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 Kalter Atem im Nacken - Kapitel VII

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Ramyla


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Kalter Atem im Nacken - Kapitel VII Empty
BeitragThema: Kalter Atem im Nacken - Kapitel VII   Kalter Atem im Nacken - Kapitel VII Icon_minitime1Fr Jun 07, 2013 7:48 am

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    Die ersten Boten des Winters waren schon längst im Kleid einer dünnen Schneeschicht ins Tal Cataracta gezogen. Von Mika und seinen Anhängern hatte man dagegen seit zwei Monden nichts mehr gehört. Manche behaupteten, der Hundesohn hätte sich längst verzogen, andere munkelten, er wäre dort draußen und würde irgendwann zuschlagen. Allgemein wuchs die Anspannung unter den Heaven Wolves – und der letzte Herbstwind flüsterte von einem Verräter unter ihnen…
    Ramylas Welpen Sharouk und Kalucy waren herangewachsen und zählten mittlerweile 3 1/2 Monde. Man konnte sie oft zusammen mit dem 5 Monde alten Jungwolf Jin sehen, der sie an jenem Novembertag auf einen kleinen Ausflug mitgenommen hatte – in eine U-förmige Schlucht, die Rabenschlucht. Dort sind sie jedoch nicht allein: Mika und seine Anhänger haben sich etwas oberhalb positioniert, von Felsen und Gestrüpp verdeckt. Auch innerhalb dieses eher losen Zusammenschlusses von Wölfen herrschten gewisse Spannungen, die Mika jedoch weitgehend unter Kontrolle halten konnte. Die Welpen streiften inzwischen nichtsahnend durch die Schlucht, von Jin geführt.
    Auf dem Rudelplatz spielten sich indes diverse andere Dramen und süße Szenen ab – bis Jin das alles unterbrach und vollkommen aufgelöst und verzweifelt verkündete, dass Sharouk und Kalucy verschüttet wären. Ein paar Wölfe waren im ersten Moment nur verstört, andere rannten sofort los, nur um die beiden gesuchten Welpen vollkommen unbeschadet vorzufinden.
    In der Zwischenzeit gab Mika klare, durchdachte Anweisungen, die keinen Widerspruch duldeten und durch die jene Heaven Wolves, die losgelaufen waren, nun in der Schlucht eingekesselt waren. Ein Teil von Mikas Gefolge schnitt Raziel, Ramyla, Cabezan, Kartane, Kiba und den beiden Welpen den Rückweg ab, alle anderen Heaven Wolves waren außerhalb der Rabenschlucht geblieben. Auch Blake, den auf Mikas Befehl hin niemand anrühren sollte. Jin gesellte sich auf die Seite des Feindes. Doch Feind ist nur, wer dazu gemacht wird. Für die Anhänger Mikas – Azzardo, Shadan, Azurya, Jequn und Caves – waren die Heaven Wolves als das offensichtlich Böse hingestellt worden, während sich Jin vor allem aus Frustration von Mika hatte beeinflussen lassen.

    Die Spannungen sollten sich nun in einem grausamen Kampf entladen. Zuerst hallten gehässige Worte von den Felswänden wider, dann Knurren, bis sich die dünne Schneeschicht schließlich rötlich färbte. Manche ließen sich recht schnell vom Feuer des Kampes einnehmen, verfielen gar in einen Blutrausch, während anderen eben dadurch die Augen geöffnet wurden.
    Letztendlich wurde das Blutvergießen durch jemanden unterbrochen, der schon die ganze Zeit über das Treiben beobachtet hatte: Der Tod sah mit Skepsis, wie sich die aufgestauten Aggressionen mittlerweile bereits entladen hatten. Es gab Verletzte, ja, aber keine Toten. Ein kleines Abschiedsgeschenk hinterließ der Tod den Wölfen jedoch noch: Er löste einen Felsrutsch aus, der nicht nur Raziel unter sich begrub, sondern auch Jin und Shaoruk.
    Nun war Zusammenarbeit gefragt. Und tatsächlich schaffte es der chaotische Haufen verletzter Wölfe, sich zusammenzuraufen und gemeinsam nach den Verschütteten zu graben. Blake erwachte auf dem Rudelplatz aus seiner Trance, die durch eine unbekannte Macht über den Alpha gefallen war, und jagte los, um Mika anzufallen. Dieser zeigte sich erfreut darüber, dass Blake doch noch erschienen war, und schlug nur vor, dass sie sich an der Ausgrabeaktion beteiligen sollten, die inzwischen sogar recht erfolgreich verlief. Immerhin konnte Raziel als Erster wieder zu Tage gefördert werden, etwas später auch Jin und Sharouk. Sie alle hatten Blessuren davon getragen, doch lebensgefährlich war keine von ihnen.

    Was genau hatte Mika mit dieser Inszenierung beabsichtigt? Was ging nur im Kopf des Hundesohns vor? Die Antwort würde wenn, dann nur die Zeit zeigen können. Der anbrechende Winter schwieg darüber und hing nur drohend über den Köpfen der Heaven Wolves. Sakura, ein langjähriges Mitglied, hatte das Rudel stillschweigend verlassen – genauso wie die Harmonie, die man vor dem Kampf noch hatte erahnen können. Diese schien nun vollkommen zerschlagen. Das einschneidende Erlebnis war an niemandem der Beteiligten spurlos vorübergegangen und hatte die Herzen der Heaven Wolves für immer verändert.

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