier machte sich in Kiba`s erstauntes Gesicht breit. Doch diese wurde von einem Donner davon gejagt, denn der weiße Rüde schrak zusammen mit Raziel auf, als ein Donner über den grauen Himmel grollte. Kiba fing an zu lachen. Dann sah er wieder den schwarzen Wolf an und hörte ihm aufmerksam zu. Er hatte recht, ein Gewitter taucht auf. Schließlich ist es am Donner kaum zu überhören gewesen. Raziel machte dem jungen Rüden Hoffnung, Chancen zum Rudelbeitritt!
"Klar, ich komme doch gerne mit."
Langsam trottete Kiba hinter ihm her und wartete gespannt auf die Reaktion der einzelnen Wölfe. Endlich würde sich eine Möglichkeit bieten wieder einem Rudel beizutreten. Beim Laufen redete Kiba noch ein wenig mit dem netten Wolf.
"Du wirst also von Schlafmangel geplagt? Kannst du dann überhaupt noch schlafen?"
Am Gesichtsausdruck des jungen, weißen Rüden, konnte man sehr genau erkennen, dass er bei dem Spruch mit dem Wasser fast genau das selbe dachte, doch trotzdem musste der kräftige, weiße Wolf lachen. Er war sichtlich zufrieden wahrscheinlich einen neuen Freund gefunden zu haben.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt So Sep 30, 2012 1:02 am | |
| Aikana war ein bisschen überrascht darüber, auf einmal so behandelt zu werden, als würden sie und die Fähe, mit der sie hergekommen war, zusammengehören. Wahrscheinlich war der Rüde, der der Alpha war, müde, hasste Regen und war völlig überrascht von dem plötzlichen Auftauchen der 3 Fremden. Aus irgendeinem Grund belustigte Aikana dieser Gedanke. Wenn man sie schon so behandelte, als würde sie zur Fähe gehören, würde sie mitspielen und ihnen nicht den Spaß verderben. Sie ließ sich neben der Fähe nieder, und spürte bei dieser Gelegenheit wieder einmal, wie unangenehm Regen sein konnte, als sie sich ins Nasse legte. Bei den Worten ihrer "Freundin" nickte sie bestätigend - es war nicht möglich, in diesem Regen auch nur daran zu denken, weiterzuziehen - und wandte sich dann zu ihr. Sie wollte endlich wissen, wen sie da vor sich hatte!
"Wie heißt du? Und woher kommst du?"
Fragte sie die Fähe. Sie musste nicht sehr leise sprechen, den der Regen machte es etwaigen Lauschern unmöglich, irgendwas zu verstehen. Und außerdem - das waren ja ganz normale Fragen, weshalb sollte sie denn dann leise reden? Aikanas Fell klebte an ihr. Sie lag völlig ungeschützt in den Regengüssen und verfluchte in Gedanken den Gott, der sie damit plagte. Sehnsuchtsvoll sah sie hinüber zu den Schutz bietenden Bäumen ... Doch dann riss sie sich zusammen. Das letzte, das sie jetzt wollte war, dass man sich für so schwach hielt, dass sie nicht einmal ein bisschen Regen aushielt. Also wandte sie sich wieder ihrer Freundin zu.
[Kartane, Nuray, Sideka, Blake || Nähe des Rudelplatz] |
| | | Ramyla
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt So Sep 30, 2012 9:18 pm | |
| xx Well it's hard to explain But Il'l try if you let me This doesn't change the way I feel about you Or your place in my life. xx Es war eine groteske Situation und sie wurde durch Ramylas Lächeln nicht weniger absurd - im Gegenteil. Es war nicht mehr so deutlich zu sehen, aber hinter Regen und Tränen lächelte die Wölfin traurig. Ob es die Resignation war oder gar so etwas wie der Wahnsinn der Verzweiflung, blieb unklar. Vielleicht war es auch ein Abwehrmechanismus, eine Schutzfunktion. Alles brach zusammen und es würde nichts bringen, darüber zu weinen. Ob überhaupt irgendetwas etwas bringen würde, wusste sie nicht. Aber sie wollte wenigstens, dass Samir… was? Dass er ihr verzieh? Nein. Es gab hier keine Schuld mehr, nur mehr Zerbrochenes, von dem niemand mehr wusste, wer es eigentlich kaputt gemacht oder ob es sich gar selbst zerstört hatte. Irgendwie. Ramyla wusste nur mehr, dass die Welt eigentlich schön war. Daran hielt sie fest. Sie war noch sehr jung gewesen, als sie es erkannt hatte, aber sie hatte nicht vor, jemals von diesem Grundsatz abzuweichen. Auf diesem Glauben, dieser Erkenntnis, war ihr ganzes Leben aufgebaut. Zwei Welpen waren aus ihr geboren und sie hatte gelernt, was es hieß, jemanden zu lieben. Deshalb glaubte sie auch weiterhin, dass die Welt schön war. Natürlich gab es auch Schreckliches. Und dieses Schreckliche, das suchte sie jetzt heim, jetzt in diesem Moment, zog sie immer weiter ins Nichts… Aber die Welt war schön. Ganz besonders ihre eigene, die nun vor ihr stand. Umso mehr schmerzte es, dass sie verletzt war. Geradezu gebrochen schien. Doch das war sie nicht, das wusste Ramyla. Samir konnte nicht gebrochen werden. Engel konnten fallen, aber nicht sterben, solange jemand an sie glaubte. Deshalb glaubte Ramyla weiterhin.
Die Worte taten nicht weh, sie waren einfach nur die Wahrheit. Sie hatte nie gesehen, was mit der Welt passierte. Vielleicht war sie blind gewesen, vielleicht hatte sie auch weggesehen. Sie sah nicht mehr weg. Sie wollte sehen. Deshalb fragte sie ja auch. Sie wollte wissen, wollte verstehen. Ramyla hörte zu, den Worten von Schatten, vom Verrücktsein und vom Klarer Sehen. Ihre eigenen Augen waren mit einem Male klarer geworden und sie hielt den Kopf zwar leicht gesenkt, blickte Samir aber unverwandt an. Beinahe schon nachdenklich. Die Ohren waren nach vorne gedreht und ihre Spitzen hingen im strömenden Regen etwas matt nach unten, dennoch wirkte die Fähe aufmerksam. Und traurig. "Ich habe wirklich keine Ahnung, Samir. Ich weiß nichts von dem, was du denkst. Aber… ich würde es gerne. Ich würde gerne verstehen. Wenn du willst, dass dich jemand versteht, dann versuche, es mir zu erklären… bitte. Wenn du nicht willst, dass dich jemand versteht, dann behalte es für dich. Wenn du den Gedanken jedoch aufgegeben hast, dass dich jemand verstehen könnte… dann…"Sie zögerte kurz. Es gab viele Möglichkeiten, den Satz zu beenden. Schließlich schloss sie mit einer Wahrheit, die so naiv war, dass sie unumstößlich schien: "Dann werde ich trotzdem bleiben. Ich werde immer da sein. Auch wenn du es nicht willst. Ich werde da sein und versuchen, so wenig wie möglich aufzufallen, falls du mich nicht sehen willst. Aber ich werde nicht gehen."Eine unerklärliche Ruhe schwang in jedem Wort mit, zwar überschattet von Traurigkeit, aber begleitet von der Einsicht, dass Verzweiflung ein feiger Weg war, weil er leicht zu gehen war - doch an dessen Ende würde einen nur Hoffnungslosigkeit erwarten. Und das erschien Ramyla als denkbar falsch und widersinnig. Deshalb hatte sie ruhig, aber beinahe schon bestimmt gesprochen, selbst wenn Samir hätte versuchen sollen, sie zu unterbrechen. Sie hatte zusammengefasst, wie sie nun darüber dachte und ließ nun den Schatten vor ihr entscheiden. Sie würde da sein, immer. Das war ihr ganz plötzlich klar geworden. Sie würde endlich da sein. Sie war viel zu lange schon nicht da gewesen. xx Samir, außerhalb xx |
| | | Kartane
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mo Okt 01, 2012 8:03 am | |
| » We've been waiting for the stars we've been waiting for the stars just to light the way and take a night away and hang us odd. « Ein freudiges Grinsen zog sie über die Lefzen Kartanes, als ihre alte Freundin sie wieder erkannte. Es war ein wunderbares Gefühl jemanden wiederzusehen, den man aus den Augen verloren hatte. Auch wenn die Schattenkriegerin eine Einzelgängerin gewesen war, so hatte sie doch einige Zeit mit ihrem Ebenbild verbracht. Still lauschte sie der Anderen, wie sie Blake ansprach. Ein kurzer Blick zu dem Grauen und Kartane wusste, dass seine Laune nicht die Beste war. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war wild und seine Augen voller Hass.
Kurz zuckte die Schneeweiße zusammen, als sie Blakes Antwort wahrnahm. Sie hatte eine starke Reaktion erwartet, aber dass diese so heftig ausfiel, war ihn nicht bewusst gewesen. Er war aggressiv und machte Nuray mehr als deutlich, dass er sie nicht im Rudel haben wollte. Aus Reflex duckte sie sich und kauerte sie für einen Moment hin – und das, obwohl die Worte nicht an sie gerichtet waren. Doch der Hass war etwas Ungewohntes an dem Alpha und es verunsicherte sie immer wieder.
»Beruhig‘ dich wieder Kartane. Blake spricht nicht mit dir. Er ist nicht wütend auf dich. Nun stell‘ dich wieder aufrecht hin und steh ihm bei. Du wolltest ihm doch helfen, also geh deiner Aufgabe nach«
schalt sie sich und folgte ihren eigenen Worten. Sanft rückte sie näher zu Blake, der sich mittlerweile ein wenig vor ihr positioniert hatte. Sie drückte sich sanft in seinen Pelz und bedeutete ihm, dass sie bei ihm war. Während er Nuray angeknurrt hatte, so sprach er die anderen Wölfe etwas freundlicher an. Eine der Fähen antwortete ihm- es war die Sandfarbene mit nur drei Beinen. Und diese nutzte sie gerade um dem Alpha deutlich zu machen, dass sie nicht weiterreisen konnte. Kartane schwieg weiterhin und beobachtete die Situation. Der Regen schien stärker zu werden und sie vertreiben zu wollen. Es machte der Weißen nichts aus. Sie mochte den Regen und die Kälte. Es lag in ihrer Natur. Neugierig blickte sie wieder zu der Sandfarbenen und blinzelte einige Male.
„Darf ich fragen, was mit deinem Bein passiert ist? Ich will nicht unhöflich sein, doch meine Neugier hat leider gesiegt“ gab Kartane zu und wedelte dabei aufgeregt mit dem Schweif – etwas, das man an ihr sonst nicht sah. Sie lächelte freundlich und blickte die Neue noch immer an, wobei ihr Blick einige Male zu Blake schweiften.
{ BLAKE & co. ;; beobachtet ;; spricht SIDEKA an } |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mo Okt 01, 2012 10:40 am | |
| “Spiel mir eine alte Melodie voll Gefühl und Harmonie Himmelblau und rosa möcht ich sie zärtlich und voll Poesie“ Die leuchtenden Augen flogen von Lonato zu Cassian und wild wippte der Kopf im nickenden Takt als Bestätigung zu der Korrektur ihre neuen Freundes. Munter wippten die Ohren und der Flausch ihres Felles flog nur so um sich als würde er sich alsbald von der Haut trennen und die Umgebung in einem dichtem schwarz belegen. Die gold-gelbenen Augen leuchteten dabei wie glühende Kerzen und ihre muntere Stimme klang mit hinein, übertönten die ersten Tropfen die auf das Blätterdach schlugen: “Ja genau, Putterplume. Und ich bin ein Engelchen. Aber Sachi weiss nicht was das ist, auch nicht warum Sachi das ist. Aber Casscass sagt das und darum glaubt Sachi das. Weil nun ist Sachi eine Putterblume und ein Engelchen. Das müssen tolle Sachen sein. Und wisst ihr wieso das tolle Sachen sind? Weil Casscass immer tolle Sachen sagt. Genauso sicher wie Cabe stottert und lustige Sachen sagt. Und wie ich gegen Blakie flummen kann. So sicher ist das. Und darum ist das auch so toll, weil man immer weiss dass es lustig wird. Wie gegen etwas flummen oder über wen lachen oder über Wörter. Das ist voll toll.“Die schwarze Fäher verlor sich in ihrem Welpenhaftem geplapper und driftete am Ende vollends ab. Wie auch immer ihre Zunge einem Wasserfall gleich es immer schaffte so viel sinnfreies Zeug mit zu teilen und von einem Thema zum nächstem es schaffte. Es wirkte oft, als würde Sachi das Unmögliche geradezu Wahr machen. Aber das war wohl kein wunder bei diesem Freigeist. Die Tropfen fielen auf ihr kaltes Näschen und nach einigen Schüttlern blickte sie verwirrt gen Himmel. Die Ohren zuckten und der Schwanz wurde unruhig um die Beine gehauen, dann wanderte der Blick wieder herab und erneut hinauf. Etwas unruhig betrachtete sie die Umgebung bevor ein Freudenjuchzer geradezu einher ging mit dem Platzregen der den Boden aufweichte und das dichte Fell in wenigen Minuten durchnässte. Während Cassian in aller Ruhe seine mega vielen und total unnützigen Worte auslegte, sprang Sachi schon aufgeregt durch den immer schlammiger werdenden Boden. Der Dreck spritzte nur so zwischen ihren pfoten hervor und befleckte die langen schwarzen Beine der Fähe in Null Komma Nichts. Kichernd sprang die schwarze Freude um die beiden Rüden herum, schien sich pudelwohl zu fühlen obwohl das flauschige Fell am normal gebautem, jedoch recht kleinen Körper lag. Zwischen all ihren Hüpfern antwortete sie unsinnig mit ihren Gedanken. “Schaut! Schaut! Es regnet, es regnet!“Lachend sprang sie nun um Cassian und zog eine enge Kurve in der sie mehrmals stolperte, sich aber fing und weiter hetzte. Lachend warf sie den Kopf zurück. “Sie alle werden nass! Alle, alle Wölfe werden nass! Cabie und Lolo und Blakie und Myla und der Sharoûk und und und eben alle! Alle, alle Wölfe werden nass! Und Cabie wird mich so nie finden!“Dass das Amselherz sich sorgen um sie machen könnte, daran dachte der Jungspund nicht. Nein, es kam der schwarzen gar nicht erst in den Sinn, dass dem so sein könnte! Bei ihr gab es nur Sonnenschein. In jeder verfluchten Situation. “Sachi hat ein Rudel. Lolo gehört auch dazu. Nein Sachi hat zwei Rudel. Ich hab meine Mama und meinen Papa verloren, aber ich bin mir sicher dass ich sie wieder finde. Und Blakie und Cabie helfen Sachi dabei, ganz bestimmt!“Endlich war sie wieder stehen geblieben und stand nun zwischen den beiden Kontrahenten die nur Stocksteif Wurzeln schlugen. Ihr vor Adrenalin zitternder Körper wirkte irgendwie erschöpft und bedauernswert, doch ihre Augen leuchteten vor Freude und die Rute war nach oben aufgerichtet und spritzte im Schwung mit dem Wasser geradezu um sich. Ein komisches Bild gab die Fähe da ab. “Spiel mir eine alte Melodie voll Gefühl und Harmonie Himmelblau und rosa möcht ich sie zärtlich und voll Poesie“
[LONATO && CASSIAN] |
| | | Kalucy
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Di Okt 02, 2012 2:00 am | |
| xx Someday you'll know The same rain that draws you near me Falls on rivers and land On forests and sand Makes the beautiful world that you'll see In the morning xx Selbst wenn Kalucy ihre Stimme noch einmal gefunden hätte, so hätte sie doch niemals die richtigen Worte gefunden, um Cabezan zu beschreiben, wie dankbar sie dafür war, dass jemand sie beschützte. Dass jemand da war. Jemand Starkes, bei dem der Welpe sich sicher fühlte. Behütet vor all dem, was da im Regen lauern mochte - sei es eine schattenhafte Gestalt, oder nur die unbestimmte Angst vor drohender Gefahr, die in den Gewitterwolken über ihnen Gestalt angenommen hatte. Die Angst, die in jedem Donnerschlag widerhallte, mit jedem Grollen des Himmel, das klang, als würde die von Blitzen durchzuckte, dunkle Wolkenwand sie verlachen. Kalucy hatte keine Angst. Jedenfalls… nicht mehr so sehr. Die anderen Wölfe waren groß und konnten auf sich Acht geben. Was wusste ein kleiner Welpe schon davon? Sie sollte sich nicht den Kopf zerbrechen. Es würde schon alles gut werden. Danach fühlte sich auch Cabezans reine Gegenwart an. Nach einem "Es wird alles gut". War noch jemand hier? Außer Sharouk… und dem fremden, weißen Schemen, zu dem Kalucy zwischendurch scheu den Blick huschen ließ. Der Rüde hatte ihren Bruder abgesetzt und schien seinerseits einfach abzuwarten. Kalu erschien der Fremde wie ein Geist, ein Gewitterschatten ohne Gesicht und klarer definierte Gestalt. Dennoch fürchtete sie nicht. Hoffte sie zumindest. Cabezan hatte nichts geantwortet, deshalb wusste die kleine Schwarze nicht, ob er sie verstanden hatte. Sie hatte es jedoch bereits aufgegeben, noch einmal nach ihrer leisen Stimme zu suchen und blieb still an den Vorderlauf des Nebelfarbenen gedrängt. Ein paar Momente lang war das Prasseln des Regens das Einzige, das Kalucys Wahrnehmung einnahm, dann hörte sie Cabzans Stimme, die einen vertrauten Namen ausrief. Der Welpe wandte den Kopf und konnte mit einiger Anstrengung einen schwarzen Schatten ausmachen, zu dem der gefallene Name gehörte. Raziel. Neben diesem erkannte Kalu jedoch auch eine hellere Gestalt, die sie nicht zuordnen konnte. Etwas verunsichert blieb die Kleine hocken, bis sie einen sanften Schubs spürte und sich dann einfach von Cabezan in Richtung der beiden anderen Wölfe schieben ließ. Sie schielte zu Raziel und vernahm wieder die Stimme des grauen Rüden, von dessen Vorderbein sie immer noch nicht abgelassen hatte. Sachi… Sachi, genau. Die junge Schwarze. Die Sorge Cabezans steckte Kalucy an, doch sie schüttelte schnell den Kopf, um sich selbst zurechtzuweisen. Sie sollte sich nicht in die Sachen der großen Wölfe einzumischen. Dazu hatte sie auch nicht den Mut. Es waren zu große Probleme für ein Welpenköpfchen. Die Zunge, die sie streichelte, war wunderbar tröstend. Kalucy versuchte, die aufgewirbelten Gedanken ein bisschen zu beruhigen, und schloss die Augen. Der Regen hörte sich anders an als sonst. Leer und tot schien er vom Himmel zu fallen und jeder einzelne Tropfen schlug mit einem ganz eigenen, unhörbaren Klang auf, der von Unheil und Tränen erzählte. xx Cabezan & Raziel (& Azzardo & Sharouk & Kiba) xx |
| | | Lonato
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Di Okt 02, 2012 7:05 am | |
| Fasziniert von der Ausdrucksweise des anderen lauschte Lonato Cassians Worten. Natürlich verstand er sie, natürlich kannte er diese Worte, doch niemals wäre er dazu fähig sie so wohlklingend aneinander zu reihen. Er bewunderte den Grauen fast ein wenig dafür, dass seine Worte in ihrer Abfolge so schön und stark klangen, obwohl sein Körper um einiges kleiner war als der seine. 'Bist du nicht stark, so sei schlau.', dachte er, obwohl das auf die Situation nicht zutraf. Doch er konnte sich vorstellen, wie Cassian sein Leben vor ihrer Begegnung gelebt hatte. Auch er selbst war kein großer Jäger und Kämpfer, doch er hatte die Fähigkeit sich anders zu behelfen. Dies verband die beiden wohl – vielleicht aber auch nicht. Im Grunde war sich Lonato manchmal gar nicht so sicher, wer er eigentlich war.
“Ich glaube, ich kann dir vertrauen, Cassian. Deshalb will ich dich zu ihnen, den Heaven Wolves, bringen.“
Auf Sachi ging Lonato einfach gar nicht ein. Sie sah zu viel, was er schon ausblendete, sah überall die Sonne. Doch der Schwarz-Braune interessierte sich im Moment nicht sonderlich für ihr Gebrabbel, sondern viel mehr für die Tatsache, dass sie einen neuen Wolf in ihrem Rudel begrüßen durften. Zwar würde es nicht sonderlich viel nützen, sollte Mika versuchen einen Vernichtungsschlag auszuüben oder was auch immer seine verwirrte Seele aushecken mochte, doch er freute sich einen Wolf zu haben, mit dem er sich wohl unterhalten konnte und von dem er lernen konnte. Cassian besaß die Gabe der gewählten Sprache und dies bewunderte Lonato sehr. Ohne noch eine Antwort abzuwarten ging er los in Richtung des Rudelplatzes, wo er auch Blake und ein paar andere Wölfe vermutete, die nicht im Wald verschwunden waren.
{SACHI && CASSIAN # denkt # spricht zu Cassian # geht in Richtung Rudelplatz} |
| | | Kayra
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Di Okt 02, 2012 8:06 am | |
| Die Blitze erhellten ab und an die trostlose Landschaft und der Donner ließ den Boden erbeben, doch was war das alles gegen Meo – nichts. Kayra fixierte alle ihre Sinne auf den jungen Rüden. Sie war zwar nie Mutter geworden, würde es vermutlich auch nie werden, doch die Gefühle in ihr waren nur als solche zu beschreiben – die Gefühle einer Mutter. Diese Gefühle waren so neu und so wunderbar. Sie würde den Jungwolf niemals alleinlassen, wenn er sie nicht wegschickte. Schon jetzt hatte sich diese Bindung an sie gehaftet, wie Baumharz. Und Harz ging nun mal nur schwer wieder aus dem Fell. Und was nun?, hallte die Frage des Jungwolfs in ihrem Kopf wieder. Ja, was nun? Die Weiße war sich ja selbst nicht ganz einig, was nun zu tun war. Mit Caves wäre sie einfach weiter gegangen, ihnen machte solch starker Regen ja nicht so viel aus, doch wie stand es um Meo? Er hatte gewiss schon eine lange Reise hinter sich, genau wie sie, doch er war noch jung und er war auch nur ein normaler Wolf. Das Blut eines Himmelswolfes machte sie stark. Die blauen Seelenspiegel der weißen Fähe musterten den Jungwolf, der sie mit fragend schief gelegtem Kopf ansah.
“Ich war auf der Suche nach einem Rudel für mich und meine Schwester Caves und das Schicksal führte uns hier her. Ich vertraue auf mein Blut und vermute nicht weit von hier ein Rudel. Vielleicht treffen wir andere Wölfe, die uns weiter helfen, wenn wir in diese Richtung gehen.“
Kayra deutete mit ihrer Schnauze in die Richtung, in die sie vor der Begegnung mit Meo hatte gehen wollen und blickte dann auf den Jüngeren hinunter. Ihr Augen drückten eine Stumme Frage nach seinem Einverständnis aus. Sie hätte sich durchaus über ihn hinwegsetzten können, er wäre schon gefolgt, doch sie wollte es ihm überlassen diese Entscheidung zu fällen. Schließlich war dies eine wichtige Sache, die man durchaus im späteren Leben gebrauchen konnte. Einen jungen Wolf zu bevormunden würde nur seine spätere Unabhängigkeit gefährden, so jedenfalls Kayras Theorie.
{MEO AMAROK // antwortet // blickt ihn fragend an} |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Okt 03, 2012 5:31 am | |
| Der Tanz des Himmels mit dem Gott der schwarzen Leere wurde durch das laute Lachen letzteres unterbrochen. Es war einer der Momente, in denen Caves sich Gefahrenlos wieder von ihrem vermeintlichem Opfer zu lösen. Und genau dem ging die herbstfarbene Fähe nach. Ihre Fänge weiteten sich wieder um von dem Schlund ihres Verderbens der Gedanken abließ. Der vermaledeite Fuchs hatte am Ende Recht behalten und die Wölfin hatte hier ihr Verderben vorgefunden. Einen hässlichen Vierbeiner der unwürdiger seiner Rasse nicht sein konnte, ihren Stolz und ihre Reinheit mit bloßer Anwesenheit befleckte, ja zugleich sogar noch einen draufsetzte indem er an Grausamkeit und Dreistheit ihrem Vater in nichts nachstand! Der unwürdige Wolfsmischling entpuppte sich als geborener Ebenbürtiger Gegner, wenn nicht sogar mehr. Seine irre Seele schien wie unsichtbare Essenz um ihn aufzuflackern, mit wilden Tentakeln des Gestrüpps um sich greifend, nach dem nächsten Opfer suchend. Und die weiß-graue Schemengestalt, die der Himmel mit dem Regen aus den beiden Wölfen spaltete war deutlich zu erkennen. Wie ein sanfter Schimmer der von unbekannter Heiligkeit zeugte. Die Fähe drückte ihre Pfoten in den rutschigen untergrund um mehr Halt zu erlangen. Der Kopf blieb gesenkt, so dass ihre Brust geschützt blieb und ihre Ohren drückten sich an das wirr abstehende Fell, soweit dieser nasse Lappen zu dem überhaupt noch Fähig war. Die Rute stand weiterhin stolz in den Wind gereckt von ihrem Körper ab, sie kräuselte sich leicht, zeigte deutlich ihre Anspannung und Bereitschaft. Trotz der schmerzenden Hinterhand spannte die Muskeln an, verlagerte allerdings den Größteil ihres Gewichts auf die vorderen Pfoten. Es würde einen gewissen Nachteil ergeben, wenn sie springen oder rennen müsste. Denn dann würde sie auf einer ungalanteren Art und Weise mit den vorderen Partie starten. Das Lachen dröhnte durch die Luft und Caves glaubte, dass sie es sogar schaffte Vibrationen in ihrem Körper aus zu lösen. Mit engen Augen blickte sie zu dem Wolf, obwohl die Lefzen gehoben waren und deutlich ihre gewaltigen Zähne zeigten, schien sich ein Lächeln auf die schwarzen Lippen zu stehlen. “Was ist so lustig, Fremder? Hat dir dein eigener Brocken Fleisch so widerwertig geschmeckt, dass du über deiner selbst lachen musstest?“Eine deutliche Provokation, die sie da sprach. Sie glaubte seine Antwort schon zu wissen. So wie er sie angesehen hatte, so verbittert wie der alte Kläffer kämpfte, so haltlos Rücksichtslos er bei der Durchführung seiner Taten war, so sicher war es, dass Taten statt Worte folgen würden. Aufmerksam prüfte ihre Nase die Luft nach verborgenen Düften, die ihn oder anderes verraten würden. Die Ohren lauschten ganz genau, auch wenn sie vieles nur gedämpft wahrnahmen und die Augen wanderten nicht einen Millimeter von Mika ab. Dennoch sprach die tiefe, gerade kehlige Stimme, einfach weiter: “Abgesehen davon, bist du mir immer noch eine Antwort schuldig. Oder scheust du dich die Wahrheit offen zu legen weil sie zeigen würde was für ein Feigling du doch bist?“[MIKA | KLIPPEN] |
| | | Raziel
| Thema: Re: Kapitel 6 - Zwiespalt Mi Okt 03, 2012 10:08 pm | |
| Seine leuchtenden Seelenspiegel blickten umher, glitten über den Rudelplatz und erkannten, das viele andere Fremde aufgetaucht sind. „Seltsam…ich habe noch nie so viele Neulinge auf einmal gesehen. Was sie wohl hier her treibt.“ Und noch die Erkenntnis erschlug ihn, wie ein Blitz der durch ein Baum raste „Dann…dann bedeutet das Mika auch Zuwachs von Neulinge kriegt. Das bedeutet sein Rudel würde auch wachsen. Verdammt! Ich hoffe mal der alte Sack hat nicht den Gedanken uns jetzt noch anzugreifen.“ Raziel lag der Kampf im Blut und seine Ader sagte ihm nur so, das wäre der perfekte Augenblick für einen Schlag gegen Blake. Das Biest sprach in ihm, das das Gewitter ein großer Vorteil wäre. Das die Geruchsspuren schwer zu erkennen wären und das die Blitze dafür sorgen würden, wenn man in richtigen Winkel des Gegener steht dieser vom Licht des Blitzes geblendet sei. Ein grausamer Moment für den Gegner und doch ein perfekter Augenblick um die Zähne in das Fleisch des anderen zu graben. Regen fiel in Strömen, Blitze zuckten über den Himmel und verkündeten nichts Gutes. Ein Schmerzen Schrei vermischte sich dem Klänge des Gewitter. Blut, süßer Geruch des Blutes erfüllte die Luft. Die Erde mit Blut des Opfers getränkt. Zuckend lag der kleine Körper auf den Boden, seine Augen starr vor Schreck auf das Wesen gerichtet. „Na komm schon Kleines ruf um deine Mami…Ach ich habe vergessen sie ist ja tot.“ Ein Weinen des kleines Körpers unter ihm „Hmm weißt du wie ich es genossen habe, immer wider schrie sie, sie schrie deinen Namen. Sie bettelte um ihr Leben und ihr Blut köstlich…“ Mit Gewalt riss er sich aus der Erinnerung, die Erinnerung von vielen wo er einst eine tödliche Bestie war, die nur Blut sehen wollte und nichts anderes kannte als dessen Geschmack. Nein, er durfte nicht der Erinnerung verfallen nicht jetzt, wo die Chance so groß ist das sie angegriffen werden. Seufzend schaute er sich um und blickte zu Kiba und lächelte diesen zögerlich an, lachen konnte der Rüde jetzt nicht. Zu lebendig war die Erinnerung und sie steckte ihm noch tief ihm Knochenmark. „Ja, Blake ist unser Alpha Wolf. Aber leider ist er mit anderen Neulingen beschäftigt. Ich werde dich später zu ihm bringen, ich hoffe du hast Geduld und kannst warten. Irgendwie seltsam das auf einmal so viele Fremde auftauchen.“ Bevor er mit dem weißen Rüden weiter reden konnte hörte er seinen Namen lauthals rufen. Seine schwarzen Ohren zuckten zu der Richtung und auch seine Augenpaare glitten zu der Richtung, erleichternd atmete er auf. Cabe. Er musterte den grauen Rüden, welcher einen weißen Fremdling in Schlepptau hatte und die zwei Welpen. Armer Kerl, der arme musste sich um zwei Welpen kümmern und manchmal auch um Sachi. Was nicht gerade mit den drei eine leichte Aufgabe war. Sachi und Sha waren anstrengend hingegen war seine Schwester ruhig und befolgte alles was man ihr sagte, wenn nicht Sha seinen Einfluss auf sie einübte. Er nahm alle Wörter des Grauen auf und merkte wie nervös dieser war und nicht gerade in einer guten Situation steckte und dazu noch war Cabe bei Mikas Auftritt nicht da. „Der Arme, erst hat er mit dem zu kämpfen das Sachi abgehauen ist und jetzt muss ich ihm sagen, das Mika sich gegen uns verschworen hat. Super Tag sag ich heute für mich und für ihn oder besser gesagt für das ganze Rudel.“ Aber das Mika wahrscheinlich angreifen würde, würde er mit Myla und mit Blake besprechen, wenn er irgendeine Chance sich zum Alpha durchzudrängen und wenn Mylamal auftauchte. Raziel konnte mitfühlen was sie nun durchmachte, er hatte schließlich auch was verloren und das war sein bester Freund. Mit klarer lauter Stimme wand er sich zu Cabe, damit Raziels Stimme nicht beim Gewitter unterging. „Cabezan erst mal ruhig, die Situation ist nicht gerade erfreulich und glaub mir Sachi hat ein gewisses Talent wider heil aufzutauchen. Drum mach dir keine Sorge ihr geht es bestimmt gut wahrscheinlich kommt sie bald wider, wenn es ihr zu langweilig wird.“ Der schwarzbraune Rüde machte kurz eine Pause bevor er fortfuhr. „Was passiert ist hmmm…ich fasse mal kurz zusammen. Mika hat sich gegen Blake verschworen und nun ein eigenes Rudel gegründet. Nun ist da irgendwo und kriegt wahrscheinlich, wie wir Zuwachs von Fremden die sich ihm anschließen und noch dazu hat sich Samir sich ihm auch angeschlossen. Ja und Ramyla und ein paar andere von unserem Rudel sind irgendwo hier verstreut. Heute ist wirklich ganz direkt und scheiß verdammter Tag. Heute geht fast alles schief was nur schief gehen kann.“ Damit hatte auch Raziel Recht. Sein Seelenspiegel glitten zu den beiden Welpen, wobei beide verschreckt vom Gewitter wirkten. Schwach lächelnd bückte sich der Beta runter und berührte von beiden die kleinen Stupsnäschen. Alle beide waren so klein und mussten dies alles nun miterleben. Besorgt blickte er zu den beiden „Na ihr Kleinen ist bei euch alles okay?“ Aber dann wand er sich zu Cabezan, denn bei ihm in der Obhut waren die kleinen ganz richtig. „Hast du irgendjemand von unserem Rudel gesehen? Und wer ist dieser Fremde, wenn ich fragen darf?“ fragte der Rüde Cabezan und zu gleich den weißen Rüden der neben ihm stand, denn irgendwie schien alles aus dem Ruder zu laufen. Große Wölfe standen gerade da in verschieden weiß und schwarz Tönen, der eine gemischt, der andere fast schwarz und die anderen Rüde ganz weiß. Ein Zusammentreffen vom hell und dunkel, ein einziges Gemisch. {bei Cabezan Kalucy, Kiba, Azzardo, Sharouk, redet mit Cabezan} |
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